Bewertung
Richard Roxburgh

Unter der Sonne Australiens

The bond between a father and his son can never be broken.

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Inhalt

1960 in Australien: Wie viele andere auch lebt Romulus (Eric Bana) im australischen Outback. Nachdem er vor Jahren aus dem Osten Europas dorthin ausgewandert ist, lebt er ein mehr oder weniger glückliches Leben. Er war einst aber noch glücklicher. Hatte dort eine Familie, eine Frau, Christina (Franka Potente), die wie er aus Europa eingewandert ist, und einen Sohn. Seine Frau jedoch ertrug das Leben im Outback nicht mehr und zog nach Melbourne, ließ ihm den Sohn aber da. Seither leben die beiden gemeinsam in der kleinen Hütte und kümmern sich um die vielen Arbeiten die anfallen, bis Christina wieder vor der Tür steht...

Kritik

Nach dem mehrfach ausgezeichneten Buch "Romulus, mein Vater" erzählt der Film die wahre Geschichte des späteren Autors des Buchs, über seine Kindheit im Australischen Outback. Dass das Outback schwere Lebensbedingungen bietet, die wir uns im vergleichsweise dicht besiedelten Europa kaum vorstellen können, weiß wohl jeder. Manchmal hat man innerhalb von mehreren hundert Kilometern keine Nachbarn und lebt quasi in der Abgeschiedenheit der Welt. Dafür hat man aber einen unglaublichen Ausblick, von dem der Film uns ein bisschen was abgibt.

Regisseur Richard Roxburgh, seines Zeichens auch bekannter Schauspieler, nimmt uns mit in das Outback der 60er Jahre. Und obwohl er als Regisseur und auch seine Darsteller und Kameraleute scheinbar alles richtig machen, schafft es der Film als Ganzes nicht wirklich zu überzeugen.

Kameramann Geoffrey Simpsons schafft es perfekt, die Handlung des Films in die wunderbare Umgebung einzuarbeiten. Atemberaubende Landschaftsaufnahmen überzeugen ebenso wie Close-Ups und Kamerafahrten. Auch Regisseur Roxburgh ist für die Mittelmäßigkeit des Films kaum die Schuld zu geben. Er schafft es hervorragendend, seine Leute zu führen und vor allem seine Darsteller zu Höchstleistungen anzutreiben. Allen voran Eric Bana, der mit einem herrlichen osteuropäischen Akzent den Neuaustralier mimt. Er überzeugt in allen Facetten seiner Rolle, ob es nun die des treusorgenden Vaters, des eifersüchtigen Ehemannes oder des einfachen Arbeiters ist. Genauso überzeugen kann auch Franka Potente, die eine deutsche Auswanderin spielt und sogar ein deutsches Kinderlied zum Besten gibt. Neben dem überaus guten Eric Bana, braucht sich aber Potente keineswegs verstecken, ebensowenig wie der junge Kodi Smit-McPhee, der in diesem Film sein Leinwanddebüt hat und gleich eine enorme Wandelbarkeit und viel Talent zeigt.

Woran es am Ende aber scheitert, ist die Story. Obwohl sich der Zuschauer schnell in die Geschichte einfindet, so kann er doch nie eine wirkliche Verbindung zu dieser aufnehmen. Da hilft es auch nicht unbedingt, dass diese Geschichte nur wenig Spannung vorweist und sich dann, um doch noch etwas Spannung einzuführen, viel zu viel auf die Mutter stürzt. Diese hat psychische Probleme, die der Film aus der Sicht des jungen Raimond zu erzählen versucht. Ebenso wenig zur Gesamtheit des Films tragen die Zeitsprünge bei, die zwar immer erklärt werden, einen dennoch aus der Geschichte reißen und dann oftmals wieder neu beginnen.

Fazit

Herausragende Darsteller, eine ebenso einzigartige wie atemberaubende Landschaft und einen erstklassigen Regisseur. Alles Gründe für den Film. Dennoch schafft er es als Gesamtbild nur wenig zu überzeugen. Die doch fast bedeutungslose Familiengeschichte erzählt wenig Interessantes oder Spannendes und schafft es daher nicht, neben anderen Familiendramen zu bestehen.

Eva Klose - myFanbase
26.11.2008

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