Bewertung

X-Men 2

Zuerst haben sie für Akzeptanz gekämpft. Nun kämpfen sie ums Überleben.

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Inhalt

Der Präsident wird im Oval Office fast ermordet und dieser Vorfall ruft William Stryker auf den Plan, bei den X-Men einzudringen und diese "festzunehmen", wie es ihm vom Präsidenten befohlen wurde. Der Attentäter, ein Mutant, konnte fliehen und wird von den X-Men gefunden. Unterdessen hat sich Wolverine in der Arktis auf die Suche nach seiner Vergangenheit gemacht und kehrt zurück. Er konnte zwar nichts entdecken, stößt aber bald auf Yuriko Oyama / Deathstrike, die genau dasselbe Metall in sich trägt wie er. Und auch Stryker hat etwas mit den beiden zu tun.

Dieser plant unterdessen, Cerebro nachzubauen und mit Charles Xaviers Hilfe alle Mutanten aufzuspüren. Zum Glück konnte Charles' Erzfeind Magneto (der in X-Men in einen Plastikkäfig gesperrt wurde) befreit werden, der ihnen helfen will. Oder will er wirklich?

Kritik

Diesmal müssen die X-Men auch noch mit ihren Gegnern zusammen kämpfen, damit sie sich gegen ihren bisher größten Feind, William Stryker, wehren können. Der will Cerebro nachbauen lassen und entführt für die Benutzung Charles Xavier. Cerebro dient Charles dazu, die Mutanten zu finden, wodurch er im ersten Teil auch Wolverine aufspüren konnte. Wolverine hat zwar in der Aktis nichts gefunden, stößt aber bald auf eine Gleichgesinnte. Sie hat dasselbe Metall (Adamantium) in sich wie Wolverine und ist sogar eine Weiterentwicklung von ihm. Und: die beiden haben etwas mit Stryker zu tun. Ob er wohl Wolverine helfen kann, etwas über sich selbst herauszufinden? Für ihn ist er die einzige Chance, die geblieben ist.

Von besonderer Bedeutung in "X-Men 2" ist die "Coming Out"-Szene, die circa in der Mitte des Films stattfindet. Iceman versucht, seiner Familie beizubringen, dass er ein Mutant ist, was diese natürlich erschreckt und sie fragen ihn, ob es nicht ein Mittel dagegen gäbe. Besonders wichtig dürfte diese Szene vor allem für Bryan Singer selbst gewesen sein, aber auch für alle Menschen der Erde, die einer Gruppe von Minderheiten angehören. An dieser Szene sieht man, dass der Text des Teasers, mit dem für den Film geworben wurde, nicht unbedingt 100% zutrifft, denn dieses Problem taucht in beiden der ersten "X-Men"-Filme auf. Die Situation zeigt aber auch sehr deutlich, dass es immer wieder Menschen geben wird, die diese Außenseiter nicht verstehen – in "X-Men 2" ist das Bobbys Bruder, der die Polizei ruft, weil er Angst hat. Als diese kommt, bricht ein gewaltiger Kampf zwischen den Mutanten und der Polizei aus und es zeigt sich immer mehr, wer wirklich auf der Seite der Guten steht und wer nicht. Besonderes Augenmerk ist hier auf Pyro zu legen, der sich schon am Anfang des Films nicht sehr "X-Men-typisch" verhält.

Was aber von genauso großer Bedeutung ist, sind die Liebesbeziehungen. Iceman und Rogue, genauso wie Wolverine und Jean Grey, wollen, aber können nicht zusammen sein. Wobei man bei letzteren hervorheben muss, dass Jean immer noch mit Cyclops zusammen ist. Es ist also eher eine einseitige Neigung von Wolverine Jean entgegen. Die Beziehung zwischen Iceman und Rogue wird im dritten Teil der Trilogie noch einmal eine große Rolle spielen, wenn sich die Frage stellt, ob man mit einem wirklich existenten Gegenmittel die Mutation bereinigen will.

Die Schlüsselszene ist natürlich das Ende des Films, mit dem man sehr viel hätte erreichen können. Leider wurde dieser Aspekt in "X3" völlig anders (und schlechter) umgesetzt, als man es hätte tun können. Überhaupt ist "X-Men 2" der beste Teil der Trilogie, denn obwohl "X-Men 3" noch viel mehr Action zu bieten hatte, fehlte es diesem an charakterlichem Tiefgang, der in diesem Film sehr präsent ist.

Ebenso hervorzuheben sind natürlich auch die Spezialeffekte, die schon am Anfang bombastisch sind, als Nightcrawler im Oval Office zeigt, was er drauf hat. Genau an ihm ist auch wieder die tolle Arbeit der Maskenbildner zu erkennen, denn wie bei Rebecca Romijn-Stamos alias Mystique sieht die Bemalung perfekt aus. In der Szene, in der Jean und Storm auf ihn treffen und man seinen kompletten Körper sehen kann, musste Alan Cumming übrigens ganze zehn Stunden in der Maske sitzen.

Leider konnte der Komponist dieses Teils, John Ottman, nicht auch bei "X-Men" für Cut und Musik sorgen, da er mit seinem eigenen Film "Düstere Legenden 2 – Final Cut" beschäftigt war, aber auch er hat glanzvolle Arbeit geleistet. Das Theme von "X2" wurde um Längen verbessert, auch wenn es nicht komplett neu ist. Es lohnt sich also definitiv auch der Kauf des Soundtracks zum Film.

Fazit

Wieder einmal eine sehr gelungene Comicverfilmung für Comicfans und solche, die es noch werden wollen. "X-Men 2" übertrifft seinen Vorgänger sogar noch, vor allem in Sachen Action und Special Effects.

Elsa Claus - myFanbase
21.07.2007

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