Bewertung
Josh Boone

Love Stories - Erste Lieben, zweite Chancen

"I don't want to get hurt." - "I'm not going to hurt you."

Foto: Copyright: Universum Film GmbH
© Universum Film GmbH

Inhalt

Bill Borgens (Greg Kinnear) lebt seit der Scheidung von seiner Frau Erica (Jennifer Connelly) gemeinsam mit seinem Sohn Rusty (Nat Wolff) in einem Haus am Strand. Zu Thanksgiving kommt seine Tochter Sam (Lily Collins) zu Besuch und teilt ihnen mit, dass sie ihr erstes Buch veröffentlichen wird, in welchem sie eigene Erfahrungen verarbeitet. Sie glaubt nicht an die Liebe oder das Konzept der Ehe und stürzt sich lieber von einem Abenteuer in das nächste. So kann sie nicht nachvollziehen, weshalb ihr Vater nach zwei Jahren noch immer darauf hofft, dass seine Frau zurückkommen wird. Ihr Leben ändert sich schlagartig als sie Louis (Logan Lerman) kennenlernt, der Sam zeigt, wie schön es sein kann, sich zu verlieben. Auch ihr Bruder Rusty hat sich Hals über Kopf in die junge Kate (Liana Liberato) aus seinem Englischkurs verliebt. So beginnt für die Borgens-Kinder eine neue Ära voller Liebe.

Kritik

Der Inhalt und die Darsteller von "Love Stories – Erste Lieben, zweite Chancen" klang für mich sehr vielversprechend, da ich Filme liebe, in denen mehrere Geschichten erzählt werden, die gegen Ende hin zu einem großen Ganzen werden. Ich habe es mir ähnlich vorgestellt wie bei "Tatsächlich... Liebe" oder "Er steht einfach nicht auf dich". Allerdings bekommt der Zuschauer eher ein seichtes Familiendrama geliefert, das nur stellenweise zu überzeugen weiß.

Lily Collins und Logan Lorman sind ein faszinierendes Filmpaar. Bei ihrer ersten Begegnung läuft zwar so einiges schief, allerdings raffen sich beide auf und Sam gibt Louis eine Chance, sie für sich zu gewinnen. Sam gibt sich als rebellisches Mädchen, das sich in Affären und One-Night-Stands verliert. Sie versucht anderen weis zu machen, dass es ihr dabei gut geht, doch Louis durchschaut das Mädchen und lernt ihre zerbrechliche Seite kennen. Ein junges Mädchen, das von der Scheidung ihrer Eltern geprägt wurde und es nicht ertragen könnte, so verletzt zu werden, wie ihr Vater. Sams und Luois' Geschichte ist sehr authentisch und man kann Sam sehr gut verstehen. Keiner möchte verletzt werden und nicht zu lieben scheint die sinnvollste Methode zu sein, dem aus dem Weg zu gehen. Allerdings entwickelt sich deren Liebesbeziehung in meinen Augen zu schnell, da Sam sich ziemlich überstürzt auf Louis einlässt. Ein paar mehr Details an der einen oder anderen Stelle hätten hier nicht geschadet.

Nat Wolff und Liana Liberato sind für mich eher unbekannte Schauspieler gewesen und so war ich überrascht darüber, wie viel Potenzial in beiden steckt. Ich konnte mich zwar mit dem Charakter der Kate nicht anfreunden, Rusty hingegen hat mir umso besser gefallen. Er ist ein liebenswürdiger angehender Schriftsteller, der vor seinem Vater und seiner Schwester keine Geheimnisse hat. Er schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und träumt davon, wie Sam ein Buch zu veröffentlichen. Kate ist das genaue Gegenteil von ihm und hier wird schnell klar: Gegensätze ziehen sich wohl doch an. Für ihn ist es eine harte erste Liebe, da es sich bei Kate um ein kompliziertes 16-jähriges Mädchen handelt. Er versucht allerdings alles, ihr zur Seite zu stehen. Diese Liebe hat Nat Wolff sehr gut rüberbringen können, im Gegensatz zu Liana Liberato. Vielleicht lag dies auch einfach an der Rolle, die sie verkörpert hat. Potenzial ist allemal vorhanden gewesen, wurde allerdings nicht voll ausgeschöpft.

Die Geschichte der geschiedenen Eheleute Bill und Erica kam leider viel zu kurz. Greg Kinnear und Jennifer Connelly sind beide großartige Schauspieler, die in bisher jeder Rolle zu überzeugen wussten, doch aufgrund der Kürze ihres Handlungsstranges blieb ihnen nicht sehr viel Spielraum, um das Bestmögliche aus ihren Charakteren herauszuholen. Schade eigentlich.

Alles in allem handelt es sich bei "Love Stories – Erste Lieben, zweite Chancen" um ein nettes Filmchen für Zwischendurch. Wenn man ohne allzu hohe Erwartungen an den Film geht, kann man sehr wohl seinen Spaß daran haben und sich gut unterhalten lassen.

Fazit

Ein netter Film mit super Schauspielern und einer niedlichen Handlung, den man allerdings nicht mehr als einmal sehen muss. Genau das Richtige für einen verregneten Tag, um den Kopf einfach abzuschalten.

Sanny Binder - myFanbase
08.12.2013

Diskussion zu diesem Film