Bewertung
Richard Donner

Timeline - Bald wirst du Geschichte sein

Bald wirst du Geschichte sein.

Foto: Copyright: 2004 Concorde Filmverleih GmbH
© 2004 Concorde Filmverleih GmbH

Inhalt

Professor E. A. Johnston (Billy Connolly) führt mit einer Gruppe Archäologen Ausgrabungen an einer mittelalterlichen Burgruine in Frankreich durch. Doch dann verschwindet der Professor spurlos und sein Team, zu dem auch sein Sohn Chris (Paul Walker) gehört, findet in der Ruine eine Notiz, in der E. A. Johnston um Hilfe bittet – allerdings ist diese bereits 600 Jahre alt. Das Team findet heraus, dass das Unternehmen ITC, das die Ausgrabungen fördert, Zeitreise-Experimente durchführt und den Professor in die Vergangenheit schickte, wo er verschwand. Gemeinsam begeben sich Chris und seine Kollegen in das Frankreich des Jahres 1357, um seinen Vater zu finden und geraten dabei mitten in den Krieg zwischen Engländern und Franzosen...

Kritik

Autor Micheal Crichton ist wohl den Meisten ein Begriff, was er seinem größten Erfolg "Jurassic Park" zu verdanken hat. Etwas unbekannter, aber von der Kritik wohlwollend aufgenommen, ist sein Roman "Timeline" aus dem Jahre 1999. Dieser wurde vier Jahre später von Regisseur Richard Donner verfilmt, nach dem Drehbuch von Jeff Maguire und George Nolfi. Doch im Gegensatz zu Crichton kümmerten sich die Drehbuchautoren nicht um eine realistische Darstellung der Vergangenheit bzw. des hundertjährigen Krieges, sondern konzentrierten sich auf Spannung und Action. Dies führte zu viel Enttäuschung bei den Fans des Romans und einem Flop an den Kinokassen.

So nimmt der Film auch klar Partei und stellt die Franzosen als mutig, edel und gut dar, die Engländer hingegen als hinterlistig, mordlustig und böse. Diese Schwarz-Weiß-Malerei wirkt mehr als klischeehaft und zeigt schnell, dass man sich nicht um historische Korrektheit gekümmert hat. Auch die Tatsache, dass die Engländer des 14. Jahrhunderts alle modernes Deutsch bzw. im Original natürlich modernes Englisch sprechen, ist dafür ein Beweis. Crichton hingegen bemühte sich, den Charakteren aus der Vergangenheit mittelalterliche Sprache in den Mund zu legen.

Die Mainstream-Unterhaltung, auf die der Film abzielt, wird zum größten Teil geleistet. So kann der Zeitreise-Streifen zum Beispiel mit vielen guten Schauspielern glänzen, allen voran Michael Sheen, der den diabolischen Lord Oliver darstellt. Doch auch der schottische Comedian Billy Connolly als Professor Johnston, David Thewlis als der unsympathische ITC-Chef Doniger und der seit einiger Zeit begehrte Gerard Butler als Archäologe Marek sind besonders zu erwähnen.

Der Filmplot ist dank Crichtons Grundidee ebenfalls über weite Teile unterhaltsam und wartet besonders gegen Ende mit der einen oder anderen Überraschung auf. Auch über das Handwerk kann man nicht viel Negatives sagen. Regisseur Richard Donner versteht den actionreichen Film in ein gutes Bild zu setzen, so verfilmte er einst auch die ersten "Superman"-Streifen, "Lethal Weapon" und "16 Blocks".

Fazit

Im Gegensatz zu Micheal Crichtons Romanvorlage, verzichtete man bei "Timeline" auf die historische Korrektheit, um sich dafür auf reine Hollywood-Unterhaltung zu beschränken, deren Ergebnis ganz passables Popcornkino ist.

Markus Hauschild - myFanbase
07.09.2010

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