Bewertung
Luc Besson

Malavita - The Family

Some call it organized crime. Others call it family.

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Inhalt

In Frankreich versucht der New Yorker Mafioso Giovanni Manzoni (Robert De Niro) seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein anständiges Leben zu führen. Mit seiner Frau Maggie (Michelle Pfeiffer) und seinen Kindern Warren (John D'Leo) und Belle (Dianna Agron) tarnt er sich in einem abgelegenen französischen Dorf als Familie Blake. Doch allen vieren fällt es schwer, sich einzuleben. Während die Kinder in der Schule Aufmerksamkeit erregen, lässt Maggie vor Wut einen Supermarkt in die Luft gehen. Auch der FBI-Agent Stansfield (Tommy Lee Jones), der zum Schutze der Familie und dessen Tarnung verantwortlich ist, kann nicht verhindern, dass die Manzonis in alte Muster verfallen. Zudem vergisst die Mafia niemals. Giovannis alte Feinde haben sich längst auf die Suche nach ihm begeben.

Kritik

Der französische Regisseur Luc Besson hat seit "Nikita" und "Léon – Der Profi" nicht mehr allzu sehr auf sich aufmerksam machen können. Zwar sammelt er auch in seinem neuesten Streifen eine Menge Stars um sich, doch bis zu einem weiteren großen Durchbruch muss Besson weiterhin warten.

Bei "Malavita – The Family" hat man ein sehr gemischtes Gefühl. Dies mag wohl am bunten Genremix liegen. Anfangs setzt der Film sehr auf Komik und viele Ausländerklischees werden amüsant aufgegriffen. Bei den beiden Mafia-Kindern Belle und Warren wird man an eine High-School-Komödie erinnert. Durch den schwarzen Humor des Familienvaters Giovanni und die exzentrische Art seiner Frau Maggie, die Tarnung auffliegen zu lassen, nimmt man den Film als Drama überhaupt nicht ernst. Erst ab der zweiten Hälfte kommt die Vergangenheit der Manzonis zu tragen und der Film macht eine große Wendung. Es werden mehr Thrillerelemente eingebaut und das idyllische Familienleben durch viel Dramatik überschattet. Leider mag der Sprung von einer Komödie zum knallharten Gangsterthriller nicht glücken. Da helfen auch Michelle Pfeiffers emotionale Szenen nicht. Das Problem hierbei ist schlichtweg, dass die Ernsthaftigkeit des Themas erst zum Schluss zu tragen kommt, wobei man noch in Gedanken bei dem großen Kulturclash zwischen Amerika und Frankreich hängt.

Die Schauspieler Robert De Niro und Michelle Pfeiffer geben aber ein glaubhaftes Paar ab. Diana Agron ("Glee") und John D'Leo können erwartungsgemäß nicht ganz mithalten und ihre Einzelszenen verlieren leider an Fahrt, was auch ihren stereotypischen Charakteren geschuldet ist. Tommy Lee Jones' Rolle als Agent Stansfield fällt dagegen sehr enttäuschend aus, obwohl er und De Niro viele gemeinsame Szenen haben. Das liegt nicht an der Schauspielkunst, sondern vielmehr an der Belanglosigkeit von Jones' Rolle und der Tatsache, dass jeder x-beliebige Darsteller dafür hätte besetzt werden können.

Es gibt zwar einige Momente, in denen das Potential des Films kurz aufblitzt, aber diese sind eindeutig zu selten. Für einen spannenden Mafiafilm fehlt die ausgeklügelte Handlung und für eine Komödie ziehen die Gags nicht oft genug. "Malavita – The Family" hangelt irgendwo zwischendrin und weiß nicht genau, worauf er hinaus will. Und die Zuschauer ebenfalls nicht.

Fazit

"Malavita – The Family" bewegt sich irgendwo zwischen Mafiadrama und Migrationskomödie, ohne auf den Punkt zu kommen. Der einzige, der das tut, ist der schwarze Humor von Robert De Niro als Gangster.

Tanya Sarikaya - myFanbase
06.12.2013

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