US- vs. UK-Version - Staffel 1

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"Aus alt mach neu" ist nicht nur im Alltagsleben eine wiederkehrende Devise, sondern auch in der Fernsehwelt stößt man des Öfteren auf Remakes und Neuumsetzungen. "Being Human" reiht sich dabei hinter anderen Serien ein, deren Originalversion in Großbritannien entstanden ist, dann aber für das amerikanische Fernsehen umgemodelt und nochmal verfilmt wurde. Das Schöne dabei ist, dass die Serienmacher sich stark an der eigentlichen Serie orientieren können, es aber nicht müssen. Und dank der Neubesetzung entsteht so gleich eine komplett andere Serie und im Prinzip bleiben nur die elementaren Grundereignisse die gleichen. Der fleißige Serienjunkie erhält also gleich ein ganz anderen Eindruck, wenn man den direkten Vergleich zwischen den beiden Produktionen ziehen kann. Da ich durchaus in die genannte Kategorie falle, nehme ich mir von den zwei "Being Human"-Serien jeweils die erste Staffel und schaue mal, wie beide sich so unterscheiden und was ich gelungen oder auch nicht so gelungen finde.

Die Charaktere

Das fängt bei mir schon bei den Charakteren an. In der US-Version finde ich den Werwolf Josh und seine Freundin Nora richtig toll und mit ihren Geschichten habe ich in der ersten Staffel am meisten mitgefiebert. Der UK-Werwolf George dagegen bringt mich regelmäßig auf die Palme und die UK-Nora namens Nina ist auch nur unwesentlich besser. Teilweise sind ihre Darstellungsweisen so nervig gewesen, dass ich erst einmal für einige Tage keine Geduld hatte, mir eine weitere Folge anzusehen – und die UK-Version hat nur sechs Folgen! Die beiden Paare stellen in den zwei Versionen ihre Charaktere auf eine ganz unterschiedliche Art und Weise dar und sind so an und für sich auch ganz andere Persönlichkeiten, auch wenn ihre Erlebnisse und Handlungsstränge im Prinzip ähnlich sind. Generell ist das nun nicht schlecht und durchaus begrüßenswert, aber in diesem Fall konnten mich die britischen Versionen eben nicht überzeugen.

Beim Vampir der Wohngemeinschaft ist das aber wieder genau anders herum. Bei Aidan (amerikanisch) brauchte ich eine gefühlte Ewigkeit, um einigermaßen mit ihm warm zu werden, doch Mitchell (britisch) schaffte es schon in der ersten Folge, mich zu begeistern. Bei Aidan wurde mehr in den Mittelpunkt gerückt, dass er am meisten Probleme damit hat, sich wie ein Mensch zu verhalten und sich somit auch wie einer zu fühlen. Mitchell dagegen ist ein bisschen unreifer und wurde dadurch liebenswerter. Er hat zwar auch ähnliche Probleme wie Aidan, aber er ist voll und ganz auf die Menschlich-sein-Angelegenheit versessen und kann sich auch besser damit identifizieren. Durch meine Recherchen habe ich schließlich entdeckt, dass Mitchell erst seit dem ersten Weltkrieg ein Vampir ist und Aidan jedoch schon seit dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg – immerhin ein Unterschied von ungefähr 140 Jahren.

Die beiden Geisterfrauen Annie (britisch), bzw. Sally (amerikanisch), sind die Figuren, die mir in beiden Versionen gleich gut gefallen, was wohl daran liegt, dass sich ihre Charakterzüge sehr ähneln. Das Selbe gilt für ihren mörderischen Ex-Verlobten; der ist in beiden Serien ein richtiges Arschloch, das man von Herzen hassen darf. Ein Gegenbeispiel in diesem Zusammenhang ist aber die beste Freundin des Geistes. Janey (britisch) geht ja mal gar nicht und ist für mich genau so ein Antipathieträger wie Owen. Bridget (amerikanisch) hingegen mochte ich gern und ich habe mich sehr gefreut, als sie Danny schließlich verlassen hat.

Foto: Mark Pellegrino - Copyright: Jenny Duckworth Photography
Mark Pellegrino
© Jenny Duckworth Photography

Ähnliches gilt für die Vampirin Lauren (britisch), bzw. Rebecca (amerikanisch). Lauren fand ich in ihrer ganzen Verhaltensweise zu Beginn einfach nur störend und hoffte, sie möge nicht allzu oft zu sehen sein. Rebecca dagegen habe ich geliebt, vor allem da sie mir auch Aidan um einiges sympathischer machte, wenn er Szenen mit ihr hatte. Und ja, dasselbe gilt auch für Aidans/Mitchells Macher. Bishop aus der amerikanischen Serie wird hier von Mark Pellegrino gespielt und konnte mich in seiner zwielichtigen Art viel mehr mitreißen als sein britisches Äquivalent – aber er ist eben Mark Pellegrino.

Luisa Schmidt - myFanbase

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