Bewertung
Ken Kwapis

Er steht einfach nicht auf Dich!

Bist du die Ausnahme? Oder die Regel?

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Inhalt

Jeder braucht einmal Hilfe bei der Liebe. Gigi (Ginnifer Goodwin) ist so ein Fall. Sie weiß einfach nicht, wie sie sich vor und vor allem nach einem Date verhalten soll. Anrufen? Anrufen lassen? Alles Fragen, die sie einfach nicht zu lösen weiß. Erst als Barkeeper Alex (Justin Long) ihr einen Einblick in die männliche Psyche gibt, trifft sie ihren Traumprinzen. Den glaubt Janine (Jennifer Connelly) schon gefunden zu haben. Seit dem College liebt sie Ben (Bradley Cooper), doch gerade als die beiden ihr neues Heim beziehen wollen, scheint es in der Ehe zu kriseln. Schuld daran ist auch die schöne Sängerin Anna (Scarlett Johansson). Gerne verheiratet – nur glücklicher – wäre auch Beth (Jennifer Aniston). Mit Neil (Ben Affleck) teilt sie nun schon sieben Jahre ihr Leben, doch auf einen Antrag musste sie bisher vergeblich warten. Die Liebe stellt immer mehr Fragen, auch Conor (Kevin Connolly) und Mary (Drew Barrymore) sind davor nicht verschont. Doch wird es für alle ein Happy End geben?

Kritik

Er steht einfach nicht auf Dich! Ist es so schwer, das zu begreifen? Scheinbar schon, sonst wäre das Buch zu diesem Film wohl niemals ein Bestseller geworden und wir hätten diesen Film niemals gesehen. Das Bücher verfilmt werden, daran gewöhnen wir uns ja langsam, aber Ratgeber? In Deutschland eröffnete wohl "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" diese neue Art der Bestellerverfilmungen. Nun zieht Hollywood mit "Er steht einfach nicht auf Dich!" nach. Der Film erzählt die Geschichte vieler verschiedener Personen, die sich jeweils in einem anderen Lebensabschnitt befinden.

Darin liegt auch schon das grundlegende Problem des Films - denn keine dieser Geschichten ist wirklich einfallsreich. Alles haben wir schon einmal in einem über eineinhalb Stunden gezogenen Film gesehen. Nun werden all diese Geschichten parallel mit ein paar Schnittpunkten gezeigt. Das bedeutet, dass die Zuschauer weniger Zeit haben, sich an die Charaktere zu gewöhnen, sie kennen zu lernen, mit ihnen warm zu werden. All das bleibt bei diesem Film fast völlig aus. Ein paar Sympathien lassen sich entwickeln, aber wirklich warm wird man mit keiner der Figuren.

Neben dieser Tatsache ist der Film auch noch ungemein vorhersehbar. Schon nach der Hälfte des Filmes weiß man, wie er ausgeht und bis zum Ende ist es noch ein langer Weg. Dabei erspart sich der Film oftmals die Erklärungen und setzt zum Schluss einfach am Happy End an. Er wirft für dieses auch mal den eh schon schwer zum Zuschauer transportierten Charakter völlig um und beginnt quasi bei Null.

Einzig und allein der großartige Cast schafft es, diesen Film noch ein wenig aufzuwerten. Dank ihres oftmals so eindrucksvollen Spielens enttäuscht Scarlett Johannson, was aber nur ihrer Storyline zuzuschreiben sein wird. Auch Ben Affleck hat man schon einmal besser gesehen. Bradley Cooper hingegen hat wohl die dankbarste Rolle im Film übernommen. Ein bisschen Bad Boy, ein bisschen liebevoller Hengst - alles steckt in seinem Ben und er bringt es ganz anständig herüber. Überragend hier ist aber die Konstellation Ginnifer Goodwin und Justin Long. Zumindest bei Ginnifer ist dies nichts Neues. Justin Long war bisher mehr als Nebendarsteller in großen Filmen zu sehen und überzeugt diesmal sehr.

Fazit

"Er steht einfach nicht auf Dich!" ist alles andere als überragendes Hollywoodkino. Vielmehr bietet der Film die gleiche Kost, wie wir sie schon viel zu oft über uns ergehen lassen mussten. Der Cast schafft es aber, ihn ein wenig aufzuhellen.

Eva Klose - myFanbase
12.02.2009

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