Bewertung

A Million Ways to Die in the West

Einige wurden zur falschen Zeit am falschen Ort geboren.

Foto: Copyright: 2014 Universal Pictures
© 2014 Universal Pictures

Inhalt

Albert (Seth MacFarlane) gehört nicht unbedingt zu den Männern im Wilden Westen, die man als harte Jungs bezeichnen würde. Er geht Konflikten lieber aus dem Weg und genießt sein Leben mit seiner Freundin Louise (Amanda Seyfried). Als diese ihn allerdings für den mächtigen Foy (Neil Patrick Harris) verlässt, hadert er noch mehr mit seinem Dasein und sieht sich schon bald im Konflikt mit Foy, weil er Louise eigentlich zurück gewinnen will. Auf dem Weg dorthin lernt er allerdings Anna (Charlize Theron) kennen, die ihm nicht nur neues Selbstvertrauen bringt, sondern auch zeigt, wie man im Wilden Wesen bestehen kann. Als weiteres Problem kommt dadurch aber noch Annas kaltblütiger Ehemann Clinch (Liam Neeson) dazu, der als schnellster Schütze des Wilden Westens gilt. Da sind wilde Tiere in der Wüste tatsächlich die geringsten Sorgen von Albert.

Kritik

Ich sage es gleich vorweg: Ich habe "Ted" nicht gesehen und das, was ich von Ausschnitten kenne, hat mir nur bedingt zugesagt. Als ich aber gesehen habe, wer bei "A Million Ways to Die in the West" vor der Kamera steht, bin ich doch neugierig geworden und um die DVD des Filmes nicht drum herum gekommen. Und wie es dann bei Komödien dieser Art eben ist, gibt es doch einige Phasen, in denen der Film überraschend gut gefällt. Nun ist es ziemlich schwierig, bei einem vollkommen auf Humor angelegten Film auch immer den Nerv eines jeden Zuschauers zu treffen, und deshalb erliegt der Film wohl auch dem Zwang, für jeden etwas dabei zu haben und deshalb für mich persönlich nur zu einer durchschnittlichen Komödien zu avancieren.

Während der Wilde Westen wirklich gut dargestellt und der ein oder andere echte Western gelungen auf die Schippe genommen wird, sind es dann auch einige Situationskomiken, die überzeugen. Insbesondere Sarah Silverman und Giovanni Ribisi wissen hier zu gefallen. Doch es gibt eben auch die Phasen, in denen der inzwischen eine breite Anhängerschaft vorzuweisende derbe Humor an Dominanz gewinnt und mir das Sehvergnügen wirklich vermiest. Wer hat eigentlich mal erklärt, dass es unheimlich witzig sei, wenn ein Charakter mit Abführmittel zugeschüttet wird und dann eimerweise flüssigen Kot verteilen muss? Ich hatte immer gehofft, dass das nur die ganz seichten Komödien à la "Nicht noch ein Teeniefilm" und Konsorten betrifft. Aber der übertiebene Ekel ist inzwischen wirklich nur noch abgedroschen und widerlich. Leider sieht das Seth MacFarlane nicht so und so muss Neil Patrick Harris für die mieseste Szene des Films herhalten.

Dabei tut man dem Film wahrscheinlich sogar Unrecht, weil das Verhältnis von guten zu absolut gar nicht witzigen Momenten durch letztere verzerrt wahrgenommen bleibt. Das ist auch deswegen schade, weil man storytechnisch auch einen guten Aufhänger gefunden hat, da man mit Albert einen absolut Western-untauglichen Charakter in eben jene Szenerie implementiert. Und trotzdem: Es gibt einfach zu viele Filme aus der Vergangenheit, die all das viel besser hinbekommen haben. Als Persiflage bestimmter Genres sind "Die Nackte Kanone" oder "Spaceballs" viel, viel besser und unter den Westernkomödien kommt "A Million Ways to Die in the West" nicht annähernd an "Der Schuh des Manitu" heran. Das ist insofern schade, als dass man dem Cast zuliebe gerne auf Wiederholung tippen würde, doch nach dem Film war mein Bedürfnis danach doch alles andere als vorhanden. Die wirklich einprägsamen Momente positiver Art lassen sich an einer Hand abzählen und das ist für einen Film, den man in erster Linie als Klamauk bezeichnen sollte, einfach viel zu wenig.

Fazit

"A Million Ways to Die in the West" ist eine insgesamt kurzweilige Komödie, die für jeden Humor etwas zu bieten hat, insgesamt aber eher keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Aufgrund des Casts kann man sich den Film auf jeden Fall anschauen, wenn man aber mehr als Klamauk auf durchschnittlichem Niveau erwartet, sollte man vielleicht noch mal was anderes suchen.

Emil Groth - myFanbase
21.10.2014

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