Bewertung
John Stockwell

Turistas

Viel schlimmer als nicht zu wissen, wo du bist, ist nicht zu wissen, ob du überleben wirst.

Foto: Copyright: 2007 Universum Film GmbH
© 2007 Universum Film GmbH

Inhalt

Sechs Rucksacktouristen landen nach einem Busunglück in einem brasilianischen Dorf. Anfangs sind alle happy, da sie glauben, den wahren Ort für ihren Urlaub in Brasilien entdeckt zu haben und ihr Abenteuer somit beginnen kann. Sie feiern fröhlich bis in die tiefe Nacht und sind glücklich, allerdings dauert dieses Glück nur einen Tag.

Das böse Erwachen folgt am nächsten Morgen, als alle berauscht am Strand aufwachen und feststellen, dass sie ausgeraubt wurden. Sie besitzen nur noch das, mit dem sie bekleidet sind. Doch das war nur der Anfang: ihr "Freund" Kiko (Agles Steib) bringt sie in den Dschungel in ein abgeschiedenes Haus, wo der Horror und der Kampf ums Überleben beginnen...

Kritik

Der Film spielt in Brasilien und erinnerte mich dürftig an "Wolf Creek" von Greg McLean: Freunde bereisen ein fremdes Land, haben ihren Spaß, machen Party bis zum bitterbösen Ende.

Doch dieser Streifen konnte auf ganzer Linie überzeugen, erst einmal schon wegen der amüsanten Dialoge trotz der angespannten Lage, dann die herrliche Gegend und außerdem wurde der Film ganz anders in Szene gesetzt. Vor allem war die Story besser. Der Film war von Anfang an spannend, auch wenn anfangs nur teilweise dramatisch. Auch wenn dreißig Minuten lang eine Art Vorstellung der Charaktere und Umstände erfolgte, hielt ich es dieses Mal für überzeugend und keineswegs ausdruckslos. Das Interesse am Film blieb immer bestehen. Selbst nach dieser halben Stunde fand ich den Film einfach faszinierend, obwohl bei mir oft der Geduldsfaden reißt, wenn es bei Horror- und Thrillerfilmen nicht bald zur Sache kommt. Doch bei "Turistas" machten es die so genannten kleinen Details und einzelnen kurzen Ereignisse - eine Art Ankündigung, was passieren wird - aus, um am Ball zu bleiben. Obwohl ich eigentlich eine gute Spürnase habe, wurde ich bei diesem Film bezüglich des Täters sogar irregeführt.

Dieses Thema wurde nun ja nicht zum ersten Mal verfilmt, aber für mich war dieser Film von allen der beste. Für mich war es sehr interessant und vor allem erschien es mir fast wie Neuland, dass sogar die Seite der Bösewichte einzelne und sehr detaillierte Storys erhielt, was eigentlich ungewohnt ist, da ansonsten mehr die Seite der Opfer gezeigt wird. Es gab nicht viele brutale Szenen, aber wenn sie dann vorkamen, dann wurden sie sehr genau und lange gezeigt, so dass einem schon schlecht werden konnte. Sie waren sehr eklig und auf eine Art sogar abartig.

In Momenten voller Verzweiflung und Ausweglosigkeit wurde schließlich instrumentale Musik eingespielt, so dass die Dialoge im Hintergrund blieben, aber das hatte alles seinen Effekt, jedenfalls bei mir. Musik gehört eben zu einem Film dazu, aber diese hat mich bei einer Szene total umgehauen, dass ich plötzlich losheulen musste und fast ausgeschalten hätte, weil die ganze Situation im Film so unerträglich angespannt und aussichtslos für die Urlauber war. Ja, und wenn man denkt, das war's, kommt's noch schlimmer...

Ich muss zugeben, ich habe mir diesen Film wegen Melissa George ausgeliehen, weil ich sie bisher nur aus "Alias - Die Agentin" kannte. Doch nicht nur sie hat mich mit ihrer Darstellung umgehauen, auch Olivia Wilde und Josh Duhamel waren einfach perfekt. Die Besetzung war wirklich top.

Fazit

Ein gut gemachter Thriller ohne jegliche Computereffekte und spannend von Anfang bis zum Schluss mit einer interessanten und nachvollziehbaren Story. Immer wieder sehenswert.

Dana Greve - myFanbase
05.10.2007

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