Bewertung
Alan J. Pakula

Unbestechlichen, Die

"I can't take the reporting from my reporters, so I have to trust them. I hate that."

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Inhalt

Eine Legende wird wahr: Es war eine regnerische Nacht am 17. Juni 1972 als fünf Einbrecher im Watergate-Komplex in Washington von der Polizei verhaftet wurden. Sie versuchten Abhörgeräte zu installieren, wurden jedoch von einem Wachmann gehört, der die Polizei verständigte. Der Chefredakteur der Washington Post setzt seinen Reporter Bob Woodward (Robert Redford) an die Geschichte. Als dieser mit seinen Recherchen beginnt, stößt er auf immer merkwürdigere Aussagen und widersprüchliche Fakten und kämpft mit seinem Kollegen Carl Bernstein (Dustin Hoffman) an seiner Seite um die Wahrheit.

Der Weg stellt sich jedoch als äußerst schwierig und fast unmöglich. Je mehr sie recherchieren, desto höhere Kreise des Weißen Hauses scheinen involviert, doch niemand weiß davon. Fast niemand, denn die legendäre Quelle Deep Throat schafft es immer wieder, die Geschichte in die richtige Richtung zu lenken.

Kritik

Der Film bietet einiges. Zum einen eine historisch wichtige Geschichte über investigativen Journalismus in den USA, zum anderen eine Top-Besetzung mit Robert Redford und Dustin Hoffman. Robert Redford als der coole, smarte Reporter Bob Woodward und Dustin Hoffman als der neugierige, freche Carl Bernstein - der Erfolg ist da vorprogrammiert. Redford und Hoffman haben viel Zeit in der Redaktion der Washington Post verbracht, um die Rollen wirklich überzeugend und natürlich spielen zu können und das merkt man.

Die Geschichte selbst zeigt die ersten sieben Monate der Watergate-Affäre, die durch die Recherche immer weitere Kreise gezogen hat. Am Drehbuch hat sogar Bernstein selbst mitgeschrieben, da es gerade da viele Probleme gegeben hat. Alles sollte so authentisch wie möglich sein, so detailgetreu, dass manche Szenen einfach zu lange geworden sind, obwohl sie nicht wirklich relevant sind für die Geschichte. Manche Dialoge sind so alltäglich, dass sie kaum zu glauben sind. Manche Ausdrucksweisen sind wirklich aus dem Leben gegriffen. Nichtsdestotrotz sollte der Zuseher eine Ahnung von den komplizierten Vorgängen unter Präsident Nixon haben, denn man wird regelrecht mit Namen bombardiert. Die Chefredaktion hat das Filmen in den Büroräumen untersagt, deswegen wurden Designer organisiert, welche die Redaktion völlig detailgetreu nachgebaut haben. Sogar die Tische wurden bei der gleichen Firma bestellt und im gleichen Farbton gestrichen. In den 126 Minuten bekommt das Publikum also wirklich echte amerikanische und wichtige Geschichte zu sehen.

Vor der Watergate-Affäre waren Journalisten eher als Muckracker bekannt, also als Schlammwühler. Der Film barg die Hoffnung, dass den Menschen klar wird, wieso der Journalismus so wichtig ist für die Gesellschaft. Eine zeitlang dürfte der Film auch erfolgreich dabei gewesen sein. Obwohl diese Geschichte äußerst wichtig ist, war jedoch der Gesamteindruck des Filmes teilweise eher zäh. Manchmal wären mehr Pointe und mehr "es auf den Punkt bringen" gewünscht gewesen, aber dann wäre natürlich die Authentizität verloren gewesen. So gibt es zum Beispiel keinen Höhepunkt, die Geschichte wird nicht langsam aufgebaut und führt dann die Handlungen an einem Punkt zusammen, sondern sie entwickelt sich von Anfang an bis zum bitteren Ende. Die musikalische Umrandung unterstreicht die dramatischen Momente des Filmes in einer wirklich unauffälligen Weise. Der Soundtrack wurde sogar für den British Academy of Film and Television Arts nominiert.

Fazit

Eine historisch wertvolle Geschichte nicht nur für den Journalismus, sondern für die Menschheit.

Maja Zaric - myFanbase
12.12.2009

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