Who is Deb now? Who am I? Is this a new beginning or the beginning of the end?
Nun ist es soweit. Die siebte Staffel von "Dexter" ist vorbei und hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, dass ich so begeistert darüber sein werde, hätte ich ihm nicht geglaubt. Denn nach der sechsten Staffel hatte ich kein gutes Gefühl mehr und meine Staffelreview sagt auch, warum. Doch aus irgendeinem Grund haben es die Serienmacher geschafft, die Leidenschaft für diese Serie zurückzuholen und wussten von Anfang bis Ende zu begeistern. Natürlich gab es Momente und Storylines, die nicht überzeugen konnten, aber das ist zu verzeihen, wenn man bedenkt, wie viel Spannung uns diese Staffel geliefert hat und wie viele grandiose Entwicklungen es gegeben hat. Ich bin ein bisschen traurig, dass es bereits wieder vorbei ist, doch ich freue mich wahnsinnig auf die achte und letzte Staffel von "Dexter", die diese Serie sicherlich gut abschließen wird. Die Autoren haben bewiesen, dass sie es können und auch jederzeit alles ändern können, ohne dass man damit rechnet. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar.
It's one thing to be in love with your brother, but it's a whole other level to be in love with your brother who's a goddamn serial killer. You're a serial killer and I'm more fucked up than you are.
© Paramount Pictures
Nach der enttäuschenden sechsten Staffel hatte ich etwas Angst vor dem Staffelauftakt, doch was ich da zu sehen bekam, hat mich umgehauen. Die Grundlage für eine gute Staffel wurde gelegt und alle negativen Gedanken waren vergessen. Ein absolutes Highlight dieser Staffel war definitiv die Beziehung zwischen Deb und Dexter. Und damit meine ich nicht die romantische Beziehung, sondern die Beziehung von zwei Geschwistern und zwei Personen, die sich gegenseitig sehr wichtig sind. Dieser Handlungsstrang hat nicht nur Beste aus diesen beiden Charakteren hervorgeholt, sondern auch eine hervorragende schauspielerische Leistung von Jennifer Carpenter und Michael C. Hall. Es beginnt bereits in der ersten Folge, als Deb hinter das Geheimnis von Dexter kommt. Diese Folge war eine der besten Episoden der Staffel und konnte von der ersten Minute an die Spannung hoch halten. Debs Welt bricht zusammen, sie weiß nicht mehr, was passiert und was sie tun soll. Ihr Bruder ist ein Serienmörder und sie erfährt es von ihm aus erster Hand. Eine grandiose Spannung zwischen diesen beiden Charakteren, die in den kommenden Episoden aufrecht erhalten bleibt.
Deb macht eine extreme Entwicklung durch und obwohl sie am Anfang nicht glauben kann, dass ihr Bruder ein Killer ist und dass sie diesen niemals verteidigen würde, so kommt eines zum anderen. Sie will ihm wie einem Drogensüchtigen helfen, einen Entzug machen, doch das stellt sich als gar nicht so einfach heraus. Dieser Handlungsstrang ist absolut nachvollziehbar. Deb hat ihre Gefühle für Dexter, auch wenn diese erstmal gar nicht im Vordergrund stehen. Sie sieht ihren Bruder, der ein Killer ist und will ihn retten. Dass sie damit sich selbst und ihrem Job in die Quere kommt, wird ihr erst zu einem Zeitpunkt klar, als es schon zu spät ist. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als Dexter zu helfen, dem man eigentlich gar nicht helfen kann. Dazu gehört auch, zu erfahren, wie Dexter handelt und in der zweiten Folge erklärt er es seiner Schwester Schritt für Schritt. Dieser Moment sorgte für starke Gänsehaut, denn die ganzen Details und all seine Gedanken wurden hier in Worte gefasst und ich war angespannt und sogar ängstlich, denn schließlich offenbart hier ein Serienkiller sein Vorgehen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich hier empfunden habe und das kann man nun wirklich nicht von jeder Episode einer Serie sagen.
Doch der Handlungsstrang geht noch weiter, denn Deb wird in Dexters Leben involviert, der ihr genau zeigen will, wie er vorgeht, wie er handelt und wen er umbringt. All diese Informationen können für einen Menschen eigentlich nicht leicht aufzunehmen sein und deshalb finde ich Debs Reaktionen alle nachvollziehbar und realistisch. Sie hat in dieser Staffel wirklich überzeugt und mir hat auch gefallen, als sie realisiert hat, was Dexter da eigentlich macht. Als Deb in Lebensgefahr ist, merkt sie, dass das Gesetz nicht immer so handeln kann, wie sie es will, und dass Dexter manchmal quasi die letzte Möglichkeit zur Gerechtigkeit ist. Ihre Wandlung ist auch hier nachvollziehbar, weil sie beruflich machtlos ist und ihre einzige Hoffnung ein Mord ist. Zwar hätte ich mit dieser Wendung noch nicht so früh in der Staffel gerechnet, doch für die Entwicklung war es nachvollziehbar. Deb hat sich geändert und das zieht sich auch bis zum Ende der Staffel hin. Ihre Gespräche mit Dexter haben mich teilweise etwas aufgeregt, weil sie immer in irgendwelchen Ecken darüber gesprochen haben, wo immer jemand mithören könnte, doch zum Glück ist das nie passiert.
Ein weiteres Highlight für Deb in dieser Staffel war das Geständnis ihrer Gefühle an Dexter. Diese Szene war unfassbar emotional und Jennifer Carpenter war einfach nur großartig. Deb lässt sich auf Sal Price ein und findet endlich einen Menschen, dem sie vertraut und dieser stirbt plötzlich. Nach all den Geschehnissen ist es verständlich, dass sie sich an Dexter wendet, um Hannah McKay, die Mörderin von Sal, zu beseitigen. Sie hat nichts gegen Hannah in der Hand und vertraut auf ihren Bruder, doch dieser ist mit Hannah zusammen und das schmeißt Deb komplett aus der Bahn. Sie gesteht ihre Gefühle und zeigt ihm dadurch, dass sie unfassbar verletzt ist und dies noch viel schlimmer ist, als die Tatsache, dass ihr Bruder ein Serienmörder ist. Ein sehr intensiver Moment, der schließlich auch dazu führt, dass Deb ihren Bruder in Ruhe lässt, Hannah aber aus dem Weg schaffen will und ihre Schuld beweisen möchte. Ich war ein wenig enttäuscht, dass man den Fokus ab diesem Moment nicht mehr so stark auf Dexter und Deb gelegt hat, doch eigentlich war alles gesagt. Deb wusste das Geheimnis ihres Bruders und sie hat ihre Gefühle gestanden, die eigentlich nicht real sein dürften. Im Nachhinein bin ich froh, dass dieses Thema nicht noch einmal aufgegriffen wurde, denn das war es, was mich in der letzten Staffel so aufgeregt hat. Umso besser gefällt mir, dass es im Hintergrund immer still mitschwingt und man weiß, dass sie weiterhin Gefühle für Dexter hat. Dies ist sicherlich auch ein Grund für ihre Handlung im Staffelfinale. Der Hauptgrund war sicherlich, dass Laguerta ihr auf die Schliche gekommen ist und ihr Job auf dem Spiel steht, doch der größte Grund für den Mord an Laguerta, auf den ich später nochmal eingehen werde, sind Debs Gefühle für ihren Bruder. Sie liebt ihn und kann ihn trotz seines Geheimnisses nicht verraten. Für mich verständlich, auch wenn es nur im Hintergrund steht. Im Vordergrund steht Debs Angst, dass ihr Leben sich komplett verändert und deshalb erschießt sie Laguerta, weil ihr keine andere Wahl übrig bleibt. Wenn man bedenkt, wie diese Staffel angefangen hat, so ist das eine enorme Entwicklung und doch absolut nachvollziehbar. Deb war in dieser Staffel ein sehr starker Charakter und ich bin den Autoren für diese Wandlung sehr dankbar.
It starts with blood. Trickling down the back of my eyelids. The trickle becomes a stream and then a flood. It fills me up, all my empty spaces. But then, the blood isn't red anymore. It's black. And pressing. It feels like my head is gonna explode. The only way to relieve the pressure is to open the floodgates and let it spill out.
Aber auch Dexter macht eine unglaubliche Wandlung in dieser Staffel durch und Michael C. Hall hat gezeigt, warum er der beste Schauspieler für diese Rolle ist. Es ist unglaublich, wie gut er die Gefühle und Gedanken von Dexter darstellen kann und das auch noch so glaubwürdig. Ich hatte oft Angst vor ihm in dieser Staffel, denn eigentlich war sein Verhalten unberechenbar. Man wusste nie, wie er wirklich handeln und was passieren wird. Deb kommt hinter sein Geheimnis und anstatt zu fliehen, oder zu lügen, sagt er ihr die komplette Wahrheit und zeigt damit auch dem Zuschauer, was wirklich in ihm vorgeht, wie er sein Verhalten rechtfertigt und was in ihm passiert, wenn der Dark Passenger übernimmt. In der vierten Folge verändert er sein Vorgehen und seine Weise, zu töten, ändert sich komplett. Er will keine Beweise mehr zurücklassen, dreht einen Moment total durch und bringt Speltzer, der Deb in Lebensgefahr gebracht hat, auf eine Weise um, die mir Gänsehaut bereitet hat. Es war, als ob Dexter ein neues Kapitel in seinem Leben beginnt und davon gibt es in dieser Staffel mehrere.
Die größte Veränderung ist wohl Hannah McKay, Dexters neue Liebe, vielleicht auch seine einzige. Er erkennt, welches Geheimnis sie hat und verliebt sich in sie, weil er bei ihr genau so sein kann, wie er ist. Einerseits ist diese Wandlung für Dexter schön mit anzusehen, denn irgendwie gönnt man ihm auch das Glück, doch andererseits steckt sehr viel hinter Hannah, das wir noch nicht erfahren haben. Sie verhält sich sehr suspekt und obwohl sie nach außen hin sehr sympathisch wirkt, so ist sie wohl ebenfalls unberechenbar. Als sie Dexter klar macht, dass er gar keinen Dark Passenger hat, musste ich sehr schlucken, weil es eigentlich das ist, was wir sieben Jahre lang gesehen haben. Hier ändert sich für Dexter sehr viel und sein Leben geht in eine Richtung, die man eigentlich nie erwartet hätte. Die Erkenntnis, dass er selbst hinter seinen Morden steckt und kein Alter Ego, muss für ihn sehr erschreckend sein und ich war wieder mal begeistert von Michael C. Halls Leistung.
Die Handlung mit Hannah konnte mich nicht ganz überzeugen, was einfach an Hannah liegt. Ich kann sie absolut nicht einschätzen und das auch bis zum Ende der Staffel nicht. So wie es aussieht, war sie tatsächlich für Debs Unfall verantwortlich, doch irgendwie steckt da noch mehr dahinter. Einerseits freue ich mich, herauszufinden, was Hannah vor hat und ich würde sie gerne in der achten Staffel sehen, doch andererseits könnte ich mich auch damit abfinden, wenn sie verschwindet und man mehr auf die Beziehung zwischen Dexter und Deb eingeht. Doch die weitere Entwicklung steht uns noch bevor und irgendwie ist es doch spannend zu sehen, welche Auswirkung Hannah auf Dexter hat und wie sie sein Verhalten beeinflusst. Wer hätte gedacht, dass Dexter plötzlich während eines Mordes aufhört und dann mit seinem Opfer schläft? Ich mit Sicherheit nicht und all diese Veränderungen in dieser Staffel legen wahrscheinlich die Grundlage für sein Verhalten in der letzten. Ich bin gespannt.
Zum zweiten Teil der Review zur siebten Staffel von "Dexter"
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