Bewertung
Colin Teague

Dragonheart 3: Der Fluch der Druiden

Evil desires can spoil a dream, just like they can, a heart.

Foto: Copyright: 2015 Universal Pictures Germany
© 2015 Universal Pictures Germany

Inhalt

Als ein brennender Komet vom Himmel fällt, macht sich der Knappe Gareth (Julian Morris) auf den Weg zur Absturzstelle. Der Legende nach soll sich im Inneren des Kometen Gold befinden, welches Gareth gut gebrauchen könnte. Statt Reichtümer findet er allerdings den Drachen Drago und dessen Eier vor. Als die beiden von dem mächtigen Druiden Brude (Jonjo O'Neill) angegriffen werden, wird Gareth schwer verletzt und Drago rettet ihm sein Leben, indem er sein Herz mit dem Jungen teilt. Von nun an sind die Leben der beiden miteinander verbunden. Doch der Zauberer gibt nicht auf und tut alles in seiner Macht stehende, um an Drago zu gelangen, um ihn für seine finsteren Zwecke zu missbrauchen. Gareth verbündet sich mit der Kriegerin Rhonu (Tamzin Merchant) und dem Lehrling Lorne (Jassa Ahluwalia), um Drago zu schützen.

Kritik

Vor gut 20 Jahren hat Regisseur Rob Cohen den ersten Teil der "Dragonheart"-Reihe erschaffen. Ein atemberaubender und emotionaler Fantasyfilm, den man sich immer wieder anschauen kann. Im Jahre 2000 erschien die Fortsetzung, die dem ersten Teil zwar bei Weitem nicht das Wasser reichen kann, aber dennoch sehenswert ist. Es hätte wohl niemand damit gerechnet, dass man 15 Jahre später noch einen dritten Film herausbringen würde. "Dragonheart 3: Der Fluch der Druiden" ist nett anzusehen, aber das war's auch schon. Vermutlich wird man sich diesen Film einmal anschauen und kurz darauf gerät er wieder in Vergessenheit.

Die Story hält sich grob an die Vorgänger, in denen ein Drache sein Herz mit einem ausgewählten Menschen teilt und deren Schicksale so miteinander verknüpft sind. Der eine kann ohne den anderen nicht leben, denn wenn einer stirbt, dann stirbt auch der andere. Die Verbundenheit von Drache und Mensch wird sehr deutlich gemacht und man merkt, wie sich langsam eine Freundschaft zwischen Drago und Gareth entwickelt. Die beiden sind die absoluten Gegensätze, was sie zu einem perfekten Duo macht. Sie lernen voneinander und gehen ihren Weg gemeinsam, egal wie gefährlich dieser auch ist. Diese besondere Beziehung der beiden wird sehr gut dargestellt. Allerdings fehlen hier ein wenig die Erläuterungen, was das alles mit dem alten Ritterkodex zu tun hat. Es wird nicht erklärt, was genau dieser Kodex ist, sodass man nicht wirklich den Durchblick hat, wenn man die Vorgänger nicht kennt. Eigentlich handelt es sich um einen eigenständigen Film, allerdings sollte man für einen besseren Einblick in die Hintergründe zumindest Teil 1 gesehen haben.

Die Schauspieler wurden überwiegend gut gewählt. Julian Morris' Darstellung des Knappen Gareth ist glaubhaft und er haucht seinem Charakter Leben ein. Man kann eine deutliche Entwicklung beobachten, wie er von einem Jungen zu einem mutigen Mann wird und über sich hinauswächst. Auch Tamzin Merchant als aggressive Kriegerin Rhonu weiß zu überzeugen. Sie ist sehr laut, aufbrausend und möchte stets ihren Willen durchsetzen. Durch ihr oftmals überstürztes Handeln kommt es vor, dass sie sich und die anderen in Gefahr bringt. Auch wenn Gareth und sie sich auf dem falschen Fuß kennengelernt haben, entwickeln sie doch Gefühle füreinander. Diese "Liebesgeschichte" ist allerdings sehr platt und oberflächlich, sodass man sie kaum ernst nehmen kann. Morris und Merchant scheinen nicht so ganz zu harmonieren und das zieht den Film an einigen Stellen ein wenig runter. Eventuell wäre hier eine intensivere freundschaftliche Beziehung vorteilhafter gewesen anstatt eine Liebesbeziehung einzubauen, wo keine nötig ist.

Jassa Ahluwalia verkörpert den tollpatschigen und verplanten Druidenlehrling Lorne. Man kann nicht sagen, dass er als Schauspieler versagt hat, es ist viel mehr die Rolle, die viel zu anstrengend ist, als dass man ihr länger zusehen könnte. Man kennt es zwar, dass es in jeder Clique einen Trottel gibt, doch trägt er zur Handlung bis auf zwei kleinere Szenen eher weniger bei. Wäre er nicht vorhanden gewesen, so hätte man ihn auch nicht vermisst. Der Druidenmeister Brude hingegen ist ein interessanter Antagonist. Er ist sehr mächtig und besitzt enorme Fähigkeiten, die er gerne für seine finsteren Machenschaften missbraucht. Schade, dass er etwas eindimensional bleibt, denn ein genauerer Blick in seine Welt wäre sicher spannend gewesen.

Auch wenn die Handlung etwas undurchsichtig ist und die Charaktere eher mittelmäßig konzipiert sind, gibt es doch Positives anzumerken. Das Setting ist wunderschön und zeigt einmalige Naturaufnahmen, die einen zurück in die Ritterzeit katapultieren. Die Animationen sind sehr passend und Drago ist ziemlich gut gestaltet (ganz im Gegenteil zum Drachen Drake aus Teil zwei). Außerdem ist die Filmmusik wirklich fantastisch, denn es wurde die Titelmelodie aus dem ersten Teil übernommen. So kann wird man in die Zeit zurückversetzt, in der man "Dragonheart" das erste Mal gesehen hat und bekommt glatt Lust darauf, erneut einzuschalten.

Fazit

Auch wenn dieser dritte Teil dem Original bei Weitem nicht das Wasser reichen kann, handelt es sich doch um einen netten Fantasystreifen, den man sich anschauen kann. Man bekommt eine wunderbare Freundschaft zwischen Drache und Mensch geliefert und auch Setting und Musik können auf ganzer Linie überzeugen. Fans von "Dragonheart" aus dem Jahr 1996 könnten allerdings enttäuscht werden, wenn sie mit zu hohen Erwartungen an diesen Film treten.

Sanny Binder - myFanbase
05.04.2015

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