Bewertung
Blake Edwards

Frühstück bei Tiffany

"Well, when I get it the only thing that does any good is to jump in a cab and go to Tiffany's. Calms me down right away. The quietness and the proud look of it; nothing very bad could happen to you there." - Holly Golightly

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Inhalt

Die junge, lebenslustige Holly (Audrey Hepburn) lernt am frühen Morgen ihren neuen Nachbarn Paul Varjak (George Peppard) kennen. Mit Erstaunen registriert Paul Hollys Lebenswandel: die Schuhe befinden sich im Kühlschrank und das Telefon im Koffer. Holly streift scheinbar ziellos im Leben rum und lässt sich von Männern $50 für die Toilette geben. Paul selber ist ein erfolgloser Schriftsteller, der sich von einer Frau aushalten lässt. Nach und nach lernt Paul die vielen Schattierungen von Holly kennen und erkennt die Holly hinter der Maske. Währenddessen versucht Holly sich einen reichen Mann zu angeln, der ihr einen angemessenen Lebensstil finanzieren kann. Dieses scheint ihr auch zu gelingen, als Holly plötzlich einen Schicksalsschlag hinnehmen muss und auch noch im Verdacht steht, für die Mafia zu arbeiten...

Kritik

"Frühstück bei Tiffany" ist legendär. Gleich zu Beginn des Filmes sieht man Holly, wie sie mit einem Becher Kaffee vor Tiffany’s steht und sichtlich zufrieden ist. Danach beginnt die Fassade zu bröckeln. Mehr und mehr bekommt der Zuschauer – aus der Sicht von Paul Varjak – mit, was sich hinter der Fassade von Holly verbirgt: eine unsichere Persönlichkeit, die es im Leben bisher nicht einfach gehabt hatte. Nicht verwunderlich ist es da, dass die manchmal etwas naive Holly in die Fänge eines Mafiabosses tappt. Für $50 besucht Holly einmal pro Woche einen Mafia-Boss, der im berüchtigten Gefängnis Sing-Sing sitzt. Über seine komischen "Wetterprognosen" macht sie sich bei Paul lustig, gibt sie aber arglos einer Kontaktperson des Mafia-Bosses weiter. Diese Storyline ist schön herausgearbeitet: Der Zuschauer ahnt, die ganze Zeit, dass das alles so nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Dadurch bekommt der Film einen Spannungsbogen, weil klar ist, dass noch etwas passiert.

Daneben gibt es eine gut gelungene Skizzierung der oberflächlichen New Yorker Gesellschaft, der es mehr um den Schein als das Sein geht. Diese kleinen Szenen am Rande geben dem Film seine Würze.

Alle Darsteller bringen eine ausgezeichnete Darbietung, nicht zu vergessen ist hier die Darbietung des namenlosen Katers, der alle Gefühlsausbrüche von Holly in stoischer Ruhe über sich ergehen lässt. George Beppard und Audrey Hepburn bieten als Hauptdarsteller ein durch und durch perfektes Zusammenspiel. Es ist aber letztlich Audrey Hepburn, die diesem Film mit ihrer Darbietung sein besonderes Flair verpasst. Ein Highlight des Filmes ist, als sie den Song "Moon River" – selbst gesungen – zum Besten gibt. Der Song wird beim Zusehen zum Ohrwurm, weil er häufig im Hintergrund zu hören ist. Als Holly ist Audrey Hepburn so gekleidet, wie es die Legende um Audrey Hepburn heraufbeschwört: meist stilvoll im "kleinen Schwarzen", mit allerlei Perlen, der Zigarette im elegantem Zigarettenhalter und der Sonnenbrille mit den großen Brillengläsern.

Fazit

Es ist die Mischung aus einer Liebesgeschichte, einem Krimi und einem Gesellschaftsporträt, die den Film zu einem zeitlosen Klassiker macht.

Miriam Ahrenholz - myFanbase
11.09.2009

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