12th Precinct Con 2015: Penny Johnson Jerald (1)

Foto: Penny Johnson Jerald, 12th Precinct Con 2015 in Dresden - Copyright: myFanbase
Penny Johnson Jerald, 12th Precinct Con 2015 in Dresden
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Nachdem etwa eine Woche zuvor bekannt wurde, dass sich die Produzenten von "Castle" aus kreativen Gründen von Penny Johnson Jerald und der Figur Captain Victoria Gates trennen würden, war ich gespannt, wie ihr Ausstieg bei der 12th Precinct Con 2015 in Dresden thematisiert wurde. Schließlich ist es für niemanden schön, am Telefon zu erfahren, dass seine Arbeit nicht mehr benötigt wird. Die bei der Con anwesenden Fans wussten jedoch genau, wie sie Penny wieder aufmuntern konnten, denn sie wurde direkt mit Standing Ovations begrüßt. Auch später sollte der Dank der Fans für ihr Erscheinen noch häufiger das Thema sein. So erklärte sie beispielsweise, dass ihr der Kontakt mit Fans, auch über Social Media, sehr viel bedeute und sie all ihre Tweets lesen würde – vielleicht nicht immer sofort, aber alle.

Als erstes wurde Penny nach ihrer Lieblingsepisode aus "Castle" gefragt und sie erklärte, dass sie sich sehr über ihre erste Episode in der Serie freue, da sie so mit den "Castle"-Fans in Kontakt gekommen sei. Ihre Lieblingsszene stamme jedoch nicht aus der Serie selbst, sondern habe sich hinter den Kulissen abgespielt, als ihre Haarstylistin Lillie S. Frierson ihr mitteilte, dass sie nach langen Versuchen überraschend bereits im sechsten Monat schwanger sei und kurz darauf bereits das Baby zur Welt kam. Für Penny sei das ein Wunder gewesen, an die sie nun noch mehr glaube.

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Penny Johnson Jerald, 12th Precinct Con 2015 in Dresden
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Anschließend wurde Penny auf den Kuss zwischen Captain Gates und Richard Castle in #7.02 Puppenmord angesprochen. Sie verriet, dass Nathan Fillion anfangs gar nicht wusste, dass es in der Szene zum Kuss kommen sollte und er dann extra ein Minzbonbon gelutscht hat, damit es für sie angenehmer wird. Ihre Lieblingsszene mit Stana Katic sei gewesen, als die beiden als Gates und Beckett in ihrem Büro sitzen und einen Absacker nach einem harten Tag trinken. Das war laut Drehbuch nämlich nicht vorgesehen und die Requisite musste auf Pennys Wunsch extra eine Flasche in ihrem Schreibtisch unterbringen. Genauso habe man auf ihren Wunsch extra ein paar Süßigkeiten ans Set gebracht, um eine Szene realistischer zu machen.

Den längsten Drehtag hatte Penny, als sie durch hohes Fieber geplagt immer wieder ihren Text vergaß. Sie ließ Seamus Dever schließlich den Text immer wieder vorsagen und sie musste ihm nachsprechen, um die Szene Satz für Satz in den Kasten zu bringen. Es habe jedoch gedauert, bis sie auf die Idee gekommen seien, es so zu machen. Anschließend wurde sie auf ihre eher bösen Charaktere angesprochen und Penny beteuerte, dass sie nicht so böse sei. Es falle ihr sehr schwer auf jemanden wie Nathan Fillion böse zu sein, da er sie meist zum Lachen bringe. Sie denke sich dann immer, wie sie sich verhalten habe, als sie einen Teenager großgezogen habe und die Strenge komme dann von alleine. Das demonstrierte sie sogleich mit einem "Mr. Castle...". Dass durch die Blooper suggeriert werde, sie würde häufig fluchen, wollte sie danach direkt korrigieren, denn sie reagiere auf Versprecher meist nur mit Kauderwelsch und es kämen keine tatsächlichen Flüche über ihre Lippen. Durch den Piepton würden das die Zuschauer jedoch nicht wissen. Tatsächlich werde am Set von "Castle" jedoch sehr häufig geflucht, wenn auch nur, weil sich niemand zu ernst nehme.

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Penny Johnson Jerald, 12th Precinct Con 2015 in Dresden
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Anschließend kam das Thema kurz auf Pennys Aufenthalt in Europa. Sie befinde sich leider nur ca. 24 Stunden in Dresden und wollte den Samstagabend nutzen, um sich die Altstadt anzusehen. Sie erzählte zudem ein wenig von ihrer Zeit in Düsseldorf bei den Dreharbeiten zur Miniserie "Operation Schmetterling" (1996) und dass sie sonst immer im Winter in Deutschland gewesen sei und nun erstmals bei sommerlichen Temperaturen das Land genießen könne, was auch ihrem Mann viel besser gefalle.

Bevor Penny in "Castle" mitgewirkt hat, hatte sie nicht eine Folge der Serie gesehen. Tatsächlich hätte sie vor ihrer Rolle der Captain Gates bereits für den Part von Montgomerys Ehefrau vorsprechen sollen, schlug das Angebot jedoch aus. Dass sie dann ein Jahr später doch für die Serie vorsprach, lag vor allem daran, dass ihr die Serie von Freunden empfohlen wurde. Als sie die Rolle erhalten hatte, schaute sie sich alle bisher ausgestrahlten Episoden an und erkannte, dass diese Serie ein Juwel war. Für sie stellte die Rolle dann auch noch eine persönliche Herausforderung dar, da sie sich gerade erst von einem schweren Sturz in einem Theaterstück erholt hatte, durch den sie ihr photographisches Gedächtnis verloren hatte, und dachte, dass sie nicht mehr als Schauspielerin arbeiten könne. Parallel absolvierte sie ein Jura-Studium, um ihr Gedächtnis wieder auf Trab zu bringen. Ähnlich wie bei "Castle" sei es ihr zuvor übrigens auch bei "Star Trek: Deep Space Nine" gegangen, denn sie war kein Trekkie. Doch als sie das Angebot erhielt, hätte ihr Mann gemeint: "You're going!" Und sie sei sehr dankbar für diese Rolle und die Stärke dieser Frauencharaktere sowohl bei "Star Trek" als auch bei "Castle".

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Nachdem Jon Huertas im Panel zuvor bereits nach den Streichen gefragt wurde, die sich die Leute bei "Castle" gegenseitig spielen, wurde auch Penny darauf angesprochen. Die Jungs würden sich wie im Kindergarten verhalten und man müsse sich ständig in Acht nehmen. Selbst Stana sei davon keine Ausnahme, Jon sei jedoch der Schlimmste von allen. Beispiele wollte sie nicht nennen, meinte jedoch: "Just watch out for Jon!"

Als ich sie später auf ihre Lieblingsserie ansprach, erklärte Penny, dass sie viele Serien gerne schaue, ihr absoluter Favorit jedoch "Strike Back" sei. Sie selbst sei eine Kämpferin und würde gerne ihre Energie rauslassen. Zudem würde sie sich gerne in "Scandal" sehen – worauf ich sie am zweiten Tag noch mal ansprechen würde. Ihr Lieblingsfilm hingegen sei "The Imitation of Life" (beide Fassungen von 1934 und 1959), da der Film sie daran erinnere, sie selbst zu sein, damit sie sich am Ende des Tages keine Vorwürfe machen könne, sich falsch verhalten zu haben. Man solle jedoch Taschentücher bereit halten, wenn man den Film schaue. Angesprochen auf "24 - Twenty Four" und ob sie die Serie weiterverfolgt habe, nachdem sie nicht mehr dabei war, antwortete sie mit "nein". Sie erklärte, dass sie sich sicher sei, dass Sherry Palmer überlebt habe, nachdem der Schnitt kam, auch wenn alle Zuschauer und Produzenten es anders sehen. Sie ist zudem der Meinung, dass sie und Dennis Haysbert, der als Präsident Palmer den ersten schwarzen Präsidenten der USA gespielt hat, den Weg für die Obamas ins Weiße Haus geebnet hätten. Ich wollte anschließend von ihr wissen, was sie von der aktuellen Revivalwelle diverser Serien wie "24" und "Akte X" hält. Während sie zum einen der Überzeugung ist, dass auf irgendeine Weise das Bedürfnis nach einer Fortsetzung oder Neuerfindung bestehen müsse, findet sie es zum anderen gut, dass dadurch wieder Jobs geschaffen werden. Eine Serie sollte jedoch am Ende nicht vor sich hinplätschern, sondern mit einem Erfolg enden.

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Zum Schluss ihres Panels kam Penny noch mal auf ihren Ausstieg aus "Castle" zu sprechen. Sie wollte sich noch einmal die Zeit nehmen, zu betonen, dass sie die Serie nicht verlassen wollte und sich deshalb direkt über Twitter an ihre Fans gewandt habe, bevor irgendwelche Gerüchte entstehen. Sie würde ihre Rolle gerne weiterspielen und sei sehr traurig über die Entscheidung der Produzenten gewesen. "It felt like my report card got D's or F's on it, but that's certainly not the truth." Sie bedankte sich erneut für den vielen Zuspruch, werde die vielen Tweets lesen, sobald sie die Kraft dafür habe und sei sehr froh, dass sie zu der Convention gekommen sei. Für diese Worte erhielt sie tosenden Applaus und erneute Standing Ovations von den Fans. Es scheint ganz so, als lebe sie nach ihrem Lieblingszitat von ihrem Vater: "What doesn't kill you, will make you stronger." An diesem Wochenende hat sie sicherlich viel Kraft tanken können.

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Zum Bericht über Seamus Devers Panel

Catherine Bühnsack - myFanbase

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