Bewertung
Jay Roach

Recount

The future of the nation was hanging by a chad.

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Inhalt

Es ist das Jahr 2000 und die Präsidentschaftswahlen in Amerika finden statt. Der Film zeigt, wie George W. Bush als Sieger dieser Wahl hervorgeht - mit einem bitteren Beigeschmack, nämlich dem Nachzählen der Stimmen in Florida. Auf diese Nachzählung besteht Al Gores Stabschef Ron Klain (Kevin Spacey), Warren Christopher (John Hurt) dagegen hat Angst, dass Amerika durch diese Nachzählung einen Imageschaden davon tragen würde. In die öffentliche Diskussion mischen sich schließlich die Staatssekretärin von Florida, Katherine Harris (Laura Dern), und James Baker ein und die Republikaner beschimpfen diese Wahl nur noch als "Straßenschlacht um die Präsidentschaft". Das Gericht entscheidet am 8. Dezember 2000, dass die Stimmen neu gezählt werden müssen.

Kritik

Die amerikanische Präsidentschaftswahl 2000 ist eines der ersten größeren politischen Ereignisse im internationalen Rahmen, an die ich mich erinnern kann. Damals war ich 14 Jahre alt und bekam doch so einiges um die Kontroversen mit. Als ich dann hörte, dass HBO einen Film über die Geschehnisse zeigen würde und darin einer meiner Lieblingsschauspieler, Denis Leary, mitspielen sollte, war ich mehr als gespannt auf das Endprodukt.

Obwohl man als Laie natürlich nicht so ganz die historischen Ereignisse wirklich nachvollziehen und deren Echtheit überprüfen kann, wird es sehr gut geschafft, die Gespräche und Entwicklungen möglichst authentisch darzustellen. Dies wird zusätzlich durch echte Fernsehausschnitte erreicht, wegen der auch die beiden Hauptpersonen der Misere, George W. Bush und Al Gore, als Darsteller im Film nie von vorne zu sehen sind. Doch obwohl man die beiden historisch als Hauptpersonen ansehen könnte, nehmen sie in diesem Film eher eine Hintergrundposition ein. Hier geht es um die Personen, von denen man sonst nur selten in der Zeitung liest und die sich in den Präsidentschaftskampagnen der beiden Politiker gegenseitig bekämpft haben.

Trotz aller Ernsthaftigkeit und der Aufklärungsarbeit, die man betreibt, darf natürlich auch die gekonnte Satire nicht fehlen. So muss man über die Darstellung der Katherine Harris durch Laura Dern schon wirklich schmunzeln, die mit zu viel Schminke im Gesicht und einem nervös wirkenden Augenzwinkern mehrfach zu einem Schmunzeln anregt.

Auch mit "Recount" hat HBO wieder gezeigt, dass der Sender gelungen Geschichte zum Leben erwecken und auf den Fernsehbildschirm transportieren kann. Denn obwohl man den Ausgang der Wahl bereits kennt, ist es schwer, nicht gespannt vor dem Fernseher zu sitzen und verblüfft und gleichzeitig genervt von den Entwicklungen zu sein. Dennoch hat man nie das Gefühl, durch gezielte Stimmungsmache manipuliert zu werden, und das ist der wahre Verdienst dieses Fernsehfilmes.

Fazit

"Recount" überzeugt als gute Darstellung eines historischen Ereignisses, das die ganze Welt bewegte und ein einschneidendes Erlebnis der amerikanischen Politik darstellte. Gelungen zeigt man aus der Sicht der Hintermänner den Ablauf der Dinge und klärt mit einer kritischen Sicht auf das amerikanische Wahlsystem auf, ohne den erhobenen Zeigefinger zu schwenken.

Nadine Watz - myFanbase
11.01.2009

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