Bewertung
John Glen

James Bond 007 - Im Angesicht des Todes

Has James Bond met his match?

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Inhalt

Bei seinem nunmehr 14. offiziellen Einsatz rettet James Bond, zum letzten mal von Roger Moore verkörpert, nichts weniger als die ganze Welt! Diesmal verschlägt es den smarten britischen Agenten zunächst nach Paris und dann nach San Francisco. Der Großindustrielle Max Zorin (Christopher Walken) versucht mit Hilfe seiner kampferprobten Assistentin May Day (Grace Jones) Silicon Valley dem Erdboden gleichzumachen - und das im wahrsten Sinne des Wortes. James Bond hat dabei nicht nur die bewährte Unterstützung von Moneypenny (Lois Maxwell) und Waffenspezialist Q (Desmond Llewelyn), sondern auch von der schönen Geologin Stacey Sutton (Tanya Roberts), die zunächst mit Zorin gemeinsame Sache zu machen scheint...

Kritik

Mit "Im Angesicht des Todes" geht eine Ära zu Ende. Im Laufe von 12 Jahren und sieben Filmen verkörperte der 1927 geborene Roger Moore den britischen Agenten mit der Lizenz zum Töten und festigte die Figur und das Franchise James Bond, nach Sean Connery und George Lazenby endgültig im Gedächtnis der Kinozuschauer. John Glen, der nach "In tödlicher Mission" und "Octopussy" nun zum dritten Mal bei einem Bondfilm Regie führt, inszeniert ein typisches 007-Abenteuer, das zu unterhalten weiß und über kleinere Schwächen hinwegsehen lässt.

Der Ton des Films wird schon in der Eröffnungssequenz festgelegt. Auf der Flucht durch das ewige Eis gelingt es James Bond fast mühelos, eine Horde KGB-Agenten zu überlisten. Temporeich, schwungvoll und immer mit einem pointierten Oneliner auf den Lippen meistert der britische Agent die Situation tadellos. Genauso geht es auch die verbleibende Spielzeit des Films weiter. Auch wenn man bei "Im Angesicht des Todes" auf die altbekannten Bondfilmzutaten wie exotische Schauplätze, geballte Action und schöne Frauen setzt, kann der Film doch in jeder dieser Kategorien Akzente setzen. Roger Moore agiert routiniert und weiß auch diesem Film seinen typischen Stempel aufzusetzen. Das Bonduniversum scheint sich dabei in gewisser Weise dem Alter des Protagonisten – Moore ist zu diesem Zeitpunkt immerhin 57 Jahre alt – anzupassen. Stunts, Faustkämpfe etc. werden auf fast elegante Weise gelöst – James Bond ist immerhin auch ein echter britischer Gentleman!

Wie typisch britisch und vor allem wie viel Gentleman James Bond ist, zeigt sich besonders in der ersten Hälfte des Films. Hier kommt der komödiantische Teil zum Vorschein und die britische Upperclass wird gekonnt auf die Schippe genommen. Nachdem zunächst Paris im Mittelpunkt steht, führt es James Bond schließlich nach San Francisco. Der Film nimmt eine dramatische Wende und setzt vermehrt durch Actionsequenzen Akzente. Im Gedächtnis des Zuschauers werden vor allem die Sequenz auf dem Eiffelturm und die "Verfolgungsjagd" auf der Golden-Gate-Bridge bleiben. Vor allem letztere dient als furioses Finale und kann durch wunderschöne Kameraeinstellungen den Zuschauer im Bann halten.

Von den Darstellern schaffen es vor allem Grace Jones und Christopher Walken, den Zuschauer zu unterhalten und mitzureißen. Als psychopathischer Großindustrieller verkörpert Walken den optimalen Bösewicht. Er ist Bond in Sachen Schlagfertigkeit und Gerissenheit definitiv ebenbürtig und hat wie jeder Antagonist im Bondgenre größenwahnsinnige, fast schon manische Züge. Walken spielt seinen Max Zorin mit einer wohlportionierten Mischung aus Gelassenheit und Tatendrang und vermittelt so das Gefühl eines starken Charakters – der aber eben auch das Ergebnis eines fehlgeschlagenen Experiments ist. Grace Jones stellt als seine Assistentin May Day den starken Gegenpart dar, wobei die Betonung auf stark liegt. Als Hauptbondgirl castete man Ex-"Charlies Angels"-Star Tanya Roberts. Auch wenn sie eine taffe Geologin darstellt, die sich gegen Zorin stellt, so überwiegt doch ihre Hilflosigkeit. An der Seite von Roger Moore macht Roberts aber eine gute Figur und kann sich den anderen Charakteren unterordnen.

Fazit

Roger Moores letzter Einsatz schafft es, über den Großteil des Films zu überzeugen. Tolle Nebendarsteller, reichlich Action und eine gehörige Portion Humor verschmelzen zu einem sehenswerten James Bond-Abenteuer.

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Gabriel Knierim - myFanbase
04.09.2014

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