Bewertung
Phil Lord & Christopher Miller

Lego Movie

Was soll ich jetzt tun? Ich habe die Anleitung verloren.

Foto: Copyright: 2014 Warner Bros. Ent.
© 2014 Warner Bros. Ent.

Inhalt

Emmet ist ein glücklicher Bürger in der von Präsident Business regierten und kontrollierten Welt, denn alles ist durch Anleitungen geregelt und die Baumeister mussten in den Untergrund flüchten. Sie hoffen auf eine bessere Welt, in der Kreativität gefördert wird. Laut Prophezeihung ist hierzu aber eine Person nötig, die den Stein des Widerstandes finden und sich dann gegen Präsident Business stellen wird. Durch Zufall wird Emmet von der Widerstandskämpferin Wildstyle für den Auserwählten gehalten. Während Emmet feststellt, dass alle seine Freunde ihn für gewöhnlich und langweilig halten und er hofft, mal jemand Besonderes zu sein, ist Wildstyle enttäuscht, weil sie fürchtet, dass er nun die Prophezeihung kaputt gemacht habe. Emmet hat sich aber gleich in Wildstyle verguckt und hofft nun, doch der Bestimmunmg folgen zu können. Präsident Business versucht das natürlich zu verhindern und will seinen Plan schnell umsetzen, um für noch mehr Struktur sorgen. Er will alles, was ihn stört, festkleben.

Kritik

Jetzt hat Lego also auch die große Leinwand erobert und einen Kinofilm produziert, der sich ab dem 21. August 2014 als gepresste Scheibe in die Haushalte weltweit begeben wird. Es ist schon ein Phänomen, wie die Marke Lego inzwischen fast allgegenwärtig ist und man ihr als Elternteil nicht entrinnen kann. Das klingt bedrohlich, aber ganz so schlimm ist es wahrscheinlich gar nicht. Der Film ist zwar letztlich ein riesiger Werbefilm für alle möglichen Legoprodukte, doch von dieser errungenen Vielfalt mal abgesehen ist der Film in erster Linie auch das, was er sein soll - leichte Unterhaltung mit wenig komplizierter Handlung.

Wir haben einen Helden, der davon noch nichts weiß, der in seinem tristen Alltag auf dem Bau jegliche Eigenständigkeit verloren hat, weil ihm mediengeleitet ständiges Glück versprochen wird, wenn man sich an die Anweisungen hält. Eine Mischung aus "Matrix" und "1984" ist also das Grundsetting, aus dem Emmet nun rausgeholt wird, weil er versehentlich einen Stein findet, wodurch er die Prophezeihung erfüllt. Es folgt eine wilde Jagd durch diverse Legowelten, die am Ende aus dem versehentlichen einen echten Helden machen, weil dieser dem Bösewicht und Weltendiktator Paroli bietet, als dieser für mehr Kontrolle die Lego-Steine festkleben will. Die Story wird natürlich noch um eine kleine Liebesgeschichte angereichert, sodass man ein Drehbuch erschaffen hat, welches das Ein-Mal-Eins der Filmbranche erfüllt, ohne jegliches Risiko einzugehen. Aber das muss es auch nicht, denn der Film soll ja auch für Kinder geeignet sein.

Die überschaubare Geschichte wird letztlich vor allem durch die Kreativität des Drumherums aufgewertet. Neben größter Detailtreue und vielen kleinen Anspielungen, Witzen und Randnotizen, die den Film auch für eine Wiederholung eignen lassen, überzeugt natürlich auch die Originalsynchronisation, die eigentlich nur mit bekannten Namen aus der TV- und Filmwelt besetzt ist. Es lohnt sich also, auch mal die Tonspur zu wechseln, wenn die Kinder schon schlafen und man als Vater den Anspruch noch mal etwas erhöhen will. Im Übrigen fällt es leider auch auf, dass es der Film in seiner Vielfalt weiterhin die Trennung zur weiblichen Zielgruppe fördert. Lego ist weiterhin eine männliche Domäne und der Film wird das gewiss nicht ändern, weil man die ganzen "männlichen" Legowelten ansteuert. Auch wenn Emmets Schicksal durch die toughe Wildstyle bestimmt wird, so spielen Frauen hier eine untergeordnete Rolle. Und für Lego-Friends werden ja weiterhin auch eigene Filme produziert. Aber ich will hier jetzt auch kein Exposé über die Genderkritik in Bezug auf Lego schreiben. Der Film spiegelt eben Stärken und Schwächen wider und bietet dabei gute Unterhaltung.

Fazit

Es ist ein großer Spaß für alle Kinder und Kind gebliebene, die Lego lieben, und besonders die vielen Anspielungen bereiten Freude. Allerdings hat man sich dadurch auch so sehr auf Details konzentriert, dass die Geschichte selbst nicht genügend Dynamik mitbringt, um mehr zu sein als gute Unterhaltung und der Beweis dafür, dass die Marke Lego weiterhin einen Siegeszug feiert, weil es scheinbar keine Grenzen mehr gibt.

Emil Groth - myFanbase
03.09.2014

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