Bewertung
Campion Murphy

Escapee

"Nichts kann ihn stoppen."

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Inhalt

Harmon Porter (Dominic Purcell) begeht einen brutalen Mord und wird verhaftet. Fünf Jahre später besucht die Studentin Abby (Christine Evangelista) mit ihrem Psychologiekurs die Anstalt, in der Harmon untergebracht ist. Als dieser Abby sieht, entwickelt er sofort eine gefährliche Obsession. Er flieht aus der Anstalt und macht sich auf den Weg zu Abby. Jeder, der ihm in die Quere kommt, bezahlt dies mit seinem Leben.

Kritik

Bereits in der Serie "Prison Break", die es immerhin auf vier Staffeln gebracht hat, durften wir Dominic Purcell in der Rolle eines Gefängnisausbrechers bewundern. Nun mimt er wieder einen flüchtigen Straftäter, allerdings einen, der völlig zu Recht eingesperrt wurde, da das Jagen und Töten von Menschen zu seinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen zählt.

Anders als in "Prison Break" benötigt Purcells Charakter in diesem Film auch keinen ausgeklügelten Plan, um aus der Haft zu entkommen, sondern setzt auf rohe Gewalt und kann sich dabei auf die Inkompetenz seiner Wärter verlassen, die auf den ältesten Trick der Welt reinfallen. Bei der wenigen Mühe, die ihm sein Ausbruch bereitet, hätte Harmon, so der Name des geistesgestörten Killers, auch schon vor fünf Jahren entkommen können, aber offenbar hat er erst noch auf einen Anreiz in Form einer hübschen Studentin gewartet, die ihm bei einer extrem schlecht organisierten Exkursion ihres Psychologiekurses regelrecht zum Fraß vorgeworfen wird.

Da viele Horrorfilme trotz einer behämmerten Ausgangsbasis noch recht gut werden, machte ich mir zunächst leise Hoffnung auf eine Steigerung der Handlung, die aber leider ausblieb. Der Film ist von Anfang bis Ende stumpfsinnig und spannungsarm. Nachdem Harmon geflohen ist, kommt die Polizei zu dem Schluss, dass es Zeitverschwendung wäre, sich bei der Suche nach dem flüchtigen Killer auf die Studentin Abby zu fokussieren, die der gute Harmon nur wenige Stunden vor seinem Ausbruch bedroht hat. Die Ermittler lassen Abby komplett links liegen und erkennen nicht, dass alles, was Harmon während seiner Flucht tut, unmittelbar mit der jungen Frau zusammenhängt. Stattdessen latschen die Gesetzeshüter nur von Tatort zu Tatort und wirken eher gelangweilt als im Stress, obwohl sie stets betonen, unter Druck zu stehen.

Harmon selbst erweist sich als Supermans irrer Cousin und tötet seine Opfer lautlos mit bloßen Händen, auch wenn diese bewaffnet sind, in Autos sitzen oder Funkgeräte in Reichweite haben. Sämtliche Mordszenen sind langweilig und vorhersehbar inszeniert und können die zahlreichen Schwachsinnigkeiten der Handlung in keiner Weise ausgleichen.

Abby und ihre Mitbewohnerin sitzen derweil ängstlich zu Hause, laufen ein paar Mal rein und raus und erschrecken sich vor Geräuschen und Schatten, die sich natürlich erst einmal als Fehlalarme herausstellen, bis Harmon endlich bei ihnen ankommt. Als Zuschauer würde man am liebsten in den Film springen und den Killer persönlich zu Abbys Haus fahren, um die Sache zu beschleunigen.

Fazit

Ich führe nicht wirklich eine Liste aller Filme, deren Betrachtung Zeitverschwendung ist, aber wenn ich dies täte, stünde "Escapee" definitiv drauf.

Maret Hosemann - myFanbase
13.03.2012

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