Alec Baldwin zieht sich aus Öffentlichkeit zurück

Foto: Alec Baldwin, Elizabethtown - Copyright: Paramount Pictures
Alec Baldwin, Elizabethtown
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Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn, die nächsten wissen nicht so genau, was sie von ihm halten sollen: Der vielfache Emmy- und Golden-Globe-Gewinner Alec Baldwin polarisiert viel und gerne, und war gerade in den letzten Monaten mit vielen, oft unvorteilhaften Schlagzeilen in die Presse geraten - darunter eine vermeintliche Beleidigung der Schwulen- und Lesbengemeinde (LGBT) gegenüber, die ihn seinen Job als Moderator seiner NBC-Talkshow kostete, sowie eine Auseinandersetzung mit Shia LaBeouf bei den Proben zum Theaterstück "Orphans". Nach all den Angriffen auf seine Person will Baldwin nun endgültig einen Schlussstrich ziehen: Er will sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen.

Die Ansage machte Baldwin mit einem über 5000 Wörter langen Essay im Magazin der New York Times, das heute in den USA erschienen ist und auch online auf Vulture komplett zu lesen ist. In diesem Essay nimmt Baldwin unter anderem Stellung zu dem von ihm als Missverständnis dargestellten Skandal über seine vermeintlich homophoben Aussagen sowie zu der Auseinandersetzung mit LaBeouf.

"Bin ich homophob? Schaut mal, ich arbeite im Showbusiness. Ich bin umrundet von homosexuellen Menschen, Kollegen wie Freunde. Ich war bei 'Rock of Ages' dabei und habe mit Russell Brand rumgemacht. Kurz darauf habe ich mich mit Jesse Tyler Ferguson und Cynthia Nixon für die Gleichstellung der Eherechte [von Schwulen und Lesben] eingesetzt. Ich habe die Hochzeitszeremonie eines schwulen Freundes geleitet. Ich bin überhaupt kein homophober Mensch. Aber so sieht mich die Welt", so Baldwin.

Über den Vorfall mit LaBeouf schrieb Baldwin: "Als [LaBeouf] zu den Proben kam, sagte man ihm, dass es wichtig sei, dass er seine Dialogzeilen auswendig lernt [...] Ich jedoch lerne meine Zeilen nicht im Voraus. Er wurde pampig, da er das Gefühl hatte, dass ich den Arbeitsprozess verlangsame. Man sah sofort, dass er es liebt, zu streiten. Und eines Tages griff er mich vor allen anderen an. Er sagte: "Du hältst mich zurück und du kennst deine Zeilen nicht. Und wenn du deine Zeilen nicht sagst, dann mache ich einfach weiter." [...] Ich sagte: "Du weißt, dass die Zeilen in einer bestimmten Reihenfolge geschrieben sind?" Er starrte mich einfach an. Also bat ich um eine Pause. Und ich nahm den Theaterinspizienten und Sullivan [den Regisseur] beiseite und sagte, dass einer von uns gehen muss. Ich sagte: "Wisst ihr was? Ich gehe." Ich sagte, sie sollen den Jungen nicht feuern, ich hör auf. Sie sagten, nein nein nein nein, und feuerten ihn."

Baldwin äußert sich in dem Essay noch über viele weitere berufliche wie auch persönliche Dinge. Über eine Sache hat er jedoch nur Positives zu verlauten: Seine Zeit bei "30 Rock". Baldwin dazu: "Ich habe jeden Award gewonnen, den man im Fernsehen gewinnen kann. Ich wurde gut bezahlt. Und die Leute liebten '30 Rock'. Und ich liebte '30 Rock'. Ich meine, manchmal macht man eine Serie, die ein Erfolg ist und die man hasst. [...] Wir hatten eine großartige Zeit. Und alle waren lustig. Und ich werde nie wieder so sehr lachen. Und ich vermisse diese Serie sehr. Ich weiß, dass wir alle zu neuen Ufern aufbrechen mussten, weil es Tina Feys Serie war und Tina hatte sich selbst zu Tode gearbeitet. Sie ist Mutter zweier Kinder. Irgendwann musste es zu Ende gehen. Aber ich werde es beruflich nie wieder so gut haben."

Baldwin beendete das Essay mit einer Entschuldigung und seiner Ankündigung des Rückzugs: "Ich hätte die Dinge anders machen können. Das weiß ich. Wenn ich auf meinem Weg irgendjemanden verletzt habe, tut es mir wirklich leid. Aber meine persönliche Lösung ist diese: Ich habe 30 Jahre lang so gelebt, ich höre auf."

Das komplette Essay von Alec Baldwin zu seinem Rückzug aus der Öffentlichkeit könnt ihr auf Vulture nachlesen.

Quelle: Vulture



Maria Gruber - myFanbase
24.02.2014 20:06

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