Bewertung
Sam Mendes

James Bond 007 - Skyfall

"Don't you get it? He knows us! He's one of us! He comes from the same place as Bond, a place you say doesn't exist: the shadows."

Foto: Copyright: 2012 Sony Pictures Releasing GmbH
© 2012 Sony Pictures Releasing GmbH

Inhalt

Als eine digitale Liste mit allen verdeckten Geheimdienstlern des MI6, die in Terrororganisationen eingeschleust sind, in die Hände des Verbrechers Patrice (Ole Papace) gerät, steht nicht nur MI6-Chefin M (Judi Dench) unter Druck. Doppelnull-Agent James Bond (Daniel Craig) soll, gemeinsam mit der Agentin Eve (Naomie Harris), das Schlimmste verhindern. Doch als Eve von M den Befehl bekommt, aus weiter Entfernung auf den mit Bond kämpfenden Verbrecher zu schießen, trifft diese 007, der in eine tiefe Schlucht fällt. Bond scheint getötet und M gerät in London immer mehr unter Druck.

Der neue Leiter des Sicherheitskomittees (Ralph Fiennes) warnt sie und bietet ihr einen leichten Weg in den Ruhestand an – M lehnt ab. Die Situation verschlimmert sich, als das MI6-Haupquartier bei einem Bombenanschlag stark beschädigt wird. Der rätselhafte Cyber-Terrorist Silva (Javier Bardem) steht bald im Zentrum der Ermittlungen. Ein perfekter Zeitpunkt für eine Rückkehr von Bond...

Kritik

Ein halbes Jahrhundert schon unterhält uns die Filmreihe rund um den Geheimagenten James Bond. Seit "James Bond - 007 jagt Dr. No" hat sich nicht nur der Film, sondern auch die moderne Welt verändert – und mit ihr der Geheimagent. Sechs Darsteller hat die Rolle weltberühmt gemacht, nicht zuletzt auch Daniel Craig, der den modernsten Bond in den letzten zwei Abenteuern schon verkörperte und nun – vier Jahre nach "Ein Quantum Trost" - zurückkehrt.

Doch der Weg zu "Skyfall" war ein langer - immerhin ging die Produktionsfirma MGM beinahe pleite. Erst als sich Starregisseur Sam Mendes des Filmes annahm, kam wieder Fahrt in das bis dato scheinbar stillgelegte Projekt. Doch das Warten hat sich gelohnt – "Skyfall" ist ein exzellenter Agententhriller, der ohne den scheinbar üblichen Bond-Schnickschnack auskommt und sich auf die Stärken des Franchises konzentriert. Mendes beweist eindrucksvoll, dass Bond keine durchsichtigen Autos, keine explodierenden Kullis oder ähnliches braucht, um den Zuschauer zu fesseln und zu unterhalten. Es genügt schon eine spannende Story, einen Darsteller wie Craig und – das Wichtigste – einen undurchsichtigen und geheimnisvollen Gegenspieler.

Mendes selber wagt ebenfalls Neues. Der erfahrene Regisseur, der zumeist soziale Dramen inszenierte, macht nun einen schnellen Film, der voller Spannung und Action ist. Doch er ist zweifelsohne in seinem Element. Man sieht dem Film an, dass hier jemand das Franchise erneuern und einen Schritt weiterbringen möchte. Mendes und seine Drehbuchautoren Neal Purvis und Robert Wade haben aus den Fehlern, die bei "Ein Quantum Trost" gemacht wurden, gelernt und begehen diese nicht erneut. Auch die typischen Bond-Girls (Tonia Sotiropoulou, Bérénice Marlohe, Naomie Harris), ein neuer Q (kurz aber genial: Ben Whishaw) und die witzigen Untertöne dürfen nicht fehlen und verleihen dem Film den typischen Bond-Charm, wenn dieser auch düsterer ausfällt, als jeder Bond zuvor.

Denn wenn man auch eines in den letzten beiden Bond-Filmen vermissen konnte, dann war es ein großer Bösewicht, der es mit Bond aufnehmen konnte. Silva ist durchtriebener und genialer als Le Chiffre und braucht sich vor Blofeld oder Goldfinger nicht zu verstecken. Ab dem Moment, in dem Silva in Person von Javier Bardem ins Spiel kommt, begibt sich der Film in ein wilderes, verrückteres Level. Verrückt und unberechenbar – eine gefährliche Kombination, wie Bond noch herausfinden wird. Bardem spielt sich mit Silva erneut selbst an die Wand. Die übertriebene Darstellung, die blonden Haare und das breite Grinsen – Bardem lehrt einen hier das Fürchten, in dem er übertreibt und so einen Charakter erschafft, der wie eine Mischung aus Heath Ledgers Joker ("The Dark Knight") und Anthony Hopkins' Hannibal Lecter ("Das Schweigen der Lämmer", "Hannibal") wirkt.

"Skyfall" lebt unterdessen vor allem von der Beziehung von Bond zu einer Frau – einer ganz besonderen Frau. Die Mi6-Chefin M nimmt einen großen Platz im Film ein. So ist es besonders interessant, mehr über die Beziehung von Bond zu seiner Chefin und damit mehr über die beiden Charaktere zu lernen. Mit der Tiefe des Charakters beweist auch Bond-Darsteller Daniel Craig neue Stärken. Dass dieser Actionszenen und Verfolgungsjagden beherrscht, ist schon seit "Casino Royale" kein Geheimnis. Doch Craig schafft es, neben der Coolness von Bond auch dessen weicher Seite einen Platz zu geben.

Fazit

Auch nach 50 Jahren beweist man dank Sam Mendes, dass in Bond noch viel Potenzial steckt. Herausgekommen ist ein perfekt inszenierter, düster-dunkler Agenten-Action-Thriller, der die Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute fesselt und unterhält.

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Eva Klose - myFanbase
03.01.2013

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