Bewertung
David Cronenberg

A History of Violence

Tom Stall hatte das perfekte Leben, bis er zum Helden wurde.

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Inhalt

Tom Stall (Viggo Mortensen) arbeitet in einem Coffeeshop und führt mit seiner Frau Edie (Maria Bello) und seinen Kindern Jack (Ashton Holmes) und Sarah (Heidi Hayes) ein bedeutungsloses, aber fast perfektes Leben. Dieses Leben ändert sich schlagartig, als der Coffeeshop von zwei Gangstern überfallen wird. Tom kann diese jedoch überwältigen und erschießt sie, womit allerdings niemand rechnet. Er wird, ohne es zu wollen, über Nacht zu einem Helden.

Einige Tage später taucht ein Mann namens Carl Fogarty (Ed Harris) auf und behauptet fest, Tom von früher zu kennen. Stall soll in Wahrheit Joey Cusack heißen und einst ein Auftragskiller in Philadelphia gewesen sein. Tom wird von seiner Vergangenheit eingeholt, doch seine Frau Edie glaubt Fogarty kein Wort, als dieser sie und die kleine Sarah abfängt. Doch als Carl erneut zu Hause bei den Stalls auftaucht, muss Edie mit ansehen, wie ihr Mann im Handumdrehen zwei Männer tötet. Sie fängt an, an Tom zu zweifeln und ihre Ehe wird auf eine sehr harte Probe gestellt.

Kritik

Regisseur David Cronenberg ("Die Fliege", "Tödliche Versprechen") ist mit "A History of Violence" ein absolutes Meisterwerk gelungen. Die Entwicklung von einem (fast) Familienfilm in einer idyllischen Gegend über ein Drama bis hin zum eigentlichen Thriller konnte man buchstäblich beobachten und mitfühlen. Dieser Film ist nicht ohne, deshalb ist er eben erst ab 18 Jahren freigegeben, was an der doch sehr groben Sexualpraktik und der zunehmenden Gewalt liegt. Doch warum Cronenberg nach diesem Film Gewaltverherrlichung vorgeworfen wurde, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.

Cronenberg erzählt die Geschichte der Familie Stall, vor allem die von Tom Stall, sehr präzise, eindringlich und vor allem auf eine ehrliche und nachvollziehbare Weise. Die Story wird nie langweilig oder gerät einmal ins Stocken. Die Gewalt und das ganze Drama um Tom bauen sich langsam und nach und nach auf, das macht den Film so spannend, elegant - einfach faszinierend. Auch auf die seelische Belastung von Toms Frau Edie und seines Sohnes Jack geht Cronenberg sehr gut ein. Im Prinzip werden drei Geschichten erzählt, die aber wiederum zu einer ganzen verschmelzen. Jedes Leben verändert sich dadurch, dass Tom von seiner Vergangenheit eingeholt wird und sein Leben nicht mehr dasselbe ist. Jeder hat aus diesem Grund Probleme mit sich und der Situation, aber trotz allem bleiben sie eine Familie. Das Ende des Films bleibt ziemlich offen, da man nicht weiß, ob es ein Happy-End ist oder nicht. Der Zuschauer kann sich im Prinzip selbst auslegen, wie der Film enden soll. Das wurde bei diesem Thriller perfekt umgesetzt.

Bewundernswert war die Haltung von Edie. Sie fühlte sich belogen, hatte Angst vor ihrem Mann, aber dennoch fühlte sie sich immer noch zu ihm hingezogen. Das war irgendwie verständlich, da sie seit Jahren verheiratet sind und bis zu dem Vorfall im Coffeeshop auch glücklich waren. Selbst in der Öffentlichkeit, wie dem Sheriff gegenüber, bewahrt sie die Ruhe und den Schein und stellt sich dumm, was aber mit der Zeit an ihren Kräften zehrt. Maria Bello spielte den Part der Edie mehr als überzeugend. Vor allem Edies Gefühlschaos, das ein ewiges Hin und Her war, war eine Meisterdarstellung.

Dass der Film so überzeugen konnte, dafür sorgte nicht nur Regisseur David Cronenberg allein, sondern ebenfalls die hervorragende Besetzung mit Viggo Mortensen, der endlich seine ewige Helden-Rolle ablegen und sich voll entfalten konnte. Dann die sehr facettenreiche und wunderbare Maria Bello und Ashton Holmes. Nicht zu vergessen Ed Harris und William Hurt, die beide zwar nur eine kurze Nebenrolle hatten, die dafür aber sehr prägend und wichtig für diesen Film waren. Hurt erhielt 2006 für seine Rolle sogar eine Oscar-Nominierung. Des Weiteren erhielt "A History of Violence" eine weitere Oscar-Nominierung für das Beste Adaptierte Drehbuch. Für die passende und nicht zu übertrieben eingesetzte Musik sorgte Howard Shores.

Fazit

Ein Top-Film, der mit einer ansprechenden Story und einem großartigen Ensemble zu überzeugen weiß!

Dana Greve - myFanbase
18.03.2008

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