Bewertung
Tim Sullivan

Driftwood

Vom Leben gezeichnet, vom Tod verfolgt.

Foto: Copyright: Tiberius Film
© Tiberius Film

Inhalt

Seit dem Tod seines älteren Bruders spielt Teenager David (Raviv Ullman) mit dem Gedanken an Selbstmord. Seine völlig überforderten Eltern schicken ihn daraufhin in das Erziehungscamp "Driftwood", das der skrupellose Ex-Footballspieler Captain Kennedy (Diamond Dallas Page) mit harter Hand leitet. David wird schon kurz nach seiner Ankunft von Visionen geplagt und kommt einem düsteren Geheimnis auf die Spur, das ihn das Leben kosten könnte.

Kritik

Wenn die Supernanny versagt hat, aber das Jugendgefängnis noch ein Stück entfernt ist, haben die Amerikaner als Zwischenschritt die Erziehungscamps, auch als Bootcamps bekannt, in denen Problemkids durch harten Drill wieder auf die richtige Bahn gelenkt werden sollen. Vor allem seit Teenager-Amokläufen wie an der Columbine High School im Jahr 1999 boomen diese Erziehungscamps, was in diesem Film auch kurz thematisiert wird. Ein interessanter Ansatz, der aber nur eine untergeordnete Rolle spielt, denn "Driftwood" ist in erster Linie ein Horrorfilm, der nach Schema F funktioniert.

Der Hauptheld David ist ein düsterer, aber im Kern gutherziger Teenager, dessen Todessehnsucht ihn dazu prädestiniert, unheimliche Visionen zu haben und einem Verbrechen auf die Spur zu kommen. Sein Widersacher Captain Kennedy ist der perfekte Bösewicht: skrupellos, sadistisch, gierig und pseudo-religiös. Daneben tummelt sich eine bunte Schar an zusätzlichen Charakteren, wie sie der "Cliché Guide to Hollywood" vorschreiben würde, wenn es einen solchen gäbe: den netten schwulen Jungen, der ständig schikaniert wird, den coolen Farbigen, der alle um ihn herum als Rassisten darstellt, den Latino mit Akzent, den einzigen gutherzigen, aber aus Angst lange Zeit schweigenden Mitarbeiter des Camps, und so weiter.

Die Story ist nicht langweilig, aber auch nicht sonderlich originell. Wer schon mehr als drei Horrorfilme gesehen hat, wird zu keinem Zeitpunkt überrascht oder schockiert.

Fazit

Ohne Wenn und Aber ist "Driftwood" ein 08/15-Horrorfilm, den man fünf Minuten nach dem Abspann schon wieder vergessen hat.

Maret Hosemann - myFanbase
05.03.2009

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