Trick
Wenn aus einem One-Night-Stand sehr viel mehr wird.
Inhalt
Gabriel (Christian Cambell) ist ein junger Musical-Autor, der auf Rat seines Kumpels endlich sein Leben als junger Homosexueller richtig anpacken will. Er trifft in einer Bar auf den Gogo-Tänzer Marc (J.D. Pitoc) und diesen später erneut in der U-Bahn. Gemeinsam beschließen sie daraufhin, einen geeigneten Platz für ihr Vergnügen zu finden, doch werden ständig dabei gestört. Besonders Gabriels Ex-Freundin Katherine (Tori Spelling) ist es ein Dorn im Auge, dass Gabriel nun lieber mit Marc abhängt, als mit ihr. Ebenfalls schwer macht es ihm sein WG-Mitbewohner Rich (Brad Beyer), der seine Freundin aus Paris zurück erwartet, und die WG-Wohnung daher für sich benötigt. Diverse aneinandergereihte Situationen führen dazu, dass Gabriel und Marc ein Ereignis ereilt, mit dem sie nicht gerechnet haben.
Kritik
Nicht sehr oft überzeugen Filme, die das Thema (Homo)Sexualität in den Vordergrund stellen. Teilweise werden Geschichten darin zu sehr dramatisiert und/oder Szenarien viel zu sehr überzogen, was dann oft künstlich wirkt. "Trick" dagegen sticht positiv hervor, da man ein gutes Gleichgewicht findet zwischen Klischees und der Nähe zur Realität. Es funktioniert im Film hervorragend, die Situationen Homo- und Heterosexueller zu kombinieren. Dadurch ergibt sich nicht nur ein größerer Realitätsbezug, sondern man hat auch eine größere Bühne für amüsante Momente. Stellenweise mit ein paar platten Witzen versehen, werden sämtliche Klischees auf humorvolle Weise aufs Korn genommen. Sei es der zugeknöpfte Musical-Liebhaber Gabriel, der sich plötzlich für sein Hobby schämt, um nicht als feminin und tuntig zu gelten, oder sei es Richs Freundin Judy, die den Sex immer wieder unterbricht, da sie etwas essen will oder sich um den Hund sorgt, was Rich, den immer geilen Heterokerl, natürlich absolut nicht in den Kragen passt.
Rich hat zusammen mit Gabriel eine gemeinsame WG gegründet, was natürlich für Unstimmigkeiten sorgen kann. Nun da sich Gabriel verstärkt zu öffnen scheint, stehen Streitereien wegen der Wohnungssituation bald an der Tagesordnung. Im Film erkennt man gut, dass es natürlich durchaus funktioniert, wenn ein Homo- und Heterosexueller eine WG gründen. Nicht jede Person würde eventuell so entspannt mit der Situation umgehen wie Rich. Amüsant ist dabei zu sehen, wie Rich mit Gabriel Streitigkeiten ausfechtet. Rich gibt sich dann gekünstelt gefühlsbetont, um sich bei Gabriel Gehör zu verschaffen - als ob man mit einer schwulen Person wie mit einer Frau sprechen müsse.
Jedoch auch auf der emotionalen Schiene hat "Trick" einiges zu bieten. Es bewegt einen mit anzusehen, wie sich aus einem oberflächlichen One-Night-Stand bei Gabriel und Marc zunehmend mehr entwickelt. Natürlich wirkt alles schnell, die Situationen überschlagen sich, doch solche stürmischen Ereignisse sind sicher jedem schon einmal passiert. Verständlicher wird dies, da die beiden in der ersten Nacht bereits in einer Gefühlsachterbahn landen, die ihnen schnell bewusst werden lässt, dass mehr als ein One-Night-Stand schön wäre. Auslöser dafür sind gut inszenierte Momente, welche verhindern, dass Gabriel und Marc ungestört Sex haben können. Klischees werden auch hier eingebracht, was den Zuschauer erneut amüsiert. Dazu zählt beispielsweise die Leichtgläubigkeit Gabriels, der es nicht durchblickt, wenn ein gekränkter Ex-Partner böse Gerüchte verbreiten will. Auch Marcs Vergangenheit bezüglich seiner Liebesaffären wurde zwar klischeehaft, aber zu seinem oberflächlichen Erscheinungsbild als Gogo-Tänzer passend inszeniert und führt bald zur Zerreißprobe zwischen dem Paar. Am Ende hat man den Eindruck, das Pairing bestünde schon ewig, und habe bereits einiges durchgemacht. Sehr gut gefällt mir auch die Nebenstory zwischen Gabriel und seiner Ex-Freundin Katherine, die von Eifersucht gequält wird und nicht von Gabriels Seite weichen will.
Die einzig wirklich bekannte Schauspielerin im Film ist Tori Spelling. Ich kannte sie bislang nur aus "Beverly Hills, 90210" und "Scary Movie 2". Dass sie durchaus schauspielern kann, zeigt sie hier bestens. Als Katherine bringt sie am meisten Pepp in den Film, was besonders in der Restaurant-Szene deutlich wird, als sie einen Tobsuchtsanfall hat. Nur das gezeigte Gesangstalent hält sich sehr in Grenzen. Auch Christian Cambell sticht hervor, der den verklemmten, später auch emotional gebeutelten Gabriel bestens zur Geltung bringt. Neben ihm steht J.D. Pitoc etwas im Schatten, obwohl dieser bezüglich seiner öfters gezeigten nackten Haut in Erinnerung bleibt. Nicht unerwähnt soll der Nebendarsteller Clinton Leupp bleiben, der als Coco Peru hervortritt, und dank einer herrlichst fiesen-skurrilen Szene nie wieder vergessen werden kann.
Fazit
Selten habe ich eine derartig lustige Komödie gesehen, die so geschickt Emotionen mit einbindet, dabei sämtliche Klischees mit Augenzwinkern durch den Kakao zieht und beinahe jeden (Neben-)Darsteller durch einen besonders zu hervorhebenden Moment geltend machen lässt.
Samuel W. - myFanbase
15.10.2013
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: TrickVeröffentlichungsdatum (USA): 27.01.1999
Veröffentlichungsdatum (DE): 28.09.1999
Länge: 89 Minuten
Regisseur: Jim Fall
Drehbuchautor: Jason Schafer
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Darsteller/Charaktere
Christian Cambell
als Gabriel
J.D. Pitoc
als Marc
Tori Spelling
als Katherine
Brad Beyer
als Rich
Lorri Bagley
als Judy
Clinton Leupp
als Coco Peru
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