Who is Deb now? Who am I? Is this a new beginning or the beginning of the end?

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I have a feeling you're a different kind of animal. Question is: What kind of animal are you, Dexter Morgan?

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
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Ein weiteres Highlight in dieser Folge war definitiv die Anwesenheit von Isaak Sirko. Ich finde es bis zu diesem Zeitpunkt sehr schade, dass er in dieser Staffel gestorben ist, denn Ray Stevenson hat eine unfassbare Ausstrahlung und war für mich einer der besten Gastdarsteller in dieser Serie. All seine Szenen mit Dexter waren sehr spannend und ich habe mich oft dabei erwischt, wie ich die Luft anhalten musste. Isaaks Geschichte ist eigentlich sehr tragisch. Er ist Boss der Koshka-Bruderschaft und verliert den Menschen in seinem Leben, bei dem er sein konnte, wer er ist. Schuld daran ist Dexter, der Isaaks Liebhaber Viktor umbringt. Die gesamte Handlung wurde sehr gut ausgearbeitet und hatte viele Höhepunkte. Dazu zählt unter anderem Dexters Gedankenspiel, wie Isaak die Männer in der Bar umgebracht hat. Aber auch alle anderen Szenen mit den beiden wussten zu begeistern. Dazu hat vor allem Isaak beigetragen, der eine Ruhe ausstrahlt und doch sehr gefährlich ist und alles tun würde, um den Mord an Viktor zu rächen. Nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wird, war es nur eine Frage der Zeit, wie er mit Dexter umgehen wird und das Katz-und-Maus-Spiel hat in der Schwulenbar seinen Höhepunkt erreicht. In diesem Moment habe ich vergessen zu atmen und genau solche Momente sind notwendig, um zu beweisen, warum diese Serie doch so großartig ist.

Hinzu kommt auch noch die Wendung, dass Dexter und Isaak zusammenarbeiten, weil Isaak von den Koshkas gesucht wird. Diese Folge hat mir gezeigt, dass die Chemie zwischen Dexter und Isaak enorm ist und ich war sehr traurig, dass ihre Geschichte hier schon wieder vorbei war. Ich bin den Autoren jedoch sehr dankbar für den gesamten Handlungsstrang und blicke auf Isaaks Gastauftritt mit einem guten Gefühl zurück. Wollen wir hoffen, dass wir in der achten Staffel auch jemanden sehen werden, der so eine Ausstrahlung hat und gleichzeitig dafür sorgen kann, dass man die Luft anhält.

I think I'm not the only one who made a mistake trying to protect someone that I care about.

Foto: Desmond Harrington, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Desmond Harrington, Dexter
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Neben all dem Drama mit Dexters Geheimnis, Debs Entwicklung, Hannahs und Isaaks Auftauchen gibt es in dieser Staffel auch Momente, auf die man hätte verzichten können. Es ist leider so, nicht alles kann überzeugen. Ich spiele damit direkt auf Quinn an, der auch in dieser siebten Staffel einfach nur nervig war und dessen Story mich so überhaupt nicht interessiert hat. Dass er sich in seine Stripperin verliebt, ist ja schön und gut, aber dass er deshalb komplett durchdrehen muss und am Ende sogar einen Menschen tötet, weil dieser die falschen Worte in den Mund nimmt, ist nervig. Vielleicht wäre es noch interessant geworden, wenn diese Story irgendeinen Sinn gehabt hätte, doch Quinn hat Nadias Anwesenheit bei Georges Mord verschwiegen, Batista mit reingezogen und dann war das Thema erledigt. Das muss doch nicht sein. Wenn man eine solche Story beginnt, dann sollte sie auch beendet werden. Ich weiß nicht, ob die Autoren noch vorhaben, Quinn in der achten Staffel zu retten, doch ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn er einfach verschwindet und man ihn nie wieder sieht. Auf ihn kann ich verzichten und diese Staffel hat mir erneut gezeigt, warum.

Batista stand in dieser Staffel auch sehr im Hintergrund und auch seine Story mit dem neuen Restaurant und seiner Pensionierung ging komplett an mir vorbei. Jedoch glaube ich nicht, dass Batistas Handlung bereits zu Ende erzählt ist. Ich bin mir sicher, dass er in der nächsten Staffel noch ein wichtiger Charakter wird, wenn er herausfindet, dass Laguerta gestorben ist. Ob es soweit kommt, weiß ich nicht, aber irgendwie würde ich mir wünschen, dass auch Batista zum Abschluss eine gute Story bekommt. Wenn nicht, dann kann er von mir aus jetzt auch aussteigen, denn wirklich interessieren tut er mich auch nicht mehr.

Eine weitere negative bzw. enttäuschende Entwicklung für mich, war der Mord an Louis. Nachdem man ihn in der sechsten Staffel so geheimnisvoll gemacht hat, hätte ich mir gewünscht, dass Dexter derjenige sein wird, der ihn umbringt. Louis war wirklich sehr creepy und sein Verhalten hat mich teilweise überrascht und auch dazu geführt, dass ich Angst vor ihm bekommen habe, weil er so unberechenbar ist. Deshalb habe ich mir erhofft, dass Dexter ihn tötet, dieser war jedoch anders beschäftigt und überließ dies Isaak. Schade, dass Louis dieses Ende bekommen hat und das auch so früh, denn von ihm hatte ich mir wirklich viel mehr erwartet.

What if Dexter is the real Bay Harbor Butcher?

Foto: Lauren Vélez, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Lauren Vélez, Dexter
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Ein weiterer Charakter, der für mich nach der sechsten Staffel überhaupt keine Rolle mehr gespielt hat, war Laguerta. Sie ging mir wahnsinnig auf die Nerven und eigentlich hätte sie verschwinden können. Doch die Autoren haben ihre Story gedreht und haben sie tatsächlich noch sehr wichtig gemacht. Sie entdeckt am Tatort von Travis Marshalls Leiche einen Objektträger mit Blut und ist sofort misstrauisch. Es erinnert sie an den Bay-Harbor-Butcher-Fall und sie fängt an zu bohren, sammelt Beweise und weiß, dass etwas nicht stimmt. An dieser Umsetzung hat mir sehr gut gefallen, dass man in jeder Folge nur kurz auf sie eingegangen ist und ihr Vorgehen langsam verfolgt hat. Dies hat sich bis zum Ende der Staffel aufgebaut, als sie auf die Hilfe von Matthews vertraut und so langsam dahinter kommt, dass Dexter womöglich der Bay Harbor Butcher ist. Sie lässt nicht locker und das wird ihr am Ende zum Verhängnis. Denn sie ist so überzeugt, dass Dexter ein Killer ist, dass sie dafür sorgt, dass Hector Estrada freigelassen wird. Estrada war einer der Männer, der Dexters Mutter Laura ermordet hat und der einzige von ihnen, der Dexter entkommen ist. Dexter hat sein Leben lang darauf gewartet, Estrada umzubringen und dann wird ihm eine Falle gestellt. Mir hat sehr gut gefallen, dass Laguerta diesen Weg gegangen ist. Das hat dazu geführt, dass Dexter ihr eine Falle stellen konnte. Außerdem haben wir einen Moment gesehen, denn wir seit Jahren fürchten: Dexter wird verhaftet und dieser Moment ist wirklich extrem intensiv, denn es ist klar, dass es einfach noch nicht soweit ist. Dexter kann jetzt noch nicht verhaftet werden und zu diesem Ende fehlt noch sehr viel, weshalb ich sehr gut unterhalten wurde, als Dexter versucht, sich herauszureden. Die Falle, die er Laguerta stellt, führt genau zu dem richtigen Ende.

Laguerta aber lässt nicht locker, zieht auch noch Deb in ihre Ermittlungen mit rein und so bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als ihren Charakter aus der Serie zu schreiben. Mir gefällt sehr gut, dass Deb diejenige war, die Laguerta umgebracht hat, weil es einfach nachvollziehbar ist. Laguerta bedroht Debs Leben, ihren Beruf und Dexter, und so bleibt Deb nichts anderes übrig. Sie muss so handeln und kann sich keinesfalls gegen ihren Bruder entscheiden. Dies eröffnet sehr viele Möglichkeiten für die kommende Staffel und es könnte neue Gefahren für Dexter geben. Aber auch die Beziehung zwischen Deb und Dexter steht auf dem Spiel, denn Deb ist nun quasi an dem Punkt, den sie nie erreichen wollte und den Dexter auch nie für seine Schwester hat kommen sehen. Mir gefällt diese Entwicklung außerordentlich gut und die Tatsache, dass dies alles nachvollziehbar ist, enttäuscht keinesfalls, denn die Umsetzung ist gelungen und hat zu einem Ende geführt, mit dem man gut leben kann. Laguerta hat ihren Höhepunkt bekommen und nun kann man sich auf gute Weise von ihr verabschieden. Ich danke den Autoren für Laguertas Wandlung in dieser Staffel und dafür, dass sie mich nicht auf die Palme gebracht hat.

Fazit

Nach der enttäuschenden sechsten Staffel von "Dexter" konnten die Autoren mit dieser Staffel alles umdrehen. Von Folge zu Folge konnten sie die Spannung aufrechterhalten, vielen Momente kreieren, bei denen man vergessen hat zu atmen und sie haben das Beste aus den Charakteren Dexter und Deb herausgeholt. Auch die schauspielerische Leistung von Michael C. Hall und Jennifer Carpenter war großartig und mit der Gastrolle von Ray Stevenson konnte die Serie sehr viele weitere Pluspunkte sammeln. Hinzu kommt, dass die meisten Handlungen nachvollziehbar waren und man sich keine bessere Umsetzung hätte wünschen können. Wenn die achte Staffel genauso wird, dann steht einem guten Serienfinale nichts mehr im Wege.

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Alex Olejnik - myFanbase