Bewertung

Super 8

"Solange sie uns nicht sagen können, was in unserer Stadt los ist, sage ich, es ist ein Angriff der Russen!"

Foto: Copyright: Paramount Pictures Germany
© Paramount Pictures Germany

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1979. In einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat Ohio versucht sich eine Gruppe von Jugendlichen gerade daran, ihren eigenen Horrorfilm zu drehen. Sie sind dafür bestens ausgestattet mit einer Super-8-Filmkamera, künstlichem Blut und einem Sprengstofffanatiker. Auf der Suche nach einem geeigneten Drehort begibt sich die Gruppe an einen verlassenen Bahnhof. Als sie ihre Aufnahme starten wollen, kommt ein Zug angefahren. Was sie nicht ahnen ist, dass dem Zug ein Auto entgegen kommt, das diesen zum Entgleisen bringt und die Katastrophe ihren Lauf nehmen lässt. Auf ihrer Super 8 haben sie unfreiwillig etwas aufgenommen, das sie nicht hätten aufnehmen dürfen. Jetzt ist das US-Militär auf der Suche nach ihnen und mischt die Kleinstadt gehörig auf.

Kritik

J.J. Abrams ist ein bekannter Name in Kreisen von Serien- und Filmfans. Er war nicht nur der Produzent der erfolgreichen Serie "Lost" und der immer noch laufenden Serie "Fringe", sondern es ist ihm auch gelungen, die Jahrzehnte übergreifende Filmreihe der Science-Fiction-Produktion "Star Trek" für das jüngere Publikum schmackhaft zu machen. Neben eben dieser Produktion kreierte er einen komplett eigenständigen Sci-Fi-Film, der 2008 für Furore sorgte, was insbesondere an der eigenartigen Vermarktung zu tun hatte. Die Rede ist von "Cloverfield". Diese Eigenständigkeit versucht Abrams auch mit seinem neuen Film zu wahren, auch wenn dies nicht immer gelingt.

Denn immer wieder fällt dem Zuschauer auf, dass das Alien in "Super 8" enorme Ähnlichkeiten aufweist mit dem aus "Cloverfield", und auch die Geschichte ähnelt Steven Spielbergs - der hier neben Abrams als ausführender Produzent erscheint - "E.T." ungemein. Sein Alien ist genauso verliebt in technische Geräte wie einst E.T, und es will im Grunde nur eines: Nach Hause. Es möchte nicht nur dorthin telefonieren, sondern möchte mit seinem Raumschiff nach Hause reisen. Ob das Raumschiff Ähnlichkeiten mit E.T.s aufweist, sollte jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden. Auch ob es sinnvoll war, die gesamte Handlung heranwachsenden Kindern zu überlassen.

Abgesehen davon bietet Abrams hier ein gewaltiges Actionspektakel, das mit einem sehr guten Sound aufweist. Der Sound ist sogar so gewaltig, dass der Zuschauer für die Anfangssequenzen am besten Ohropax einsteckt. Einen solch gewaltigen Krach hat sich schon lange kein Regisseur mehr getraut dem Publikum vorzulegen. Was sich hingegen viele trauen, ist es, US-Städte in die Luft zu jagen, nur so detailreich, wie es in "Super 8" geschieht, erlebt der Zuschauer das selten. Das erinnert sogar ein wenig an gute Kriegsspiele à la "Battlefield".

Für die ausführenden Schauspieler behilft sich Abrams unter anderem bei Dakota Fannings kleiner Schwester Elle Fanning, die ihrer großen Schwester in nichts nachsteht und eine solide Leistung abliefert. Zur Seite stellt er ihr eine Gruppe junger Schauspieler, die zum Großteil völlig unbekannt sind und es womöglich auch bleiben werden. Nicht, weil sie eine schlechte Leistung abliefern, sondern weil sie nichts besonderes bieten, das sie von der Masse an jungen Schauspielern abhebt.

Fazit

Ein solider Sci-Fi-Actionfilm, mit extravaganten Special Effects, welche die Lust am Zuschauen aufrecht erhalten, da die Geschichte im Laufe der Zeit langatmig wirkt. Zuschauer, die ungern den Abspann anschauen, sollten hier übrigens eine Ausnahme machen.

Ignat Kress - myFanbase
28.07.2011

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