Warrior
I Won.
Inhalt
Die Brüder Brendan (Joel Edgerton) und Tommy (Tom Hardy) Conlon haben seit ihrer Jugend nichts mehr miteinander zu tun. Sie hatten eine schwere Kindheit und während Brendan früh seine künftige Frau Tess (Jennifer Morrison) und sich von der Familie abwandte, verließen Tom und seine Mutter den Vater der Familie, den alkoholabhängigen Kriegsveteran Paddy (Nick Nolte). Die Mutter wird jedoch krank und schon bald muss Tom ihr hilflos beim Sterben zusehen. All diese Umstände zerrütten die Familie und so geht jeder seiner Wege.
Brendan baut sich eine kleine Familie auf, während Tommy dem Militär dient. Doch schnell zeigen sich erste Probleme, Brendans Tochter ist krank und die Familie steht vor dem finanziellen Ruin. Tommy ist fahnenflüchtig und fühlt sich für die Familie seines gefallenen Freundes verantwortlich. Die Ratlosigkeit treibt beide zurück in den brutalen Sport Mixed Martial Arts (MMA) und somit auch zurück zum ehemaligen Trainer und ihrem Vater.
Kritik
Zunächst einmal habe ich mich dem Film ein wenig verweigert. Sportfilme sind eigentlich so gar nicht meins und dann noch ein Kampfsport... Aber ich sollte eines besseren belehrt werden.
Die Erzählweise des Films ist sehr gelungen. Zunächst wird der Vater eingeführt, dann beide Brüder, jedoch jeder für sich. Die Familie steht eigentlich in keinem Zusammenhang und das Verständnis der gegebenen Familienbeziehungen ergibt sich für den Zuschauer nur aus der Geschichte. Es wird nie explizit irgendetwas vorgekaut. Der Zuschauer muss selbst denken.
Auch die Charaktere sind sehr gelungen. Schnell verteilen sich Sympathien und Antipathien. Im Laufe der Zeit erfährt man aber mehr zu den Hintergründen und die Meinungen können sich noch verschieben. Außerdem werden Gründe für Verhaltensweisen geliefert, die zunächst sehr Unverständliches schließlich doch nachvollziehbar machen. Die Charaktere sind nicht einfach und oberflächlich, sondern haben ihre ganz eigene Geschichte und Gegenwart, Ziele und Beweggründe für ihre Wege. Es macht Freude, die Figuren näher kennenzulernen und letztlich mit ihnen zu hoffen, zu jubeln und zu fühlen. Einen großen Teil tragen dazu auch die Darsteller bei, deren schauspielerische aber auch körperliche Leistung wirklich beeindruckt.
Meine größte Angst gegenüber dem Films war tatsächlich der Sportanteil. Doch obwohl die Kämpfe sehr gewalttätig sind, haben sie einen gewissen ästhetischen Wert. Sie sind einfach spannend und reißen einen mit. Obwohl ein sehr großer Teil des Films aus den Kämpfen besteht, wird es nie langweilig. Wichtige Fights werden länger gezeigt, spannend gestaltet und unwichtigere Szenen und Begegnungen werden kurz gehalten. Der Film verrennt sich also nicht in seinem eigenen Metier, was häufig bei Spartenfilmen geschieht, wie ich finde.
Am interessantesten fand ich jedoch die musikalische Gestaltung. Zur Trainingsunterstützung setzt Brendans Trainer klassische Musik ein und zwar insbesondere Beethovens Ode an die Freude. Am prägnantesten hierbei ist wohl der Kontrast zwischen dem harten, brutalen Sport und den weichen klassischen Klängen. Außerdem hat sicher auch die Musik was damit zu tun, dass man hinter dem Sport eine gewisse Ästhetik ausmacht.
Ebenfalls sehr gelungen sind die Schnitte. Der Film arbeitet mit einigen sehr interessanten Montagen und Einstellungen. Die größten Stärken liegen für mich jedoch einerseits in der Authentizität der Erzählung und der Charaktere und andererseits in der Vielfalt des Films. Er bietet dem Zuschauer sehr viel: Momente zum Lachen, zum Weinen, zum in die Kuscheldecke beißen und zum Nachdenken. Der Mix aus Emotionen ist letztendlich etwas, das den Unterhaltungswert beträchtlich steigert.
Einen dicken Minuspunkt hat der Film jedoch: Vorhersehbarkeit. Man kann sich schon in der ersten Minute denken, wie sich die Story entwickelt und auf welches Großereignis alles hinausläuft. Seltsamerweise hat mich das nicht sonderlich gestört, da einfach so viel anderes am Film stimmt. Doch ist es schon schade, wenn man schon am Anfang sagt: Ach, guck mal, die beiden sind Brüder und bestimmt kommt nachher noch... Naja, was da kommt, müsst, ihr euch schon noch selbst ansehen.
Fazit
Ein überraschend anderer Sportfilm, der durch und durch hohe Qualitäten aufweist und den man ruhig mal gesehen haben sollte.
Janina Funk - myFanbase
04.06.2012
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: warriorVeröffentlichungsdatum (USA): 09.09.2011
Veröffentlichungsdatum (DE): 24.02.2012
Länge: 139 Minuten
Regisseur: Gavin O´Connor
Drehbuchautor: Gavin O'Connor, Anthony Tambakis, Cliff Dorfman
Genre: Drama, Action
Darsteller/Charaktere
Joel Edgerton
als Brendan Conlon
Tom Hardy
als Tommy Conlon
Nick Nolte
als Paddy Conlon
Jennifer Morrison
als Tessa Conlon
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