Bewertung
Christian Ditter

Love, Rosie - Für immer vielleicht

Whatever stands in your way, some bonds only get stronger.

Foto: Copyright: 2014 Constantin Film Verleih GmbH
© 2014 Constantin Film Verleih GmbH

Inhalt

Seit ihrer Kindheit sind Rosie Dunne (Lily Collins) und Alex Stewart (Sam Claflin) die unzertrennlichsten Freunde. Zwar fühlen sich die beiden zueinander hingezogen, doch entsteht niemals mehr, als eine freundschaftliche Beziehung zwischen ihnen. Als Alex von Dublin nach Amerika ziehen muss, wird Rosie nach einem One-Night-Stand ungewollt schwanger und ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Doch Alex und Rosie schaffen es immer wieder, sich aufzuraffen und ihre enge Bindung aufrecht zu erhalten. Dabei kommt immer wieder die Frage auf: Können Männer und Frauen wirklich beste Freunde sein oder steht dabei die Liebe immer im Weg?

Kritik

Besonders Fans der Romane von Cecelia Ahern dürften sich auf die Verfilmung ihres zweiten Romans "Für immer vielleicht" freuen. Sechs Jahre ist es nun her, dass mit Hilary Swank und Gerard Butler der internationale Bestseller "P.S. Ich liebe dich" im Kino erschien. Zwar war der Film ein weltweiter Erfolg, doch mir persönlich hatte er nicht gefallen, weshalb ich als großer Fan der irischen Schriftstellerin mit großem Misstrauen an den Film "Love, Rosie – Für immer vielleicht" getreten bin. An dieser Stelle sei gesagt, dass Lily Collins und Sam Claflin ihre Rollen großartig verkörpern und die romantische Komödie als eigenständiger Film sehr gut gelungen ist. Allerdings ist das Wort "Literaturverfilmung" hier falsch gewählt, denn bis auf die Namen und die Grundidee der Handlung hat der Film leider nichts mehr mit dem ursprünglichen Werk Aherns zu tun.

Sam Claflin ist der beste Alex Stewart, den man sich hätte wünschen können. Er sieht fantastisch aus, ist charmant und hat das süßeste Lächeln aller Zeiten. Dies sind wichtige Aspekte, die Alex mit sich bringt und Claflin hervorragend darstellen kann. Von einem unsicheren Teenager wächst er zu einem reifen jungen Mann heran, der für seine Freunde und Familie alles tun würde - besonders für Rosie, gespielt von der schönen Lily Collins, die man bereits in der Literaturverfilmung des ersten Teils von Cassandra Clares Bestsellerreihe "Chroniken der Unterwelt" zu sehen bekommen hat. Auch wenn sie eine überzeugende junge Rosie ist, fehlt es Collins doch an Glaubwürdigkeit, je älter ihr Charakter im Laufe des Filmes wird. Das liegt daran, dass es einem sehr schwer fällt, ihr abzukaufen, eine 30-jährige Frau zu sein. Sie sieht sehr jung aus und auch wenn es Maskenbildnern heutzutage nicht schwer fallen dürfte, dieses Problem in den Griff zu bekommen, gelingt es bei "Love, Rosie – Für immer vielleicht" leider nicht, weshalb der Film an vielen Stellen sehr unrealistisch wird.

Regisseur Christian Ditter hat sich daran versucht, einen Briefroman auf die Leinwand zu bringen. Ein solches Buch zu verfilmen, ist sicherlich kein leichtes Spiel und Drehbuchautorin Juliette Towhidi hat mit Sicherheit ihr Bestmöglichstes gegeben, möglichst viele Details und Emotionen wahrheitsgetreu umzuschreiben, um einen sehenswerten Film aus der Buchvorlage zu machen. Es ist nachvollziehbar, weshalb gewisse Änderungen vorgenommen wurden, doch gehen meiner Meinung nach damit zu viele wichtige Dinge verloren. Es ist besonders schade, dass die Geschichte der Freundschaft von Alex und Rosie so abgekürzt und auf dreißig Jahre beschränkt wurde. Klar, man hätte bei einer Geschichte, die über fünzig Jahre andauert, weitere Darsteller casten müssen und hätte einen größeren Aufwand gehabt, allerdings wird durch diese Kürzung die Beziehung von Rosies Tochter Katie und deren bestem Freund Toby sehr ins Lächerliche gezogen. Auch wenn die Geschichte der beiden nur am Rande erzählt wird, ist es doch etwas unrealistisch, im zarten Alter von 12 Jahren eine ernsthafte Beziehung mit jemandem einzugehen. Was man sich dabei gedacht hat, ist sehr fragwürdig, da jüngeren Kindern hier eine Message geliefert wird, die komplett daneben ist. Andauernd beschwert sich jeder über die Jugend von heute und dann wird man in einem Film auch noch dazu ermutigt, in so jungen Jahren an Beziehungen zu denken. Eine absolut unnötige Änderung, die für mich einiges zerstört hat.

Alles in allem kann man sich "Love, Rosie – Für immer vielleicht" allerdings durchaus angucken. Schon alleine, um den bezaubernden Sam Claflin in seinem neuesten Film anschmachten zu können.

Fazit

Leider konnte "Love, Rosie – Für immer vielleicht" meine Erwartungen nicht erfüllen. Betrachtet man ihn als eigenständigen Film, ist er eine süße Liebeskomödie, die einige Schwächen aufweist, allerdings noch halbwegs zu überzeugen weiß. Als Literaturverfilmung wurden jedoch zu viele wesentliche Details abgeändert, die eingeschweißten Fans den Spaß am Zusehen nehmen. Wer sich einen zuckersüßen Sam Claflin in Höchstform aber nicht entgehen lassen möchte, sollte sich diesen Sommerfilm spätestens auf DVD zu Gemüte führen!

Sanny Binder - myFanbase
03.10.2014

Diskussion zu diesem Film