Bewertung
Robert Luketic

Kiss & Kill

Perfect husband. Perfect target.

Foto: Copyright: Kinowelt Filmverleih GmbH
© Kinowelt Filmverleih GmbH

Inhalt

Jen Kornfeldt (Katherine Heigl) reist mit ihren Eltern nach Nizza und freut sich auf einen entspannten Urlaub, nachdem sie von ihrer letzten Liebe enttäuscht wurde. Doch im Hotel trifft sie ihren Mr. Right – den charmanten Spencer Aimes (Ashton Kutcher). Es dauert nicht lange, bis sie frisch verheiratet ein normales Eheleben in einem gewöhnlichen amerikanischem Vorort führen. Doch die Idylle trügt und Spencers großes Geheimnis stellt sich heraus: Während sie sich in Nizza kennenlernten, arbeitete er als Geheimspion. Jetzt wird er von Auftragskillern gejagt! Während Spencer und Jen von Außen das perfekte Paar abgeben, müssen sie sich vor den Killern verstecken. Dass Spencer Jen angelogen hat und sie sich ihrer Liebe nicht mehr sicher ist, verkompliziert das Ganze.

Kritik

Actionkomödien scheinen wohl derzeit angesagt zu sein. Nach "Der Kautions-Cop", "Date Night – Gangster für eine Nacht" oder auch dem aktuellen Kinofilm "Knight and Day" geht nun der nächste Film an den Start, der im Trailer einiges an Action und Comedy verspricht und sich ebenfalls stolz als eine Actionkomödie präsentiert. Jedoch kann sich "Kiss & Kill" nicht gegen die oben genannten Filmen hervortun und bleibt unterdurchschnittlich schlecht.

Warum der Film scheitert, hat mehrere Gründe. Zum Einen, und das ist nebenbei gesagt noch das geringste Problem, ist es der Cast. Beim Kautions-Cop Gerard Butler war es Jennifer Aniston, neben Steve Carell sah man eine bezaubernde Tina Fey und an Tom Cruises Seite sieht man Cameron Diaz. Hier nun müssen Hollywoodstar Ashton Kutcher und die aus "Grey's Anatomy" bekannte Katherine Heigl vor Killern flüchten, die sich als nette Nachbarn und Freunde ausgeben. Während Ashton Kutcher sich von seiner besten Seite präsentiert und einen typischen, aber auch auf seine Art charmanten James Bond abgibt, kann sich Katherine Heigl nicht wirklich von ihrer Schokoladenseite zeigen. Das liegt gar nicht mal so sehr an ihrer hier eher durchschnittlichen Schauspielkunst, sondern an ihrem nervenden und oberflächlichen Charakter. Als Ehefrau steht sie ihrem Mann zwar zur Seite, aber kaum erfährt sie, dass er in seinem Beruf keine saubere Weste trägt, flüchtet sie vor ihm, um ihn kurze Zeit später wieder aufzusuchen und zu retten. Der Sinneswandel dauert nicht ein mal zehn Minuten und die anderen Kreisch- und Pass-auf-dich-auf-Rufe wirken derart aufgesetzt, dass man ihren Charakter einfach nicht gern haben kann und sogar ein wenig Mitleid mit dem armen Ehemann Spencer empfindet, dass er ständig eine nörgelnde Frau um sich haben muss, obwohl er unter Beschuss steht.

Die Chemie zwischen den beiden ist leider kaum zu spüren, blieb also zu hoffen, dass wenigstens die Handlung halbwegs überzeugen kann. Hierbei scheint sich Regisseur Robert Luketic, der schon bei Komödien wie "Natürlich Blond!" und "Die nackte Wahrheit" Regie führte, etwas überhoben zu haben. Komödien liegen ihm zwar, aber sobald es um die perfekte Mischung aus Action, Komödie, Drama und Romantik geht, versagt "Kill & Kiss" völlig. Die Kennenlernphase zwischen Jen und Spencer enthält die ersten zwanzig Minuten grenzenlose Romantik und Kitsch, während im Hauptteil nur die Action im Vordergrund steht und gegen Ende plötzlich wieder Wert auf Romantik und ein tolles Happy End gelegt wird. Zwischendurch werden einige lustige Szenen reingeschoben, welche dem Genre Komödie entsprechen soll, und ab und zu zeigt Jen sich von ihrer dramatischen und hysterischen Seite. So sieht das Konzept aus, welches schon von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Der Actionteil allerdings ist noch am besten gelungen und die Kampfszenen zwischen Spencer und seinen unendlichen Feinden kann gewiss unterhalten. Währendessen kann von Komödie kaum die Rede sein, denn die witzigen Szenen sind bis auf einige wenige unpassend in die Handlung geschmissen.

Zur Handlung gibt es nicht viel zu sagen, außer, dass man sich wohl gut denken kann, wie so eine typische Hollywoodactionkomödie ausgeht. Die Story ist viel zu einfach gestrickt, ohne jeglichen Tiefgang oder Spannung. Und die Unglaubwürdigkeit und Lächerlichkeit kommt noch hinzu, als sich jeder Nachbar oder Freund des verheirateten Paares als potentieller Killer entpuppt. Deshalb bleibt am Ende nur noch eine Frage im Raum stehen: Was haben sich die Macher wohl dabei nur gedacht?

Fazit

Auch diese Actionkomödie kann auf Grund der Oberflächlichkeit, Vorhersehbarkeit und Ideenlosigkeit nicht überzeugen. Bis auf einen charmanten Ashton Kutcher und einigen netten Actionszenen enttäuscht "Kiss & Kill" auf ganzer Linie.

Tanya Sarikaya - myFanbase
25.07.2010

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