Bewertung
Mark Tonderai

House at the End of the Street

"People don't notice all the secrets around them. Even though they're right in front of them, just hiding, waiting to be found."

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Inhalt

Durch den Umzug in ein kleines amerikanisches Städtchen versuchen Sarah (Elisabeth Shue) und ihre 17-jährige Tochter Elissa (Jennifer Lawrence) den Verlust des Familienvaters hinter sich zu lassen. Zu einem günstigen Preis können sie ein großes Anwesen mieten, da sich im Nachbarhaus vor Jahren ein Doppelmord ereignete. Bald erfahren Sarah und Elissa, dass ein Mädchen ihre Eltern im Schlaf ermordete und der Bruder Ryan (Max Thieriot) noch immer in diesem Haus wohnt. Entgegen Sarahs Warnungen freundet sich Elissa mit dem sensiblen Sonderling an, doch die beiden werden von der Vergangenheit eingeholt.

Kritik

Der Hype um Jennifer Lawrence geht weiter. Die 22-jährige gehört schon jetzt zu den ganz großen Hollywoodstars und darf am 24. Februar 2013 für ihre Glanzleistung in "Silver Linings" auf den Oscar hoffen. Auch ihre Filme "Winter's Bone" und "Die Tribute von Panem - The Hunger Games" waren ein Riesenerfolg. Mit einem Blockbuster ist dieser Horrorthriller zwar nicht vergleichbar, aber Jennifer Lawrence kann auch hier vollkommen überzeugen.

Der Anfang ist sehr stark gelungen. Durch eine wackelnde Kameraführung werden die Hintergründe des Mords in Rückblenden gezeigt. Der Wald stellt nachts eine düstere Bedrohung dar, was durch die wackligen Bildaufnahmen und dem passenden Soundtrack verstärkt wird. Hoch anrechnen muss man dem Horrorfilm, dass er nicht auf klischeeartige Charaktere setzt, sondern den Mutter-Tochter-Konflikt aufarbeitet und tolle Konfrontationen und Wortwechsel zwischen Sarah und Elissa erlaubt. Dadurch gewinnen die Hauptcharaktere deutlich mehr an Tiefe und das Familiendrama als auch die Highschool-Szenen bieten eine gute Rahmenhandlung.

Besonders durch Jennifer Lawrences Leinwandpräsenz kann man sich sofort in Elissa hineinversetzen. Die erste halbe Stunde ist also rundum gelungen und zunehmend spannend je mehr der mysteriösen Ryan ins Bild gerückt wird. Max Thieriot bleibt dem Genre Horrorthriller treu und ist nach Flops wie "My Soul To Take" endlich auf der richtigen Erfolgsspur. Er hat eine anspruchsvolle Rolle inne und darf sich neben Jennifer Lawrence beweisen. Tatsächlich macht er seine Sache sehr gut und spielt vor allem mit gequälten, emotionalen Blicken, die perfekt zu seiner zurückgezogenen Rolle passen. Er harmoniert gut mit Jennifer Lawrence und je mehr Elissa für ihn empfindet, desto sympathischer wird er für die Zuschauer.

Die erste große Überraschung folgt nach der ersten halben Stunde, denn das große Geheimnis um die verschwundene Schwester wird schnell gelüftet. Doch damit fängt es erst richtig an und man beginnt, die Puzzleteile aneinander zu fügen. Man hat sich etwas einfallen lassen, um die Handlung verzwickter zu gestalten. Leider gibt es bei "House at the End of the Street" dann aber nur zwei bis drei richtig gute Momente, in denen man aufschreckt, aber die Anspannung bleibt während des gesamten Films über. Allerdings verliert der Film am Ende an Fahrt und die letzten 20 Minuten erinnern an x-beliebige Verfolgungsjagden aus anderen Horrorfilmen. Wäre dieser Film hier seiner Linie treu geblieben, hätte sich der klischeeartige Showdown vermeiden lassen.

Fazit

Durch die spannende Atmosphäre und die großartige Leinwandpräsenz von Jennifer Lawrence ist "House at the End of the Street" ein solider Horrorthriller mit einigen starken Momenten - auch wenn man am Ende hätte mehr daraus machen können.

Tanya Sarikaya - myFanbase
29.01.2013

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