Bewertung
Mark Neveldine, Brian Taylor

Ghost Rider: Spirit of Vengeance

"Was ist, wenn du brennst und pinkeln musst?"

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Inhalt

Der ehemalige Stuntfahrer Johnny Blaze (Nicolas Cage) ist noch immer mit dem Fluch, der ihn zum Ghost Rider machte, geschlagen. Er versteckt sich vor der Welt in der Einöde Osteuropas. Dort bietet ihm der Franzose Moreau (Idris Elba) einen Deal an: Johnny wird erlöst, wenn es ihm gelingt, den 13-Jährigen Danny (Fergus Riordan) zu retten, hinter dem der Teufel (Ciarán Hinds) höchstpersönlich her ist. Als dessen Handlanger fungiert der skrupellose Ray Carrigan (Johnny Whitworth), der Ex-Freund von Dannys Mutter Nadya (Violante Placido).

Kritik

Fünf Jahre nach dem ersten Teil rast Nicolas Cage erneut als "Ghost Rider" mit quietschenden Reifen und brennendem Schädel über die Leinwand – und landet ohne Umwege auf der Liste der überflüssigsten Filmfortsetzungen 2012.

Im Vergleich zum Vorgänger präsentiert sich "Ghost Rider: Spirit of Vengeance" düsterer und pessimistischer. Johnny Blaze ist nun einsam und heruntergekommen, von seinem einstigen Stuntteam und seiner Jugendliebe, die im ersten Teil von Eva Mendes gespielt wurde, fehlt mittlerweile jede Spur. Er hat sich irgendwo in einem verlassenen Winkel Osteuropas niedergelassen und lässt sich nur durch das Versprechen, von dem Fluch erlöst zu werden, aus seinem Exil locken.

Diese düstere Herangehensweise hätte durchaus funktionieren können, doch leider verleiht Nicolas Cage seinem Charakter nichts von der Tiefe und Faszination, die einen tragischen Helden zu einem solchen macht. Ganz im Gegenteil. In den Szenen, in denen Johnny gegen die Verwandlung zum Ghost Rider ankämpft, agiert Cage einfach nur übertrieben und albern. Auch nachdem die Verwandlung erfolgt ist, bewegen sich die Gestiken des Ghost Riders ständig am Rande der Lächerlichkeit. Statt Wahnsinn, Verzweiflung und Wut auszudrücken, wirkt der Ghost Rider über weite Strecken eher wie die Karikatur eines tragischen Helden.

Leider trieft auch die Story nur so vor Einfallslosigkeit. Der Teufel hat Pläne mit einem Kind, die vereitelt werden müssen, damit die Welt dem Untergang noch einmal von der Schippe springt. Viel mehr lässt sich zu der 95-minütigen Handlung nicht sagen. Vieles ist so vorhersehbar, dass man nur ein Mindestmaß an Fantasie benötigt, um sich auszumalen, wie es weitergeht. Die Dialoge passen sich dem Niveau an und sind absolut banal.

Natürlich gibt es viele Actionszenen und Effekte zu bestaunen, im Kino sogar in 3D, aber wenn schon die Figur, die in erster Linie für diese Szenen sorgt, nicht überzeugt, dann betreiben gute Effekte allenfalls noch Schadensbegrenzung.

Fazit

Auf einen soliden, aber auch nicht begeisternden ersten Teil folgt eine geistlose Fortsetzung, die niemand gebraucht hätte.

Maret Hosemann - myFanbase
04.03.2012

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