Bewertung
David S. Goyer

Unborn, The

Evil will do anything to live.

Foto: Copyright: 2011 Universal Pictures Germany
© 2011 Universal Pictures Germany

Inhalt

Unheimliche Träume und mysteriöse Vorkommnisse erschüttern das Leben der jungen Casey Beldon (Odette Yustman), die bislang ein sonst normales Leben geführt hat. In ihren Träumen erscheint ihr immer wieder ein bleicher Junge mit hellen blauen Augen, der sie auch bald tagsüber überall verfolgt und völlig aus der Bahn wirft.

Mit der Unterstützung ihrer Freundin Romy (Meagan Good) und ihrem Freund Mark (Cam Gigandet) beginnt Casey zu recherchieren und findet heraus, dass ihre Träume mit dem Selbstmord ihrer Mutter und einem teuflischen Familienfluch zusammenhängen, der auch sie zur Strecke bringen wird, wenn sie ihn nicht beenden kann...

Kritik

Eine hübsche Protagonistin, ein leichenblasses Kind, ein okkult-religiöser Fluch: "The Unborn" vereint alle üblichen Zutaten für einen Horrorstreifen. Und wer glaubt, dass der Name David S. Goyer – seines Zeichens Drehbuchautor der berühmten "Blade"-Filmreihe und der beiden Blockbuster "Batman Begins" und "The Dark Knight" – bedeutet, dass diese Zutaten zu einem ordentlichen Gruselfilm vermengt werden, der täuscht sich gewaltig. Alles, was dieser Film zeigt, hat man so oder so ähnlich schon mal gesehen. Und vor allem in besserer Umsetzung.

Nein, es liegt nicht unbedingt an Odette Yustman. Die graziöse Kalifornierin ist zwar weit davon entfernt, gut zu schauspielern, macht ihre Sache aber recht ordentlich. Sie schreit und kreischt und weint, wie es sich für die Hauptdarstellerin eines Horrorfilms gehört. Auch die Nebenrollen sind mit Namen wie James Remar und Gary Oldman erstaunlich gut besetzt, wobei man sich wirklich fragt, was letzteren dazu bewegt hat, dass er so eine undankbare Rolle in so einem unterdurchschnittlichen Film angenommen hat. Es liegt auch nicht an Goyers Regie, die einem solchen Film angemessen ist und viel mit Schnitt, Farbe, Winkel und Licht spielt. Die große Schwäche des Films ist schlicht und ergreifend Goyers Drehbuch, das an Unoriginalität kaum zu überbieten ist. Jeder kann auf Anhieb mindestens zehn Filme nennen, in denen ein gruseliges Kind herumgeistert oder in denen ein Exorzismus stattfindet, um einen bösen Geist auszutreiben. Sei es "Das Omen" oder "The Ring", "Der Fluch" oder "Der Exorzismus der Emily Rose" – die Thematik ist einfach ausgelutscht und auch Goyers Versuch, den Fluch mit Nazi-Verbrechen in Deutschland zu assoziieren, haut einen nicht wirklich vom Hocker.

Genauso wirkungslos wie die geschichtlichen und spirituellen Untertöne des Drehbuchs erweisen sich die Schockerszenen des Films, die man eigentlich gar nicht als solche bezeichnen sollte. Auch leicht besaitete Gemüter dürften kaum erschrecken und allerhöchstens ein bisschen zusammenzucken, wenn der bleiche Junge mal wieder auf den Plan tritt oder eine Horde Kartoffelkäfer auf die Hauptfigur Casey zusteuern. Ansonsten bietet der Film aber wenig zum Gruseln, was den Gesamteindruck bestärkt, dass "The Unborn" eine Zeitverschwendung ist.

Fazit

Mit einem sehr einfallslosen Drehbuch und wenig innovativen Ideen oder Szenen ist "The Unborn" nur einer von vielen Horrorfilmen, der versucht, den Zuschauer mit einem gemeinen, blassen Jungen einzuschüchtern. Dieser Versuch schlägt allerdings fehl.

Maria Gruber - myFanbase
05.03.2009

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