Noch tausend Worte
"Ich. Du. Wir. Ewigkeit."
Inhalt
Jack McCall (Eddie Murphy) ist ein erfolgreicher und redebegabter Verlagsmanager, welcher nur ein Ziel vor Augen hat, und das ist der Erfolg. Zu seinen Mitmenschen ist er zwar freundlich, nimmt sie aber nicht so wahr, wie sie es verdient hätten. Dies gilt vor allem für seine Frau Caroline (Kerry Washington) und ihren gemeinsamen Sohn. Eines Tages entschließt sich Jack dazu, das Buch des Dr. Sinja (Cliff Curtis) zu vermarkten, da seine Anhängerschaft größer ist als die von Miley Cyrus. Dieser willigt nach einem einprägenden Gespräch ein und kurz darauf wächst in Jacks Garten ein Baum. Dieser verliert bei jedem gesprochenen und geschriebenen Wort von Jack ein Blatt. Dr. Sinja hat die Vermutung, dass, wenn das letzte Blatt gefallen ist und der Baum tot ist, auch Jack sterben wird. Auf diese neue Situation muss sich der gesprächige Manager einstellen, was sichtlich schwer fällt.
Kritik
Kommunikation gehört in unserer Gesellschaft wohl zum wichtigsten Gut überhaupt - noch wichtiger als dreckiges Rohöl oder sprudelndes Wasser, und zugleich sehnen sich immer mehr Menschen der westlichen Welt nach Ruhe und Entspannung, um den Interaktionen zu entkommen. Viele legen sich einfach hin, chillen, lesen, rauchen, baden oder wie es üblich geworden ist, suchen Entspannung in den Weisheiten des Buddhismus oder anderer asiatischen Religionen und Bräuche. Was dabei des einen Freud ist, kann des anderen Leid sein, besonders für sehr extrovertierte Menschen, die sich gar nicht ausruhen wollen vom Sprechen. Dass gleich zu Beginn des Filmes Eddie Murphy mit zugeklebten Mund in die Kamera schaut, wirkt zugleich sonderbar und befremdlich.
Wie oft gab es wohl schon die Situation, dass man in einem Film Eddie Murphy am liebsten zum Schweigen gebracht hätte. Sicherlich oft, und wenn es dann soweit kommt, dann sollte man sich als Zuschauer doch eigentlich freuen. Doch nichts ist. Aus dieser befremdlichen Situation wird nichts herausgeholt. Es ist schön und gut, dass sich Murphy mehr für ernstere Rollen interessiert, nur die Ausführung sollte nicht so flach ausfallen. Es hinkt bei diesem Film nicht nur das Drehbuch, sondern auch die Regiearbeit. Ebenfalls gibt es Zweifel darüber, ob die Schauspieler überhaupt für den Beruf Filmschauspieler geeignet sind. Das nicht nur bei den Nebendarstellern, sondern vor allem bei den Hauptdarstellern der Fall. Es gibt vereinzelt Augenblicke, da wirken die Grimassen Murphys annehmbar und amüsant, nur um einen ganzen Film damit zu tragen, reicht das nicht aus.
Es hilft dem Film auch nicht, dass Cliff Curtis mit an Bord ist. Seine Dialoge drehen sich im Verlauf nur um das Thema Kuchen. Tiefsinniges bietet der Film gar nicht. Es sind eher Pseudophilosophien, worin der Zuschauer erkennt, dass der Drehbuchautor sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, sich in die Materie hineinzulesen. Lieber kurz einen Text hingeknallt, einige Dollar verdient, und die nächste Kaltmiete war schon wieder aufgebraucht. Kein Wunder also, dass es immer mehr arme Autoren gibt. Als zahlender Zuschauer tut mir das ganze ja auch nicht einmal leid, denn wenn uns die mehr als 100 Jahre alte Filmgeschichte etwas beigebracht hat, dann, dass schlechte Drehbücher in den meisten Fällen zu einem Versagen an den Kinokassen führen. Um in den übrigen Fällen dagegen zu wirken, bedarf es pompöser Special-Effects. Zu blöd, dass diese hier nicht vorhanden sind.
Tick-tack-tick-tack. Hören Sie das auch, die innere Uhr, wie sie tickt? Ein kleines Zitat aus einem deutschen Film, welcher demnächst auch in die Kinos kommen wird, passend zu diesem. Hier tickt dann keine Uhr, sondern die Blätter eines Baumes fallen sorgfältig eines nach dem anderen ab, und spiegeln so die Lebensdauer und Energie des Hauptcharakters wider. Dass sich dabei das Aussehen Murphys nicht großartig verändert, sondern immer nur angesprochen wird, ist extrem seltsam. Der Produktionsfirma ist wohl das Geld für eine gute Maske ausgegangen. Das meiste floss wohl eher in den sterbenden Baum und einen gemieteten CLS. Dass Murphy äußerlich nicht altert, hat unter anderem zur Folge, dass sich der Zuschauer in die missliche Lage des Charakters in keiner Weise hineinversetzen kann, und über dessen fiktiven Tod nur die Schulter zucken kann.
Fazit
Ja, andere Filme sind auch Mist, nur dieser ist wie das geschmolzene Eis in einem Becher, dass am Ende niemand auslöffeln möchte.
Ignat Kress - myFanbase
16.05.2012
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: A Thousand WordsVeröffentlichungsdatum (USA): 29.05.2012
Veröffentlichungsdatum (DE): 21.06.2012
Länge: 91 Minuten
Regisseur: Brian Robbins
Drehbuchautor: Steve Koren
Genre: Komödie, Drama
Darsteller/Charaktere
Eddie Murphy
als Jack McCall
Kerry Washington
als Caroline McCall
Clark Duke
als Aaron Wiseberger
Cliff Curtis
als Dr. Sinja
Allison Janney
als Samantha Davis
Ruby Dee
als Annie McCall
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