Bewertung
Thor Freudenthal

Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen

"Forget the Oracle. You don"t like your destiny? Write a new one!"

Foto: Copyright: 2013 Twentieth Century Fox
© 2013 Twentieth Century Fox

Inhalt

Dass er den Olymp gerettet hat, wird dem jungen Percy Jacksons (Logan Lerman), Halbgott und Sohn des Poseidon, nicht anerkannt. Im Lager der Halbgötter muss er sich als ewiger Zweiter von Clarisse (Leven Rambin) geschlagen geben. Dann taucht auch noch sein eigenartiger Halbbruder Tyson (Douglas Smith), ein Zyklop auf und wirft Percys Leben auf den Kopf. Als der Schutzwall versagt und das Trainingscamp kein sicherer Ort mehr ist, macht sich Percy mit seinen Begleitern Annabeth (Alexandra Daddario) und Grover (Brandon T.Jones) auf, um nach dem goldenen Vlies zu suchen, welcher den Schutz wiederherstellen kann. Doch auch sein Gegenspieler Luke (Jake Abel) sucht danach, um die unheilvolle Kreatur Cronus zu erwecken und auf die Götter loszulassen.

Kritik

Drei Jahre nach "Percy Jackson - Diebe im Olymp" geht der Titelheld nun in die zweite Runde. Wer hier große Kinokunst erwartet, ist selbst Schuld, denn spätestens nach Teil 1 weiß man, dass es sich hier um eine harmlose Fantasyverfilmung handelt, die man sich ohne Erwartungen ansehen sollte. Nach einem eher bescheidenen Kassenerfolg des ersten Teils erhofft man sich durch die Veränderungen in Regie und Cast mehr von der Fantasyreihe basierend auf Rick Riordans fünfteiligen Romanen nun positivere Kritik. Doch Teil 2 unterscheidet sich im Grunde kaum vom Auftakt.

Die Story läuft eins zu eins wie im ersten Teil ab. Diesmal müssen Percy und seine Freunde abermals die Existenz der Halbgötter und Götter bewahren und springen von einer Station zur nächsten. Wirklich spannend ist der Film nicht, kann man sich doch zu häufig denken, wie es weitergeht. Doch genau wie im ersten Teil entschädigen die Effekte den schwachen Handlungsstrang. Auch wenn es die 3D-Brille nicht gebraucht hätte, können die Kreaturen und Animationen überzeugen und bieten ein kurzweiliges Actionvergnügen. Dass viele Szenen wie beispielsweise das klappernde Taxi und weitere Geschöpfe stark an "Harry Potter" erinnern, ist man schon aus Teil 1 gewöhnt, sodass man diesmal schon fast automatisch darüber hinwegsieht.

Der große Nachteil ist vielmehr, dass man sogar noch weniger als im ersten Teil über die griechische Mythologie Gebrauch macht und die Götter diesmal, bis auf Hermes, überhaut nicht zu sehen sind. Damit fallen auch die großen Stars wie Sean Bean und Kevin McKidd, die durch ihre Auftritten den Film bereicherten, weg. Auch von Hollywoodstars wie Uma Thurman und Pierce Brosnan musste man sich verabschieden. Dafür hat man sich Stanley Tucci und Nathan Fillion gesichert, die aber durch ihre wenige Screentime keine Akzente setzen konnten.

Was die Hauptcharaktere angeht, konnte dagegen eine Steigerung erreicht werden. Während in Teil 1 jegliche Emotionen von Percy im Keim erstickt wurden, kann der junge Halbgott mit mehr Tiefgründigkeit und verbesserten Schauspielfähigkeiten von Logan Lerman überzeugen. Keine Anerkennung, Familienprobleme und eine bedrohliche Prophezeiung machen ihm zu schaffen und sein nachdenklicher und von Selbstzweifel geplagter Charakter bekommt mehr Raum zur Entfaltung. Alexandra Daddario wird dagegen oftmals von der herrlich amüsanten und giftigen Leven Rambin in den Hintergrund gedrängt. Mit Rambin hat man dennoch eine kluge Entscheidung getroffen, den ihr neuer Charakter bringt nicht nur viel Humor mit, sondern ist mit ihrem vorlauten Charme und Wortwitz der heimliche Szenenstehler. Jake Abel, der im ersten Teil als Luke noch positiv herausstach, bremst diesmal die Handlung. Der zweite Teil hätte besser daran getan, einen neuen Bösewicht einzuführen, da Lukes Motive schon in Teil 1 zu genüge thematisiert wurden und hier eher als zähe Wiederholung herüberkommen.

Und von Wiederholungen sollte sich "Percy Jackson" weit entfernen, denn wäre das überraschende und offene Ende nicht gewesen und hätte in den letzten Minuten der kompletten Handlung eine andere Bedeutung gegeben, dann wäre Teil 2 deutlich negativer ausgefallen.

Fazit

Keiner hat wirklich erwartet, dass "Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen" nach dem eher mittelmäßigen ersten Teil ein Kassenknüller wird. Die Charaktere werden zwar interessanter und tiefgründiger, doch die Handlung ist im Grunde ein Abklatsch aus Teil 1.

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Tanya Sarikaya - myFanbase
27.08.2013

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