Bewertung

Seconds Apart

Death comes in Twos.

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Inhalt

Seth (Gary Entin) und Jonah (Edmund Entin) sind ein hochbegabtes Zwillingspaar, welches zusammen eine christliche Elite-Schule besucht. Die beiden verbringen fast jede Minute miteinander und hüten ein dunkles Geheimnis: Sie verfügen über telekinetische Fähigkeiten, welche es ihnen ermöglich, Menschen nach Belieben zu manipulieren oder gar zu töten. Nach einigen merkwürdigen Todesfällen, die zunächst wie Selbstmorde wirken, beginnt der zutiefst traumatisierte Detective Lampkin (Orlando Jones) zu ermitteln und stößt auf zahlreiche Ungereimtheiten, die ihn direkt zu dem mörderischen Zwillingspaar führen. Je näher der Detective den beiden kommt, desto mehr Zwietracht entwickelt sich zwischen den Geschwistern, bis die Situation schließlich endgültig zu eskalieren beginnt.

Kritik

Im Genre des Horrorfilms gibt es eine breite Anzahl angsteinflößender Kreaturen: Zombies, Geister, Dämonen, Monster, Vampire, Kettensägen schwingende Serienkiller und Kinder. Ja auch, Kinder sind es, welche immer wieder gerne benutzt werden, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Sei es in dem legendären Horrorklassiker "Der Exorzist", dem teuflischen Schocker "Das Omen" oder auch im Horrorthriller "Orphan – Das Waisenkind". Oft sind es diese kleinen unschuldig-anmutenden Wesen, welche es schaffen, mehr Angst zu verbreiten, als so manches übernatürliches Wesen. In Antonio Negrets kleinem, übernatürlichem Schocker "Seconds Apart" sind es nicht direkt Kinder, sondern vielmehr Jugendliche, die im Zentrum stehen und für grausamen Schrecken sorgen. Dabei schockiert vor allem der Umstand, dass es sich bei den beiden Hauptprotagonisten um teuflische Zwillinge handelt.

Das Blut gefriert bereits in den Adern, wenn die stoisch drein blickenden Zwillinge Seth und Jonah mit ihren Fahrrädern herumfahren. Die Casting-Agentur hat da wirklich ganze Arbeit geleistet, denn die zwei Darsteller Edmund und Gary Entin könnten vom äußeren Erscheinungsbild nicht unheimlicher aussehen. Die Hauptfiguren entfachen also schon viel Grusel und Gänsehaut, der Grundplot der Story ist hingegen arg konventionell und vorhersehbar geraten. Natürlich verliebt sich einer der Brüder und natürlich führt das zu Zwietracht und Misstrauen und natürlich hat der zu ermittelnde Detective mit einem tiefen Trauma aus der Vergangenheit zu kämpfen.

Doch trotz dieses konventionellen und wenig innovativen narrativen Überbaus bietet der Film insgesamt doch solide Horrorunterhaltung und wartet mit einigen brutalen Schocksequenzen auf. Einer der eindrucksvollsten ist dabei gleich am Anfang des Films zu finden: Dort bringen die telepathischen Zwillinge eine Gruppe oberflächlicher Mitschüler dazu, sich in ein tödliches Spiel zu verstricken, welches alle ins Verderben führt. Die wohl krasseste Szene ist dann aber eine, die eine Szene aus der Kindheit der telepathischen Zwillinge zeigt und bei der wieder überdeutlich wird, wie schaurig Kinder wirken können.

Für einen Low-Budget-Horrorstreifen ist die visuelle Ästhetik auch überraschend eindrucksvoll und verleiht dem Film eine ganz besondere, faszinierende Atmosphäre. Darstellerisch ist es vor allem das schauspielende Geschwisterpaar Edmund und Gary Entin, die den Film mit ihrem intensiven und beängstigenden Spiel ihren Stempel aufdrücken. Aber auch Orlando Jones als emotional kaputter Detective Lampkin weiß zu gefallen und bietet eine Figur, mit dem der Zuschauer richtig mitleiden kann.

Fazit

Insgesamt ist "Seconds Apart" ein gut inszenierter und gespielter Horrorthriller, der aber eine insgesamt zu konventionelle Story erzählt, so dass der Film schlussendlich nicht mehr ist als solides Mittelmaß, welches man sich angucken kann, aber nicht muss.

Moritz Stock - myFanbase
09.11.2011

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