Bewertung
Wolfgang Groos

Systemfehler - Wenn Inge tanzt

"Wenn Inge tanzt, dann gibt sie Vollgas / Herz über Verstand / Wenn Inge tanzt, dann gibt's kein Halten / Sie ist außer Rand und Band"

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Inhalt

Die Mitglieder der Band "Systemfehler" haben einen großen Hit, das Lied "Wenn Inge tanzt", welches ihrer gleichnamigen Mitschülerin Inge (Paula Kalenberg) überhaupt nicht gefällt. Als dann Gitarrist Joscha (Constantin von Jascheroff) bei einem Gig von der Bühne stürzt und durch eine Verletzung für mehrere Wochen ausfällt, haben die Jungs ein Problem. Bereits am nächsten Samstag findet ein wichtiger Auftritt für sie statt, welcher ihre ganze Zukunft verändern könnte. Da sich so schnell kein passender Gitarrist finden lässt, bittet Max (Tim Oliver Schultz) Inge um Hilfe. Jene stimmt zu, weigert sich jedoch, den Song "Wenn Inge tanzt" zu spielen.

Kritik

Es ist keine neue Geschichte, welche dieser Film erzählt, aber dies dürfte nach einem Blick auf den Trailer oder der Inhaltsbeschreibung jedem bereits bewusst sein. Wer also von Anfang an den Film ohne diese Erwartung anschaut, einfach weil dieser verspricht eine Musikkomödie zu sein, soll nicht enttäuscht werden.

Sowieso haben deutsche Filme einen gewissen Ruf, auch wenn dieser sich schon in den letzten Jahren merklich verbessert hat. Tatsächlich dauert es bei den Meisten sicherlich ein wenig, bis ihnen eine deutsche Kinofilmproduktion ohne Matthias Schweighöfer oder Till Schweiger einfällt. Von den beiden ist keine einzige Spur zu sehen, was dem Film keineswegs schadet. Stattdessen konnte der Sänger und Schauspieler Peter Kraus als Max Onkel Herb verpflichtet werden. Jedoch wirken dessen Szenen als ehemaliger Schlagerstar mit 28 Jahren ohne Hit und dem festen Glauben daran, bald zu sterben, oftmals übertrieben. Doch dafür entschädigt jede Szene mit Jürgen Tarrach als genervter Hausmeister vollkommen.

Bei der Auswahl der Jungschauspieler haben die Filmemachen durch die Bank weg ein gutes Händchen bewiesen. Wer deutsche Produktionen wie "Krabat" oder auch "Die Welle" kennt, vermag es schnell bekannte Gesichter zu erblicken. Jedoch vermag es keine weite Kleidung oder auch das Haartuch bei Inge-Darstellerin Paula Kalenberg zu verbergen, wie hübsch sie eigentlich ist. Etwas, dass im Film auch Max nicht lange entgeht. Die Beziehung zwischen den beiden erinnert sehr an den üblichen Spruch "Was sich liebt, dass neckt sich" und bietet im Verlauf der Geschichte keine großen Überraschungen.

Womit überzeugt der Film also, wenn nicht mit seiner Geschichte? Die Antwort lautet ganz klar: Mit amüsanten Szenen, welche die sympathischen Jungschauspieler gekonnt rüber bringen, aber vor allem mit der Musik. "Wenn Inge tanzt", aber auch der Song "Konsum" erweisen sich als echte Ohrwürmer. Kein Wunder also, dass es den Soundtrack zum Film in zwei Varianten gibt. Einmal mit den auftauchenden Lieder und dann als abgespeckte Version nur mit den Songs von "Systemfehler". Beim Thema Musik muss natürlich noch erwähnt werden, dass vor allem Fans der deutschen Band Madsen den Film nicht verpassen sollten. Immerhin haben die Jungs einen kurzen Auftritt und steuern sogar eine kurze Konzertszene bei.

Fazit

Eines ist bei diesem Film von Anfang an klar: Nichts ist offensichtlicher als das Ende. Aber da der Weg das Ziel ist und jener durchaus starke und vor allem amüsante Momente aufweist, vermag diese Tatsache nicht wirklich zu stören. "Systemfehler - Wenn Inge tanzt" ist vor allem eine Musikkomödie, welche mit dem titelgebenden Song einen tollen Ohrwurm schafft, der weitaus länger im Gedächtnis haften bleibt als der Film an sich.

Charleen Winter - myFanbase
18.08.2013

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