Your Highness - Schwerter, Joints und scharfe Bräute

Inhalt

Prinz Thadeous' (Danny McBride) Vorliebe ist es, Mädchen hinterherzujagen, sich hemmungslos zu betrinken und Gras zu rauchen. Der ganze Stolz seines Vaters ist deshalb nicht er, sondern sein mutiger Bruder Fabious (James Franco), der unerschrocken für sein Vaterland kämpft. Als dieser eines Tages die holde Dame Belladonna (Zooey Deschanel) aus den Fängen des bösen Magiers Leezar (Justin Theroux) befreit, meint er, in ihr seine große Liebe gefunden zu haben und so steht schnell auch schon die Hochzeit an. Doch bevor sie sich das Ja-Wort geben können, wird sie von Leezar erneut entführt und eingesperrt. Das Ziel des magischen Finsterlings ist es, mit Belladonna den Geschlechtsakt zu vollführen und durch diesen einen mächtigen Drachen zu kreieren. Doch Fabious will sich damit nicht abfinden und versucht, zusammen mit seinem Bruder Thadeous seine geliebte Verlobte noch zu retten. Dabei müssen sie allerhand Gefahren überstehen und bekommen es unter anderem mit der bildhübschen Kriegerin Isabel (Natalie Portman) zu tun.

Kritik

Wenn ein Film mit Stars wie Oscar-Preisträgerin Natalie Portman, James Franco und Zooey Deschanel eine Kinoauswertung verwehrt wird und stattdessen nur eine Veröffentlichung im Heimkinomarkt erfährt, dann liegt der Verdacht nahe, dass mit der Qualität dieses Werkes etwas grundlegend nicht stimmt. Nimmt man die US-Kritiker als Grundlage, die die Mittelalter-Komödie böse zerrissen, wird schnell ersichtlich, warum sich keine deutsche Verleih-Firma getraut hat, die Komödie "Your Highness" von David Gordon Green auf die große Leinwand zu bringen. Es darf aber Entwarnung gegeben werden: Der Film ist zwar gnadenlos albern und in seinem ganzen erzählerischen Grundkonzept völlig sinnentleert, macht aber aufgrund der sympathischen Darsteller durchaus Spaß.

Regisseur David Gordon Green überzeugte im Jahr 2008 mit seiner actiongeladenen Kiffer-Komödie "Annanas Express", die brachiale Comedy-Elemente mit einer rasanten und für eine Komödie ungeheuer actionlastigen Story kongenial miteinander verband. Die Erwartungen an das Nachfolgewerk "Your Highness" waren also hoch, können aber leider nur teilweise erfüllt werden. In Greens neuestem Werk geht es nicht um die Verballhornung von Gangster- und Actionfilmklischees, sondern um klassische Abenteuer und Mittelalter-Filme. Die Art des Humors ist aber weiterhin äußerst deftig und wenig subtil. Da reiht sich ein Witzchen über das männliche Geschlechtsteil an den nächsten, da geht es in den Dialogen permanent um Sex und Masturbation. Leider übertreibt es Regisseur Green oftmals mit dem infantilen Brachialhumor und erntet oftmals statt Lachern entsetztes Kopfschütteln.

Einen gewissen Unterhaltungswert hat der Film dann aber doch, was zum einen an dem rasanten Erzähltempo liegt, in dem die Hauptcharaktere von einer vollkommen abstrusen Szene in die nächste gejagt werden und zum anderen an den erfahrenen Darstellern, die es augenscheinlich sehr genossen haben, einmal hemmungslos herumblödeln zu dürfen. Vor allem der sonst oft in dunklen Dramen zu sehende Natalie Portman merkt man in jeder Szene an, dass sie sichtlich Spaß an den zahlreichen Albernheiten zu haben scheint und so spielt sie auch die beklopptesten Szenen mit einer erfrischenden Natürlichkeit und Freude an der Sache, die schnell auch auf den Zuschauer überspringt.

Und auch James Franco, der zuletzt für seine grandiose darstellerische Leistung in dem Überlebensdrama "127 Hours" für den Oscar nominiert wurde, scheint der Dreh sichtlich Spaß bereitet zu haben: Mit viel Elan und ohne falsche Scheu wandelt er durch diesen Film und harmoniert vor allem mit seinem Filmpartner Danny McBride prächtig. Der erfahrene Komödiendarsteller fügt sich auch wunderbar in den üblichen Cast ein. Zooey Deschanel hat wiederum nicht viel mehr zu tun, als gut auszusehen und in einer Szene ein Liedchen zu trällern. Dies tut sie aber wie gewohnt mit einer gehörigen Portion Charme. Eine Tatsache, die zusätzlich überrascht, ist die Härte des Films: Die Kampfsequenzen sind alles andere als zimperlich gestaltet und weisen einen für eine Komödie enorm hohen Brutalitätsgrad auf.

Fazit

"Your Highness" ist ein hemmungslos alberner, zottenreicher Spaß, bei dem viele Gags weit über das Ziel hinausschießen. Doch die toll aufspielende Darstellerriege rettet den Film schließlich doch ins Mittelmaß. Für einen bierseeligen Partyabend unter Freunden wohl die perfekte filmische Untermalung.

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