Abschied von "Castle"
Die Gastdarsteller

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Neben den Hauptdarstellern und häufig auftretenden Nebendarstellern gibt es auch immer einige Darsteller, die einer Serie lediglich einen "Besuch" abstatten. Auch bei "Castle" gab es so einige Darsteller während den acht Jahren, die neben Castle und Beckett eine manchmal wichtigere, manchmal unwichtigere Rolle gespielt haben. Zwei unserer Autorinnen haben sich diese Gastdarsteller etwas näher angesehen und in ihren Texten diejenigen geschildert, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.


Die Gastdarsteller in "Castle" von Melanie Wolff


Foto: Michael Connelly, Castle - Copyright: ABC Studios
Michael Connelly, Castle
© ABC Studios

"Castle" lebte in erster Linie von seinen beiden Hauptcharakteren, Kate Beckett und Richard Castle. In zweiter Reihe waren natürlich auch die Nebencharaktere interessant, doch so richtig frischen Wind brachten vor allem mehr oder minder bekannte Gastdarsteller. Natürlich gab es davon zahlreiche, sowohl auf der Opfer- wie auch auf der Täterseite, in den Fällen. Doch nur wenig davon konnten bleibende Eindrücke hinterlassen.

Nicht gerade essentiell für den Fortgang der Handlung der einzelnen Episoden oder gar der Serie, aber dennoch interessant war der Auftritt der Autoren Stephen J. Cannell, Michael Connelly, James Patterson und Dennis Lehane. Die Pokerrunden mit den Männern, die aus unserer heutigen Kriminalliteratur kaum wegzudenken sind, waren nette kleine Highlights, die in erster Linie zeigen sollten, dass es sich bei "Castle" um ein richtiges Schwergewicht in Sachen Schriftsteller handeln sollte, was sicherlich auch gelang. Es war spannend zu sehen, wie die Männer zusammensaßen und Fälle diskutierten, mit Anekdoten füllten und eigenen Ideen verglichen.

Foto: Alyssa Milano, Castle - Copyright: ABC Studios
Alyssa Milano, Castle
© ABC Studios

Sehr spannend war es auch immer wieder, wenn eine von Castles Ex-Frauen auf der Bildfläche erschien. Alyssa Milano als erste Liebe von Castle, Darby Stanchfield als seine erste Frau und Mutter von Alexis oder Monet Mazur als seine zweite Ex-Frau und Verlegerin Gina – sie alle zeigten in erster Linie, wie sehr Castle sich verändert hatte und zu welch einem Mann die Partnerschaft mit Kate Beckett ihn gemacht hat. Er hatte sich von einem arroganten Lebemann zu einem verantwortungsbewussten Vater und vor allem einem ehrlichen Mann entwickelt, auf den man auch in schwierigen Fällen zählen konnte. Natürlich waren die Frauen auch in erster Linie gedacht, um Beckett eifersüchtig zu machen, doch eine jede machte eigentlich deutlich, dass Castle seine Vergangenheit längst hinter sich gelassen hatte und zu einem anderen Mann geworden war.

Foto: Michael Trucco, Castle - Copyright: ABC Studios
Michael Trucco, Castle
© ABC Studios

Doch nicht nur Beckett sollte eifersüchtig gemacht werden – auch Castle sollte vor Augen geführt werden, dass Beckett nicht nur eine taffe Polizistin, sondern eine begehrenswerte Frau ist. Michael Trucco übernahm hier die Rolle als potentieller Mann an Becketts Seite, der im direkten Vergleich zu Castle vor allem reifer wirken sollte und ihm ein wenig auf die Sprünge helfen sollte, ihr seine Gefühle zu gestehen.

Es bleiben nicht nur die potentiellen Partner der Hauptcharaktere in Erinnerungen, auch große Namen wie James Brolin, der den Part von Castles Vater übernahm oder Lisa Edelstein als kurzzeitige Partnerin von Kate Beckett beim FBI konnten einen tollen Eindruck hinterlassen. Mir am meisten im Gedächtnis blieb jedoch Adam Baldwin, der in die Rolle des Detective Ethan Slaughter schlüpfte und als alter Partner von Nathan Fillion in "Firefly" natürlich Aufmerksamkeit auf sich zog. Dass Castle im Vergleich zu dem von Baldwin gespielten Ermittler jedoch eher ein wenig wirkte, wie ein Kind, das nicht recht weiß, was es tun soll, war weniger schön, doch die beiden wieder gemeinsam auf der Leinwand zu sehen daher umso interessanter.

Baldwin war nicht der einzige ehemalige "Firefly"-Darsteller, den man in der Serie unterbrachte. Auch Summer Glau und Gina Torres statteten der Serie einen Besuch ab, doch ihre Auftritte blieben im Vergleich zu dem von Baldwin eher glanzlos.

Foto: Nathan Fillion, Castle - Copyright: ABC Studios
Nathan Fillion, Castle
© ABC Studios

Einen richtig wichtigen Part für die staffelübergreifende Handlung übernahmen sowohl Michael Mosley, der den 3XK-Killer darstellte, sowie Jack Coleman, der als Senator Bracken für Ärger sorgte. Beide agierten als Gegenspieler zu den beiden Protagonisten durchaus auf Augenhöhe und schafften eine spannende Atmosphäre.

Man könnte hier sicherlich noch viele weitere Darsteller aufzählen, die unter die Rubrik "interessante Gastdarsteller" zählten, doch viele ihre Geschichten drehten sich vor allem nur um die typischen Fälle der Woche und die wenig bis gar keine Auswirkung auf Castle oder Beckett hatten. Zu sagen, dass "Castle" von seinen vielen Gastrollen lebte, wäre sicherlich übertrieben. Die ein oder andere Persönlichkeit brachte jedoch hin und wieder etwas frischen Wind in die Serie.


Die Gastdarsteller in "Castle" von Maria Schoch


Foto: James Patterson, Castle - Copyright: ABC Studios
James Patterson, Castle
© ABC Studios

Es wäre falsch zu behaupten, dass "Castle" von seinen Gastdarsteller lebte, oder dass es wahnsinnige viele gab, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Trotzdem gibt es einige, die überzeugen konnten oder die spezielle Auftritte hatte. Zu letzterem zählen sicher die drei älteren Herren, die öfters mit Castle Poker spielen. Dabei handelt es sich um Stephen J. Cannell, James Patterson und Michael Connelly, die als sich selber auftreten und bei denen es sich um bekannte Kriminalschriftsteller handelt. Witzig ist auch die Tatsache, auf die mich eine Leserin unserer Seite aufgrund meiner Review aufmerksam gemacht hat. In der Folge #5.19 Das Fenster zu Hof, die eine Hommage an Alfred Hitchcock darstellt, blickt Castle am Anfang der Folge durch das Fenster auf zwei Personen und erwähnt, dass es sich dabei sicher um Schriftsteller handelt. Dabei handelt es sich tatsächlich um Andrew W. Marlowe und Terri Edda Miller, die kreativen Köpfe hinter "Castle".

Foto: Castle - Copyright: ABC Studios
Castle
© ABC Studios

Dann gibt es auch noch die Gastdarsteller, die eine oder mehrere Folgen eine bedeutende Rolle gespielt haben und einem besonders in Erinnerung geblieben sind. Einer davon ist sicher James Brolin, der als Jackson Hunt, der leibliche Vater von Castle, in zwei Folgen aufgetreten ist. Brolin konnte in seiner Rolle als Castles Vater und CIA Agent total überzeugen und er und Castle haben bestens harmoniert, so dass ich eigentlich gehofft habe, dass Brolin noch in der einen oder anderen Folge auftreten würde. Auch Lisa Edelstein konnte als Partnerin von Kate Beckett beim FBI überzeugen und ist mir positiv in Erinnerung geblieben, leider hatte auch sie nur wenige Auftritte und wurde später nicht mehr in die Storyline integriert, obwohl diese sich dafür eigentlich angeboten hätte. Besonders waren natürlich auch die widerholten Auftritte von Michael Mosley als Dreifachmörder sowie Annie Wersching, die als Kelly Niemann zum Schluss seine Partnerin wurde und mit ihm weitere Morde ausführte und plante. Die zwei konnten in ihren Rollen überzeugen und haben damit einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Am besten hat mir aber Adam Baldwin in seiner Rolle als Detective Ethan Slaughter gefallen. Die Episoden in welchen Castle und Slaughter zusammengearbeitet haben, waren immer sehr erfrischend anzuschauen. So auch die Folge #8.06 Harte Jungs die in der doch sehr durchwachsenen achten Staffel für ein kleines Highlight sorgte.

Foto: Stana Katic & Nathan Fillion, Castle - Copyright: ABC Studios
Stana Katic & Nathan Fillion, Castle
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In der letzten Staffel stieß der Charakter Vikram Singh dazu, der in mehreren Episoden von Sunkrish Bala verkörpert wird. Obwohl die Storyline rund um LokSat in die Vikram verwickelt war, nicht wirklich von Kreativität und Logik strotzte, hat Bala seine Sache gut gemacht und er war für die Serie eigentlich eine Bereicherung. Ich habe mich sogar öfters bei der Frage ertappt, warum man ihm nicht etwas mehr Screentime einräumt und Vikram anstatt Hayley zum neuen Hauptcharakter in der achten Staffel gemacht hat.

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