Bewertung
Jaume Balagueró, Paco Plaza

REC

"Film einfach weiter, zum Teufel!"

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Inhalt

Die junge Fernsehreporterin Ángela (Manuela Velasco) und ihr Kameramann Pablo (Pablo Rosso) drehen einen Bericht über die Nachtschicht einer Feuerwehrwache und begleiten die Feuerwehrmänner Manu (Ferran Terraza) und Álex (David Vert) zu einem Einsatz in die Wohnung einer alten Dame. Plötzlich werden sie von der blutverschmierten Frau brutal angegriffen. Ein Polizist wird dabei schwer verletzt, doch als die anderen ihn ins Krankenhaus bringen wollen, stellen sie fest, dass das gesamte Gebäude abgeriegelt wurde und unter Quarantäne steht. Niemand in dem Gebäude weiß, was vor sich geht. Nach kurzer Zeit spitzt sich die Lage zu und die Nacht wird vor laufender Kamera zum blanken Horror.

Kritik

Dieser spanische Horrorfilm hat zahlreiche Preise auf verschiedenen Filmfestivals abgeräumt und ich verstehe durchaus, wieso.

Der Zuschauer verfolgt den gesamten Film aus der Perspektive der Handkamera von Pablo, dessen Stimme man häufig hört, von dem man aber nur sehr wenig sieht. Dieser Kniff ist wahrlich nicht neu, wird aber realistischer inszeniert als in anderen Filmen, denn die Kamera wird im Laufe der Ereignisse kräftig in Mitleidenschaft gezogen, so dass Bild und Ton nicht immer einwandfrei sind. Dies trägt dazu bei, dass "[REC]" ein ungeheurer atmosphärischer Horrorfilm ist, der die Zuschauer packt, wie es leider nur wenige Werke dieses Genres schaffen.

Durch die Handkamera beobachten wir die dramatischen und erschreckenden Ereignisse in dem abgeriegelten Gebäude und wissen ebenso wenig wie die Protagonisten, was vor sich geht. Wir folgen den verzweifelten Charakteren, werden gemeinsam mit ihnen erschreckt und schockiert, finden langsam heraus, was eigentlich passiert, und können uns noch so sehr einreden, dass alles wieder gut wird, wir wissen letztlich doch, dass es nicht so ist. Für schwache Nerven und zarte Gemüter ist dieser Film definitiv nichts. Obgleich keine Blutorgie veranstaltet wird, sind einige Szenen schon sehr heftig, was auch dem großartigen Make-Up und der sehr authentischen Kulisse zu verdanken ist. Die bereits erwähnte, gelungene Handkamera-Optik tut ihr übriges.

Die Schauspieler brauchen den Vergleich mit amerikanischen Akteuren nicht zu scheuen. Allen voran Manuela Velasco überzeugt als Reporterin Ángela, die zunächst eifrig und ein bisschen naiv eine gute Reportage liefern will und schließlich nur noch das Ziel hat, zu überleben.

Fazit

Diese spanische Produktion gehört zu den besten Horrorfilmen der Jahre 2007 und 2008. Die Atmosphäre, die Kulisse und die Schauspieler sorgen für ein gelungenes Gesamtbild, das zu betrachten schon etwas stärkere Nerven erfordert.

Maret Hosemann - myFanbase
02.12.2008

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