Bewertung
Luke Greenfield

Fremd Fischen

"I can't take this 'daddy beats me because he loves me' excuse."

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Inhalt

Rachel (Ginnifer Goodwin) ist eigentlich nicht unglücklich – gut, sie ist gerade 30 geworden und sie ist Single, aber eigentlich hat sie doch vieles, was sie glücklich macht. Sie ist erfolgreich in ihrem Job und sie hat mit Darcy (Kate Hudson) eine seit Jahren beste Freundin, die für sie da ist. Auf ihrer Geburtstagsparty jedoch landet Rachel ausgerechnet mit Dex (Colin Egglesfield) im Bett. Den Mann, den sie seit ihrer gemeinsamen Studienzeit anhimmelt, den Mann, der sich dann jedoch an Darcy ranmachte und nun mit ihr verlobt ist. Nun steht Rachel vor der großen Frage, ob sie eher für ihr Glück kämpfen, oder eine gute Freundin sein soll.

Kritik

Es ist schon ein mutiges Unterfangen, eine Hauptfigur zu erschaffen, die dann jedoch mit dem Verlobten ihrer besten Freundin schläft. Warum? Nichts macht eine Figur wohl gleich so unsympathisch wie dies. Denn wer – ganz ehrlich – ist schon auf der Seite einer Frau, die ihre beste Freundin belügt und hinter ihrem Rücken mit deren Verlobten schläft? In "Fremd Fischen" ertappt man sich jedoch genau dabei, was jedoch – wenn man die Figuren kennen lernt – nicht mehr so überraschend ist. Denn während Rachel als liebevolle, großzügige und selbstlose Frau beschrieben wird, die bisher einfach mehr vom Pech verfolgt war, so wird Darcy – die Betrogene – als richtiges Biest beschrieben. Sie ist selbstsüchtig und nimmt ihre Freundin nicht unbedingt ernst.

Der Film erzählt uns die Geschichte von Rachel, die mit 30 erwachsen wird, für sich einsteht und schließlich ihr eigenes Glück das ihrer Freundin voranstellt. Bravo, mag man denken, doch der Weg dahin ist mühselig. In der Rolle des Beobachters und vor allem als neutrale Identifikationsfigur für den Zuschauer lernen wir mit Ethan (John Krasinski) den besten Freund von Rachel kennen, der ihr bei ihrem schwierigen Weg hilft und für sie da ist. Schon die gleichnamige Buchvorlage von Emily Griffin konnte zwar zeitweise unterhalten, aber für langanhaltende Unterhaltung war auch dieses Werk zu einfach gestrickt. Der Film bleibt nahe an der Vorlage und kann so als Gesamtes ebenso wenig überzeugen wie einst das Buch.

"Fremd Fischen" ist aber dennoch genau das, was es verspricht: Einfache, liebevolle und durchaus unterhaltsame Kinounterhaltung, die vor allem den Frauen gefallen wird. Mit einer einfachen, verständlichen Story und ihrer unglaublich sympathischen Figuren ist der Film zudem etwas für jeden Anlass. Regisseur Luke Greenberg versucht dabei auch gar nicht erst, seinen Film zu etwas zu machen, was er niemals werden würde und so ist "Fremd Fischen" tatsächlich eine weitere dieser romantischen Komödien, die als eine Art Massenware aus Hollywood in die Kinos strömen.

Fazit

"Fremd Fischen" bietet, was es verspricht und ist dabei eine durchaus sympathische und liebevolle romantische Kömodie, die es jedoch nicht schafft, sich von seiner Genrekonkurrenz abzuheben.

Eva Klose - myFanbase
29.05.2011

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