Bewertung
Anne Fletcher

Step Up

Jede zweite Chance beginnt mit dem ersten Schritt.

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Inhalt

Tyler Gage (Channing Tatum), HipHop-Tänzer und Draufgänger, bricht nach einer Party mit seinem besten Freund Mac (Damaine Radcliff) und dessen Bruder Skinny (De'Shawn Washington) in die Maryland Kunstakademie ein, wo die drei sich einen Spaß draus machen, die Bühne der Aula zu zerstören. Doch Tyler wird geschnappt und muss 200 Sozialstunden in dieser Kunstakademie abarbeiten. Er putzt und repariert dort, wobei er die hübsche Tänzerin Nora (Jenna Dewan) kennen lernt. Als deren Tanzpartner Andrew sich seinen Knöchel verstaucht und Nora keinen neuen Partner findet, da alle entweder keine Zeit haben oder zu schwach für die Hebefiguren sind, springt Tyler ein, bis Andrew wieder gesund ist. In der Zeit, in der beide gemeinsam tanzen, kommen sie sich immer näher.

Kritik

Irgendwie handeln Tanzfilme ja immer von den gleichen Dingen. Ein Mann und eine Frau lernen sich kennen und tanzen gemeinsam, sie verlieben sich ineinander, es gibt Probleme, die sie meistern müssen und so weiter. Doch trotzdem gelingt es den Machern der Filme meistens, sie dennoch wahnsinnig interessant zu machen, da sie alle auch ihre Unterschiede haben. Das Besondere an "Step Up" ist in diesem Fall, dass Nora und Tyler aus zwei verschiedenen Schichten kommen und sich auch sonst sehr unterscheiden. Während Nora große Ziele hat und genau weiß, was sie will, hat Tyler noch nie wirklich etwas durchgezogen, sondern alles irgendwie immer abgebrochen. Aus den Erfahrungen, die er gemacht hat, hat er geschlossen, dass es besser ist, nichts zu wollen, da man so nicht enttäuscht werden kann.

Doch trotz dieser eigentlich großen Differenzen, die sie auch in ihren Tanzstilen haben (Tyler tanzt HipHop und Street, Nora hingegen hauptsächlich Ballett), zeigt sich auf dem Bildschirm, zumindest im mittleren und letzten Teil des Films, eine tolle Harmonie der beiden, nachdem am Anfang noch genau das Gegenteil zu sehen war. Denn in der ersten Szene, die richtig gut aussieht, sieht man abwechselnd Streetdancer und Balletttänzer, die zum gleichen Lied tanzen und auch in etwa die gleichen Bewegungen ausführen, doch hat die Art, wie sie tanzen und wie sie sich bewegen, absolut nichts mehr mit den anderen gemeinsam.

Die Besetzung des Films ist meiner Meinung nach nahezu perfekt. Die Darsteller in "Step Up" tanzen und schauspielern sehr gut - einige können zusätzlich sogar super singen! Vor allem Drew Sidora, die Noras beste Freundin Lucy spielt. Doch auch Mario, der Miles, ebenfalls ein Freund der Clique, spielt, kann (wie er uns schon oft auf seinen Alben bewiesen hat) super singen. Mario wurde leider nicht so die Möglichkeit gegeben, viel zu singen, was ich etwas schade finde.

Sehr interessant finde ich immer wieder die Outfits, die so getragen werden. Wenn man sich da ein wenig länger drüber Gedanken macht, stellt man fest, dass eigentlich alle Klamotten eine Bedeutung haben und etwas Spezielles ausdrücken sollen. Vor allem Noras Klamotten sind sehr ungewöhnlich, stehen ihr jedoch so gut wie immer ausgezeichnet. Und auch für Tyler fand man immer den richtigen Zeitpunkt, wann er ein enges Muskelshirt (so in etwas à la Ryan in "O.C., California") tragen sollte (für jede weibliche Zuschauerin ein echter Leckerbissen) und wann wieder ein eher weites T-Shirt.

Neben den Outfits sind auch alle Tänze top gelungen. Ich würde diesen Film allein schon deswegen jedem empfehlen, damit man sich Tylers Tanz am Anfang ansehen kann. Während einer Party tanzt er mit einer jungen Frau, und sie natürlich auch mit ihm, und es sieht einfach nur heiß aus, wie beide tanzen. Doch auch später sind tolle Tänze dabei. Mir gefielen vor allem die, in denen es sich um eine Mischung aus HipHop und Ballett handelt.

Doch nicht nur der tänzerische Aspekt des Films ist gut, sondern auch alles andere. Es geht nämlich nicht nur ums Tanzen, sondern auch um Liebe, Freundschaft und Familie. Liebe und Freundschaft natürlich zum einen durch Tyler und Nora, aber auch zwischen Miles und Lucy knistert es. Außerdem droht die Freundschaft zwischen Mac und Tyler zu zerbrechen, da Tyler sich keine Zeit mehr für ihn nimmt. Und Familie zum einen durch Noras Mutter, die die Tanzerei ihrer Tochter weder versteht noch akzeptiert, aber auch durch Tylers Pflegefamilie, die mir nicht wie eine gute und echte Familie vorkommt. Tyler hat auch zwei Pflegegeschwister, die auch ziemlich cool sind, vor allem seine Schwester Camille (Alyson Stoner), die für einige schöne Szenen und interessante Einblicke sorgte.

Fazit

"Step Up" ist kein besonders anspruchsvoller Film, doch verspricht er fast 100 Minuten sehr gute Unterhaltung. Man kann auch nie genug von "Step Up" gesehen haben, sondern es bringt immer wieder Spaß, egal ob es das zweite oder das zehnte Mal ist. Jede Male haben jedoch eines gemeinsam: Nach dem Verlassen des Kinos oder Ausschalten des DVD-Players verspürt man ein riesiges Verlangen, sofort zu tanzen, oder auch sofort so wie Tyler und Nora tanzen zu können. Ich bringe es einfach nicht übers Herz, diesem Film weniger als die volle Punktzahl zu geben.

Vivien B. - myFanbase
05.01.2008

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