Bewertung
Shana Feste

Endless Love

Say goodbye to innocence.

Foto: Copyright: 2014 Universal Pictures
© 2014 Universal Pictures

Inhalt

Seit vier Jahren ist der coole Draufgänger David Elliot (Alex Pettyfer) nun schon heimlich in die schweigsame und zielstrebige Schönheit Jade Butterfield (Gabriella Wilde) verliebt. Nachdem sie ihren Highschool-Abschluss absolviert haben, traut er sich endlich sie anzusprechen und zwischen ihnen entwickelt sich schnell eine tiefe Liebesbeziehung. Jades Vater Hugh (Bruce Greenwood) ist allerdings wenig begeistert davon, dass sich seine Tochter auf David einlässt und somit ihre gesamte Zukunft gefährdet. Es kommt oftmals zu Auseinandersetzungen und Streitigkeiten, die das junge Glück auf eine harte Probe stellen.

Kritik

Im Jahre 1981 erschien erstmals eine Verfilmung des Romans "Endlose Liebe" von Scott Spencer, in welcher Brooke Shields und Martin Hewitt das junge Liebespaar David und Jade verkörperten. Hatte der Film aus den 80ern noch etwas mit der Originalhandlung zu tun, so kann man das Remake von 2014 eigentlich gar nicht mit der Buchvorlage oder dem damaligen Film vergleichen. So ist das Wort "Remake", das überall kursiert, meiner Meinung nach fehl am Platz, da bis auf die Vornamen eigentlich alles abgeändert wurde. So sollte man ohne Erwartungen oder Vorurteile an diesen Film gehen und ihn als eigenständig betrachten, denn nur so wird man seinen Spaß haben und dieses seichte Liebes-Familiendrama auch genießen können.

Als ich mir die Liste der Darsteller angeschaut habe, war ich für "Endless Love" sofort Feuer und Flamme und der Trailer wirkte so vielversprechend. Zwar kann man nicht sagen, dass Alex Pettyfer ("Beastly", "Ich bin Nummer vier") ein wirklich herausragender Schauspieler ist, genauso wenig wie die eher unbekannte Gabriella Wilde ("Die drei Musketiere"), doch punkten konnten Regisseurin Shana Feste und die Produzenten Scott Stuber und Pamela Abdi durch die einzigartige Zusammenstellung der Nebendarsteller, deren Zusammenspiel und Agieren mit den beiden jungen Hauptdarstellern den Film zu einem Augenschmaus gemacht haben. Ohne diese hätte dieser Film vermutlich kaum Pünktchen sammeln können, da man David und Jade ihre große Liebe füreinander nicht wirklich abkaufen kann. Pettyfer und Wilde stecken kaum Emotionen in ihre Rollen und es gibt nur wenige gemeinsame Szenen, in denen sie die Zuschauer wirklich überzeugen können. Ich habe selten eine Liebesgeschichte gesehen, die so platt und aufgesetzt wirkt wie diese. Die Dialoge stecken voller Klischees und sind die meiste Zeit eher lächerlich. Von Tiefgründigkeit fehlt jede Spur und man kann über diese "Romanze" eigentlich nur lachen.

Gott sei Dank konnten Bruce Greenwood und Joely Richardson mit an Bord geholt werden. Sie verkörpern Mr. und Mrs. Butterfield – die Eltern der jungen Jade, die vor einigen Jahren ihren ältesten Sohn an Krebs verloren haben. Ihre Ehe leidet sehr unter diesem Verlust, doch sie tun alles, um ihre Familie aufrecht zu erhalten. Beide funktionieren großartig in ihren Rollen und überzeugen auf ganzer Linie. Zudem habe ich mich sehr über die kleine Rolle von Emma Rigby gefreut, die zur Zeit im Serien-Spinoff "Once Upon A Time In Wonderland" als Rote Königin zu sehen ist.

Auch wenn die schauspielerischen Leistungen von Pettyfer und Wilde eher mangelhaft sind und sie nur durch die einmaligen Nebendarsteller gerettet werden konnten, so konnte wenigstens die Handlung das alles ein wenig rausreißen. Es hat zwar für mein Empfinden etwas zu lange gedauert, bis die Geschichte endlich an Fahrt aufgenommen hat, doch ab der Hälfte der Zeit folgte ein spannendes und rührendes Ereignis nach dem nächsten. Einen weiteren Pluspunkt gibt es für das (in meinen Augen) überraschende Ende, welches den Handlungsverlauf sehr gut abgerundet hat.

Für einen gemütlichen Abend vor dem TV ist "Endless Love" ein wundervoller Film, über den man nicht zu viel nachdenken muss. Eine wunderschöne Mischung aus einer jungen Liebesgeschichte und einem tiefgehenden Familiendrama, untermalt mit einem Soundtrack, der zum Träumen einlädt. Geht man ohne jegliche Erwartungen an diesen Film heran, so wird man ihn mit Sicherheit genießen können.

Fazit

"Endless Love" ist ein durchschnittlicher Liebesfilm, der weniger durch seine beiden Hauptdarsteller, sondern eher durch seine einprägsamen Nebencharaktere besticht. Für einen ruhigen Abend vor dem Fernseher geeignet, doch einen Gang ins Kino ist der Film nicht wert.

Sanny Binder - myFanbase
18.03.2014

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