Review: #6.06 Halloween - Nacht der Überraschungen

Eine eher mittelmäßig Folge, relativ öde sogar...ehrlich gesagt.

Halloween steht vor der Tür und eigentlich sollten die übernatürlichen Kräfte da eine kleine Pause vom Tagesgeschäft in Sunnydale einlegen. Wäre schön, wenn sich jeder daran halten würde, aber es gibt immer wieder Querulanten, die sich gegen die allgemeingültigen Dinge auflehnen müssen.

Teenage Movie Slasher

Dawn nutzt die Gelegenheit, dass ihre Freunde gerade feiern, um sich abzusetzen und gemeinsam mit einer Freundin und zwei Jungs die Straßen an Halloween unsicher zu machen. Was zunächst als typischer Horrofilm-Verschnitt startet, als sich die vier Teenager in ein Haus eines alten Miesepeters locken lassen, verkommt im Laufe der Episode zu einer seichten Teenagerschnulze um Dawns ersten Kuss. Und dass sie dafür gerade an einen Vampir gerät, ist nicht unbedingt innovativ.

Als Giles, Buffy und Spike sie schließlich gerade noch davor retten können, von ihrer neuen Flamme gebissen zu werden, versucht Dawn sich damit zu rechtfertigen, dass sie doch gar nichts verbotenes getan hat, den Jungen kaum kennt und überhaupt auch Buffy sich einst auf einen Vampir eingelassen hat. Immer wieder vergesse ich, dass Dawn tatsächlich erst ein naives 15-jähriges Mädchen ist, obwohl sie so einige Dinge eigentlich besser wissen sollte. Hin und wieder wirkt Dawn stark und selbstbewusst, nun handelt sie wieder ihrem Alter gemäß naiv und dumm. Das darf man einem Teenager durchaus mal durchgehen lassen.

Paare

Xander springt endlich über seinen Schatten und teilt den Scoobies mit, dass er und Anya sich verlobt haben. Die Reaktion ihrer Freunde ist dabei äußerst verhalten und obwohl sie sich oberflächlich sehr für das Paar freuen, ist niemanden dabei recht wohl bei dem Gedanken, dass Xander sich an Anya bindet. So ganz verstehe ich die Reserviertheit gegenüber Anya nicht, denn sie hat mittlerweile bewiesen, dass sie Xander über alles liebt und das Team auch auf sie zählen kann. Warum also zieren sich alle so sehr, dem Paar eine gute Zukunft zu wünschen? Anya bekommt von all dem nichts mit und auch Xander erkennt nicht, dass die anderen sich gar nicht wirklich für sie freuen. Dennoch beschleicht ihn bereits Momente nachdem er den anderen gestanden hat, dass er und Anya heiraten werden, das ungute Gefühl, dass er einen Fehler gemacht hat.

An anderer Stelle konfrontiert Tara ihre Freundin endlich damit, dass sie es nicht gutheißt, dass Willow andauernd Magie benutzt, um sich das Leben zu erleichtern. Willow erkennt nicht, dass Tara es in erster Linie darum geht, dass Willow sich nicht immer in jeder Lebenssituation auf die Magie verlässt, ohne auch an die Konsequenzen ihres Zauberns zu denken. Für Willow hat die Magie bislang nur Vorteile - sie bekommt in kürzester Zeit das, was sie will. Bislang ist noch nichts schief gegangen, wobei hier der große Knall sicherlich noch kommen wird.

Um dem Streit mit Tara aus dem Weg zu gehen, spricht Willow kurzerhand erneut einen Zauber aus, der Tara vergessen lässt, dass die beiden überhaupt miteinander gestritten haben. Auch dies zeigt erneut, dass Willow die Magie immer häufiger dazu nutzt, unangenehme Dinge aus dem Weg zu schaffen um so wesentlich leichter an das zu kommen, was sie will.

Randnotizen

Buffy hat ihren Platz in der Welt immer noch nicht ganz gefunden und drückt sich davor, wirklich Verantwortung zu übernehmen. Im Zauberladen lässt sie sich von Anya herumkommandieren und Giles überlässt sie die unangenehme Aufgabe, mit Dawn ein klärendes Gespräch zu führen. Giles beobachtet dies mir wachsender Sorge, kann aber momentan noch nicht eingreifen, da er sie immer noch zu schützen versucht.

Eine Kleinigkeit noch ganz am Rande: Endlich wissen wir, warum Giles so oft seine Brille putzt - er kann einfach nicht mitansehen, was seine Schützlinge manchmal so treiben. Definitiv ein Brüller, der jedoch im Gesamkonzept der Episode fast schon ein wenig untergeht.

Fazit

Halloweenfolgen waren noch nie wirklich gut bei "Buffy" und auch dieses Mal überschlagen sich die Autoren nicht gerade mit guten Ideen. Die Fokussierung auf Dawn und ihren ersten Kuss ist nicht mehr als eine nette Storyline, die so oder so ähnlich schon in hunderten Filmen zu sehen war, mal mit Monster, mal ohne.

Melanie Wolff - myFanbase

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