Bewertung
Bart Freundlich

Mission: Possible – Diese Kids sind nicht zu fassen!

"Ich muss nur grad die Bank ausrauben, damit Dad wieder gesund wird. Ich komme gleich wieder."

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Um ihrem kranken Vater eine Operation für 250 000 Dollar zu finanzieren, schmiedet die 12-jährige Maddy (Kristen Stewart) einen tollkühnen Plan. Gemeinsam mit ihren Freunden Gus (Max Thieriot) und Austin (Corbin Bleu) will sie eine hochgesicherte Bank ausrauben, deren Tresor in 35 Metern Höhe mit zig Überwachungskameras und modernen Sicherheitssystemen gut überwacht wird.

Kritik

Dass in Amerika Remakes von berühmten Filmen wieder im Rennen sind, ist längst nichts Neues mehr. Nun wagt sich der Independentregisseur Bart Freundlich an den dänischen Kinderfilm "Kletter Ida" und versucht daraus einen mit Spannung und Action geladenen Abenteuerfilm zu machen. Diese Mission ist aber leider gescheitert.

Schon allein die Handlung ist mehr als unglaubwürdig. Drei Kids im Alter von 12 Jahren wollen eine Bank ausrauben, selbstverständlich nur für einen guten Zweck. Mit der Logik nimmt es der Film auch nicht so genau, denn wie können Kinder zu dritt ohne ernsthafte High-Tech-Mittel eine Bank ausrauben und sich unbemerkt durch die Sicherheitsvorkehrungen schleichen? Natürlich nur, wenn das Personal und die Wachmänner albern und unfähig sind und lieber Kung-Fu betreiben, statt sich den Überwachungskameras zu widmen. Auch hat man das Gefühl, der Film wolle es durch die gleiche Thematik mit "Mission Impossible" oder "The Italian Job" aufnehmen. Dazu muss man aber sagen, dass "Mission: Possible – Diese Kids sind nicht zu fassen!" es nicht mal ansatzweise schafft, an die oben genannten Actionfilme heranzukommen. Für Teenager oder Erwachsene ist der Film also durch und durch unlogisch und langweilig, aber für das junge Publikum wahrscheinlich recht unterhaltsam. Wie zum Beispiel in der niedlichen Actionszene, als Maddy und ihre zwei Freunde mit den Go-Karts quer durch die Straßen rasen und sie keiner bemerkt. Wie gesagt, logisch ist "Mission Possible" keineswegs, aber er richtet sich an die jüngeren Besucher und darf deshalb nicht hochkompliziert sein. Da fängt aber schon ein anderes Problem an: In vielen Szenen können Kinder dem Film nicht folgen, vor allem, wenn es um die Moral geht. Warum tun gute Kindern etwas Böses und rauben eine Bank aus? Und warum ist der Bankier so böse?

Auch die Charaktere sind viel zu klischeehaft. Die Eltern werden komplett in den Hintergrund gedrängt und sind nicht weiter erwähnenswert. Unsere mutige Heldin Maddy hat vor gar nichts Angst, während Gus der Draufgänger und Austin der Computerfreak ist. Und beide Jungs streiten sich natürlich um das Mädchen, die jedoch beide austrickst. Wenigstens die Gags sorgen ein paar Mal für Schmunzeln und lockern den Film einigermaßen auf.

Der eigentliche Grund, warum ich mir den Film angesehen habe, sind die Schauspieler. Kristen Stewart sollte nach "Twilight" wohl jedem bekannt sein. Ob es an ihrer sehr mangelhaften Synchronstimme oder an ihren nicht sehr überzeugenden schauspielerischen Leistungen liegt, ist schwer zu sagen, jedenfalls konnte sie mich leider nicht überzeugen. Auch die Kletterkünste, die ja im Film eine wichtige Rolle spielen, kamen eher unbeholfen rüber. Corbin Bleu, der in der "High School Musical"-Reihe als Chad wesentlich mehr überzeugen konnte, blieb in diesem Film ebenfalls recht blass und den anderen Darstellern ergeht es nicht anders.

Fazit

Noch ein Remake, das wirklich nicht nötig gewesen wäre. Aber wenigstens für das jüngere Publikum ist der Film nette Unterhaltung.

Tanya Sarikaya - myFanbase
09.07.2009

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