Queen's Rebellion 2015
Colton Haynes & Paul Blackthorne
"The most handsome man ever born. With the smallest ears." (Paul über Colton)
"He's too handsome for his own good." (Colton über Paul)
Wer mich als "Teen Wolf"-Reviewerin ein bisschen näher kennt, wird sich nicht wundern, dass ich bei Colton Haynes' erstem Convention-Panel als erste am Mikrophon stand und eine "Teen Wolf"-Frage stellte. Bei all dem guten Material, das ihm seine Rolle des Jackson bot, was war für ihn das Aufregendste an den Dreharbeiten zu dieser Serie. Er sagte, er habe das noch nie erzählt, aber ursprünglich seien Holland Roden und er nur für wenige Drehtage gebucht worden. Erst bei den Aufnahmen für den Piloten kam Serienmacher Jeff Davis auf sie beide zu und fragte, ob sie sich vorstellen könnten, Vollzeit einzusteigen. Da Colton in der Zeit noch bei "The Gates" unter Vertrag war, konnte er nicht sofort zusagen, aber da die Serie sozusagen rechtzeitig abgesetzt wurde, bevor "Teen Wolf" grünes Licht bekam, konnte er bei "Teen Wolf" zusagen. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich für diesen Lauf der Dinge bin! "Teen Wolf" Staffel 1 und 2 ohne Colton als Jackson? No way! Weiter erklärte Colton, der Dreh für den Piloten war das Aufregendste überhaupt, in jeder Szene spürte man die Begeisterung, die Nerven waren angespannt und die Crew jubelte hinter den Monitoren.
Der Moment, als Colton Haynes nach zwei Staffeln die Serie damals unerwartet verließ, war für jeden Fan eine kalte Dusche und ähnlich wie andere liebgewonnene Charaktere fehlt Jackson mir noch heute in den aktuellen Staffeln. So füllte das, was Colton als nächstes sagte, in gewisser Weise genau die Lücke, die sein Ausstieg hinterlassen hat: Die Dreharbeiten zu jeder der "Teen Wolf"-Episoden gehören zu seinen Lieblingserinnerungen, und über seine "Teen Wolf"-Kollegen sagte er: "If you guys have the opportunity to meet them, they're the coolest people in the world!" Das wärmt einem doch das Herz! Wunderbar natürlich auch seine Schilderung dessen, dass er sehr schreckhaft sei, was Tyler Posey und Dylan O'Brien natürlich nur dazu verleitete, ihm viele Streiche zu spielen. Beängstigend wiederum fand er den Moment, als er in den See steigen musste, aus dem Jackson in dieser atmosphärischen Eröffnungsszene der zweiten Staffel auftaucht. Es wurden wohl einige hundert Liter warmes Wasser in diesen See geschüttet, damit es überhaupt erträglich für ihn war, dort hineinzusteigen. Dennoch lief er blau an und holte sich eine Unterkühlung. Wir werden das Ergebnis dieser Tortur jedenfalls ewig zu schätzen wissen! Wäre Jackson geblieben, wünscht Colton sich, dass er und Lydia ein Paar geblieben wären und ein Hybrid-Kind bekommen hätten. Als er jedoch hörte, dass Lydia eine Banshee und somit für ihre Schreien bekannt ist, fügte er an "Good luck with that child!"
Als er zu seinem Abschied von "Arrow" befragt wurde, betonte er zunächst mal, dass es kein wirklicher Abschied sei. Er werde immer mal wieder auftauchen. Er sei jedoch nun in einer Phase seines Lebens, in der er etwas Zeit für sich brauche, für seine Familie, die er kaum sieht, wenn er in Vancouver arbeitet, und er wünscht sich einfach etwas Zeit, um mehr zu leben als zu arbeiten. Das brachte ihm einen Spontanapplaus aus dem Publikum, für den er sich sehr herzlich bedankte.
Natürlich wurde er auch auf diese unfassbar witzige Schilderung des ersten Dates zwischen zwei ihm fremden Personen angesprochen, welches er vor einer Weile mal sozusagen live-getweetet hatte. Er sagte, er sei in Vancouver öfters alleine essen gegangen, weil er kaum jemanden dort kannte, und hätte einfach nicht anders gekonnt, als dieses wirklich schreckliche erste Date am Nebentisch zu kommentieren. Er selbst sei jedoch eigentlich nie besser gewesen. Sein Bruder, der mit im Saal saß, fing schon an zu lachen, als Colton zum Besten gab, wie er eine Mitschülerin allen Ernstes mit dem Spruch "Is your father in jail? … Because he stole the stars from the sky and put them in your eyes" anflirtete. Das Publikum lag am Boden vor Lachen!
Bedenkt man, dass dies Coltons erste Convention war, die sich nur um eine Serie (bzw. zwei Serien) dreht und bei der man mit der gleichen Gruppe von Besuchern das ganze Wochenende verbringt und sich entsprechend etwas näherkommt, so fiel auf, dass er von Beginn an sehr offen und gesprächig war. Er ging sicherlich nicht so aus sich heraus wie der geborene Entertainer und Theaterschauspieler Paul Blackthorne, aber gerade im Vergleich zum zweiten Con-Neuling Greg Finley, der am ersten Tag noch etwas zurückhaltender wirkte, gab Colton gleich schon interessante Einblicke. So gab er beispielsweise zu, Angst vor Menschen im Allgemeinen zu haben, weshalb seine Berufswahl sicherlich überraschend war. Zudem stammt er aus einem kleinen Dorf aus Kansas und war nach seinem Umzug nach LA zunächst mal so überfordert, dass er sich nicht traute, das Haus zu verlassen. Um seine Ängste zu überwinden, las er das Buch "From Panic to Power" und sagte, das habe sein Leben verändert. Ein kleiner Tipp zur Beruhigung sei beispielweise sieben Sekunden lang einzuatmen und elf Sekunden aus. Für mich kam das ein wenig überraschend, unterstrich aber seine insgesamt feinfühlige Wirkung. Kennt man ihn bislang nur durch seine Rollen und die Meilensteine seiner Karriere, wäre ein ordentliches oder sogar auch übersteigertes Selbstvertrauen durchaus denkbar gewesen. Auf mich wirkte er jedoch sehr viel mehr wie ein kleiner Bruder, auf dessen Leistung man ungeheuer stolz sein kann.
Im gemeinsamen Panel zusammen mit Paul Blackthorne zeigte sich am nächsten Tag noch einmal mehr, dass Colton niemand ist, der sich in den Vordergrund drängt. Ganz im Gegenteil, er genoss ebenso wie das Publikum die Geschichten, die Paul Blackthorne zum Besten gab, und war begeistert wie ein kleines Kind beim Zuhören. Beispielsweise als Paul berichtete, wie er eines Tages einen Schneeleoparden sah, fragte Colton sichtlich aufgeregt dazwischen, ob das nicht genau so sei wie im Film "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty", der eben nach einem Schneeleoparden gesucht habe. Auch beim Finden von Entscheidungen sah man einen witzigen Unterschied zwischen den beiden. Colton wurde schon in seinem Solopanel gefragt, ob er für das Publikum singen könne und er gab zu, bei diesem Gedanken sofort schwitzige Hände zu bekommen vor lauter Nervosität. Im Panel mit Paul wurden die beiden gefragt, ob Paul eine Geschichte erzählen und Colton sie nachspielen könne, und wieder gab Colton zu, dass ihm spontan der Angstschweiß käme, aber Paul bog diesen Vorschlag gleich charmant aber energisch ab, indem er sagte, wenn er eine Geschichte erzählen würde, dann dauere das Stunden und das könne man den wartenden Fans, die auch noch eine Frage stellen möchten, nicht antun. Situation gerettet! Ich bin gespannt, ob Colton mit ein wenig mehr Convention-Übung für sowas bald doch zu haben ist.
Über die Zusammenarbeit am "Arrow"-Set erzählte Colton, dass es am schwersten sei, mit David Ramsey zu spielen und ernst zu bleiben. Er könne David nicht direkt anschauen, ohne zu lachen, während David seinerseits niemals in Lachen ausbrechen muss. Und Paul bestätigte, wenn man eine Szene mit David dreht, muss man bei den verschiedenen Kameraeinstellungen glatt an David vorbeischauen, sonst könne man nicht ernst bleiben. Insgesamt, erklärte Paul, hängt die Stimmung am Set zu allererst vom Serienmacher ab. Greg Berlanti sei ein so großartiger Mensch, dass jeder in Cast und Crew versuche, sein Bestes zu geben. Ebenso hängt viel an der Nummer 1 der Besetzung, in diesem Fall Stephen Amell. Wenn der mit der größten Auslastung sich respektvoll, engagiert und einsatzbereit zeigt, dann hat niemand anders eine Entschuldigung dafür, Attitüden an den Tag zu legen. In einem solchen Arbeitsumfeld, erklärte Paul, ist auch jegliche Art von Kampf- oder Streitszenen leicht zu spielen, weil Respekt und Freundschaft zugrunde liegt. Hat man dagegen ein Set, wo jeder Starallüren an den Tag legt, dann hat man es beim Schauspiel wirklich schwer, was Vernünftiges in den Kasten zu bekommen, aber sie schätzen sich bei "Arrow" sehr glücklich, eine ausgesprochen harmonische Arbeitsatmosphäre zu haben.
Kurz vor Schluss des Panels konnte ich es mir nicht verkneifen, auf eine zuvor gestellte Frage zurückzukommen. Diese lautete, welche Frage sie noch nie gefragt worden seien, und diese dann zu beantworten. Bei einer anderen Convention war diese Frage auch Holland Roden gestellt worden und diese hatte gesagt, sie sei immer erstaunt über die vielen höflichen und kreativen Fragen bei Conventions. Sie würde einfach hingehen und fragen: Wann hast du dich das letzte Mal übergeben und warum? Als Colton das hörte, sagte er sofort begeistert: "That sounds like the perfect Holland answer!" Als ihnen dann klar wurde, dass sie die Frage auch beantworten mussten, erzählte Colton, dass er sich beinahe am Vorabend im Wellnessbad übergeben habe. Er hatte Burger zum Mittag und auch zum Abend und wurde auf dem Wasserbett in diesem Spa glatt seekrank. Paul: "He's a delicate soul!" Dann wurden sie richtig redselig und Colton fiel ein, dass er sich kürzlich bei einem Tennisturnier wegen Hitzschlag übergeben musste und Paul erinnerte sich eine Begebenheit, wo er zuerst rohen Fisch und anschließend Fish & Chips aß und sich davon übergeben musste. Und dann gab Paul die Frage natürlich an mich zurück, so dass ich meine kleine Geschichte zu dem Thema auch noch zum Besten geben musste. Ein Spaß war es jedenfalls. Danke, Holland!
Auf die letzte Frage des Panels haute Colton noch einmal alle, sogar Paul, aus den Socken. Es handelte sich um die allbekannte Frage nach dem einen Gegenstand oder der einen Person, die sie mit auf eine einsame Insel nehmen würden. Und Colton sagte doch tatsächlich: "I would take an airplane to get me off of the island." Die Antwort habe ich wirklich noch nie gehört und finde sie richtig klasse!
Nicole Oebel - myFanbase
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