Bewertung
Peter Cattaneo

Rocker, The – Voll der (S)hit

Too loud is not in my vocabulary.

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
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Inhalt

Robert 'Fish' Fishman (Rainn Wilson) war in den 1980er Jahren Drummer der viel versprechenden Band "Vesuvius". Als die anderen Bandmitglieder jedoch die Chance auf den großen Durchbruch wittern, trennen sie sich von ihrem Drummer und werden große gefeierte Rockstars. 20 Jahre später trauert Fish immer noch seiner gescheiterten Karriere nach und wünscht sich den Tod für seine ehemaligen Bandmitglieder, die ihn eiskalt haben fallen lassen. Nachdem er auch noch seinen Job im Büro verliert, zieht er zu seiner Schwester Lisa (Jane Lynch) unters Dach. Dort bekommt er die Chance, bei "A.D.D.", der Band seines Neffen Matt (Josh Gad), zu spielen und hofft, somit endlich seinen großen Traum erfüllen zu können.

Kritik

Betrachtet man das Cover von "The Rocker", kommt einem direkt Jack Black und seine Art von Humor in den Sinn. Nun handelt es sich jedoch nicht um Jack Black, sondern vielmehr um Rainn Wilson, der uns in "The Rocker" als verkappter Alt-Drummer überzeugen möchte, was jedoch mit einem ähnlichen Humor, wie man ihn von Jack Black gewohnt ist, geschehen soll.

Rainn Wilson macht dabei keinen schlechten Job, jedoch können die Gags nicht wirklich beim Zuschauer zünden. Die wiederholten Zusammenstöße mit jedweden Gegenständen des Protagonisten Fish, sorgen zu Beginn noch für einige Schmunzler, als Running-Gag können diese schmerzlichen Erfahrungen von Fish jedoch nicht überzeugen. Auch ansonsten weisen die Gags, auf die der Zuschauer mit dem sprichwörtlichen Holzhammer gestoßen wird, nur selten wirkliche Qualität auf.

Neben dem oftmals fehlenden zündenden Humor, hapert es vor allem bei der Storyline von und in "The Rocker". Man baut knapp eine Stunde die Beziehung der Bandmitglieder von A.D.D. auf und wartet quasi darauf, bis es auch in dieser Band zum Bruch kommt. Als dieser Bruch kurz bevor steht, zieht man ihn nicht konsequent durch, was dem Film sehr positiv anzurechnen gewesen wäre, sondern bekommt Sekunden später einen ganz anderen und vollkommen unnachvollziehbaren Grund für den Bruch. Genau dieser soll dann auch noch für die Entwicklung von Fish verantwortlich sein. Angesichts der Tatsache, dass dies innerhalb von zehn Minuten geschieht und zusätzlich noch durch eine haarsträubende Situation, kann man als Zuschauer die Entwicklung nicht wirklich nachvollziehen. Natürlich war klar, dass man dies in die Handlung einbauen musste, aber das geschah so gehetzt und unkreativ, dass man als Zuschauer das Gefühl hat, als wären auch die Autoren nicht wirklich zufrieden mit diesem vermeintlichen "Spannungsbogen".

Ähnlich unnachvollziehbar ist die kleine prickelnde Romanze zwischen Fish und Christina Applegates Charakter Kim. Fish wurde nicht einmal romantisch, attraktiv oder sonderlich sympathisch dargestellt, als dass man wirklich verstehen könnte, wie Kim Gefallen an dem verkappten Drummer finden konnte. Auch hier bekommt man das Gefühl, als würde diese Geschichte einfach nur ein Mittel zum Zweck sein.

Was dem Film jedoch positiv zukommt, ist in jedem Fall der Soundtrack, zumindest wenn man auf seichte rockige Popmusik steht und kein Problem damit hat, dass man viele der Songs und Auftritte von A.D.D. hört und sieht, ohne dass dies nur der Untermalung dient.

Fazit

Peter Cattaneo schafft es leider nicht mit "The Rocker" an seine komödiantischen Erfolge von "Ganz oder gar nicht" anzuschließen und präsentiert leider nur eine mittelmäßige Komödie, deren Gags kaum zünden und dessen Handlung alles andere als geglückt ist.

Annika Leichner - myFanbase
02.08.2009

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