Bewertung
Jason Winer

Arthur

Meet the world's only loveable billionaire.

Foto: Copyright: Warner Bros.
© Warner Bros.

Inhalt

Arthur Bach (Russell Brand) hat kein gewöhnliches Leben. Der Millionenerbe lebt im Luxus und in seiner eigenen kleinen Kinderwelt. Die Realität ist ihm fremd, geschweige denn Bescheidenheit, Ernsthaftigkeit und Arbeit. Dabei hat er ein großes Alkoholproblem, sein Leben nicht unter Kontrolle und sogar eine Nanny (Helen Mirren), die rund um die Uhr für seine Wünsche da ist. Als er betrunken in einem Batmanauto von der Polizei verhaftet wird, ist Schluss mit lustig. Seine Mutter Vivienne (Geraldine James) dreht den Geldhahn zu, außer er ist bereit, Susan (Jennifer Garner), Tochter des Millionärs Burt Johnson (Nick Nolte) zu heiraten und zu Vernunft zu kommen. Ausgerechnet jetzt trifft Arthur auf die bodenständige Naomi (Greta Gerwig) und bekommt sie nicht mehr aus seinem Kopf.

Kritik

Wenn der Filmtitel sich auf seinen gleichnamigen Hauptcharakter bezieht und dieser auch noch von Russell Brand dargestellt wird, weiß man, auf was der Fokus gesetzt wird. Wie auch schon bei "Männertrip" steht Brand absolut im Mittelpunkt und darf einen gewohnt durchgedrehten und kindischen Charakter, der einem ebenso aus "Männertrip" bekannt sein dürfte, spielen. Die Rolle des Arthurs ist ihm wie auf den Leib geschnitten und man hätte keinen besseren Schauspieler als ihn finden können. Er erfrischt mit lustigen und naiven, aber auch schlagfertigen Dialogen. Man muss seinen zurückgebliebenen Charakter einfach gern haben. Bei fast allen Szenen mit Brand kommt man ins Lachen, an Komik fehlt es dem Film garantiert nicht. Wenn man also einen anspruchslosen und humorvollen Kinoabend genießen und den Kopf freikriegen möchte, ist man bei "Arthur" an der richtigen Adresse.

Was Regisseur Jason Winer in puncto Komik gelungen ist, macht er leider bei anderen Elementen zunichte. Zum einen weist die Beziehung zwischen Arthur und Naomi erhebliche Logikfehler auf. Natürlich braucht Arthur für die Story eine Frau, die bodenständig ist und in der Realität lebt. Diese findet er in Naomi und als wäre das erste Treffen nicht schon chaotisch genug, scheint sich Naomi genau in ihr Gegenteil verliebt zu haben. Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an, doch dass Naomi so große Gefühle für Arthur nach sehr kurzer Zeit hegt und das, obwohl sie sich fast nicht kennen, scheint zu übertrieben und macht aus ihrer Liebesgeschichte eine gewöhnliche Schmonzette. Zweitens ist Arthur durch seine Alkoholexzesse ständig auf Klatschblättern zu sehen und für seine Hochzeit wurden ebenfalls Fotos veröffentlicht. So scheint es absurd, dass Naomi noch nie was von dem Millionensohn und seinen kindischen Auftritten gehört hat, geschweige denn von seiner mediengetrimmten Hochzeit. Dementsprechend fällt Greta Gerwigs Rolle ziemlich schwach aus, wodurch Jennifer Garners Rolle mehr Persönlichkeit zu besitzen scheint, wenngleich diese eigentlich die böse Verlobte ist.

"Arthur" nimmt es weder mit der Logik noch mit der Handlung besonders ernst. Im Allgemeinen ist für den Titelträger Ernsthaftigkeit ein Fremdwort. Wie erwartet tun sich keinerlei Anregungen zu einer vielfältigen Handlung auf. Alles läuft ab wie gedacht, denn der Fokus sitzt auf Arthur und seinem Erwachsenwerden. Durch die amüsanten Szenen wird der Film nicht langweilig, aber extrem vorhersehbar. Ein wenig Abwechslung bringt die hervorragende Helen Mirren als Nanny Hobson. Ihre Rolle wird zwar von Arthurs Szenen unterdrückt, aber insgeheim ist sie der Star des Films.

Fazit

"Arthur" kann durch Russell Brand und Helen Mirren sowie viele amüsante Szenen punkten. Dagegen wurde bis auf die Komik alles außer Acht gelassen und das trübt den Gesamteindruck des Films.

Tanya Sarikaya - myFanbase
20.05.2011

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