Erlöse uns von dem Bösen

Inhalt

Polizist Ralph Sarchie (Eric Bana) ist der Gesetzeshüter im südlichen Teil der Bronx. Die Kriminalrate ist dort eine der höchsten im Lande und Ralph wird täglich mit Gewaltverbrechen konfrontiert. Während sein Familienleben unter seiner ständigen Abwesenheit leidet, steht Ralph bei einer neuen Reihe von brutalen Verbrechen vor einem Rätsel. Rat bekommt er von dem Priester Mendoza (Édgar Ramírez), der Licht ins Dunkle bringt. Denn die Bronx wird von einem unheimlichen Dämon terrorisiert, der nur durch einen Exorzismus vertrieben werden kann. Bald muss sich Ralph eingestehen, dass nicht alles rational erklärbar ist und der Priester Recht hat. Mit seinem Team und Mendoza macht er Jagd auf den Dämon.

Kritik

Regisseur Scott Derrickson ist der Exorzismus-Horrorfilmemacher schlechthin. Nach dem an den Kinokassen unglaublich einschlagenden Film "Der Exorzismus von Emily Rose" im Jahre 2005 und dem ebenfalls erfolgreichen Horrorfilm "Sinister", bleibt Derrickson seiner Linie treu. Mit "Erlöse uns von dem Bösen" trumpft er abermals mit einem starken Cast auf und lässt einen ahnungslosen Polizisten die Schwelle des Bösen betreten.

"Erlöse uns von dem Bösen" fängt sehr stark und in einer komplett ungewohnten Umgebung an: im Irak. Von da an wird die Pforte geöffnet und das Böse kann in die Außenwelt dringen. Packend geht es mit der Location im Zoo weiter. Auch hier wird eine gruselige Atmosphäre mit einer kleinen Verfolgungsjagd geschaffen, was auch aus einem guten Thriller und nicht einem Horrorfilm hätte stammen können. Die Voraussetzungen für einen gelungenen Exorzismus-Film sind also durchaus gegeben und auch wenn die altbewährten Horrorelemente wie unheimliche Stimmen, ständiger Stromausfall, rauschende Walkie-Talkies und ekelerregende Gestalten ihr Unwesen treiben, so ist man von der Handlung des Films und dessen Protagonisten gefesselt.

Das mag auch an den gut gewählten Darstellern Eric Bana und Édgar Ramírez liegen, die wunderbar in das Szenario passen und ihren Charakteren die nötige Tiefe verleihen. Unterstützung bekommen sie glücklicherweise vom Drehbuch, welches sich auf Ralph Sarchies Vergangenheit stützt und seine Geschichte im Laufe des Films enthüllt. Auch Mendoza trägt eine dunkle Vergangenheit mit sich und genau auf Grund seines unkonventionellen Auftretens erweckt er sofort Sympathien. Man fiebert also durchaus mit den Figuren mit und es ist einem nicht egal, wenn Ralph, dessen Familie oder der Priester Opfer des Dämons werden sollten. Auch hier hat man eine gute Basis für den Horrorfilm geschaffen.

Warum hat der Film dann nur 5 Punkte von 9? Das allein liegt leider am letzten Drittel des Films. Während man überraschend hohe Erwartungen nach der ersten Häfte des Films hat, verabschiedet sich "Erlöse uns von dem Bösen" in das altbewährte Muster eines Horrorfilms und in einen noch fast lächerlichen Showdown. Die Familie von Ralph wird drangsaliert, seine Tochter hört knarrende Fußböden, während Jen gar nichts von alledem mitbekommt. Man weiß genau, dass der böse Dämon es nun auf Sarchies Familie abgesehen hat und er natürlich alles dafür tun wird, um seine Familie zu retten. Die ganze Familiensituation wird am Ende zu klischeehaft und die sechs Austreibungsregeln des Exorzismus sind weder gruselig noch besonders originell.

Scott Derrickson wäre ein cleveres Ende zuzutrauen gewesen, aber er hat sich dann doch für den stumpfsinnigen 0815-Showdown entschieden, was der mühevoll aufgebauten Erwartungshaltung des Zuschauers einfach nicht gerecht wird.

Fazit

"Erlöse uns von dem Bösen" fängt stark und vielversprechend an, verfällt dann ab der zweiten Hälfte aber leider in das konventionelle Horrorklischee und in einen viel zu spannungsarmen Showdown. Schade, denn vor allem mit Eric Bana und Ramírez wäre mehr drin gewesen.

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