Bewertung
Peyton Reed

Ant-Man

"Second chances don't come around all that often. I suggest you take a really close look at it. This is your chance to earn that look in your daughter's eyes, to become the hero that she already thinks you are."

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Inhalt

Frisch aus dem Gefängnis entlassen verbündet sich der ehemalige Räuber Scott Lang (Paul Rudd) mit dem Biochemiker Dr. Hank Pym (Michael Douglas). Mithilfe des "Ant-Man"-Anzugs, durch den es Scott möglich ist, auf die Größe einer Ameise zu schrumpfen und mit ihnen zu kommunizieren, wollen sie Cross Technologies überfallen. Dort ist es Darren Cross (Corey Stoll) gelungen die Schrumpftechnologie des sogenannten Pym-Partikels zu kopieren und daraus den Yellowjacket zu entwickeln. Dass es eine große Gefahr ist ,diesen Anzug mit der Menschheit zu teilen, ist ihm egal, deshalb liegt es nun an Scott als Ant-Man die Welt zu retten. Um sich auf seinen bevorstehenden Kampf vorzubereiten, trainiert er gemeinsam mit Pyms Tochter Hope van Dyne (Evangeline Lilly), die alles andere als begeistert davon ist, dass Scott den Superhelden mimen soll.

Kritik

Den Menschen, die sich eher weniger mit den Marvel-Comics beschäftigen, dürfte Ant-Man vermutlich nicht sonderlich geläufig sein. Ein selbsternannter Superheld, der auf die Größe einer Ameise schrumpfen kann und sich mit ihnen verbündet? Klingt zunächst vielleicht etwas skurril, ist allerdings eine ebenso große Überraschung wie "Guardians of the Galaxy". Regisseur Peyton Reed beweist mit seinem "Ant-Man", dass Unbekanntes nicht immer schlechter sein muss und dass es bei wahren Helden nicht auf Körpergröße ankommt, sondern auf Charakterstärke.

Paul Rudd ist ein Schauspieler, der eher für seine lustigen Auftritte in diversen Filmen bekannt ist. Seine herrlich komische und doch charmante Art machen ihn zum perfekten Ant-Man. Es fällt ihm als Scott Lang zunächst sehr schwer sich mit seiner neuen Rolle als Superheld anzufreunden. Er versucht diese Unsicherheit mit sehr viel Humor zu verbergen und erst durch Hope gelingt es ihm sich davon zu überzeugen, dass er genau der richtige für den Job ist. Paul Rudd ist einzigartig in der Rolle und sein verschmitztes Lächeln macht ihn äußerst sympathisch. Dennoch schafft er es, nicht nur mit Witz zu überzeugen, sondern ebenso mit einer Coolness und Ernsthaftigkeit. Als Verbündete hat Scott seine Horde Ameisen, die für ihn schnell zu Freunden werden. Es ist wirklich herzallerliebst mitanzusehen, wie ihm diese kleinen Kreaturen langsam ans Herz zu wachsen scheinen und so verliebt man sich auch als Zuschauer immer mehr in sie.

Im Grunde hat Scott in "Ant-Man" zwei Gegenspieler. Zum einen Jim Paxton (Bobby Cannavale), den neuen Mann seiner Ex-Frau Maggie (Judy Greer). Jedes Mal, wenn die beiden aufeinandertreffen, scheint die Situation auszuarten. Sie kommen nicht miteinander aus, was irgendwo auch verständlich ist. Doch Paxton ist nicht nur der Fiesling, der versucht, Scott das Leben schwer zu machen, sondern er durchlebt eine echte Wandlung im Laufe des Films. Auch wenn er ein Antagonist mit eher wenig Screentime ist, ist es doch schön, dass man eine Veränderung seines Charakters deutlich wahrnehmen kann. Als zweiten Bösewicht haben wir den Wissenschaftler Darren Cross, der die Schrumpftechnologie mit der Welt teilen möchte. Er ist machthungrig, ehrgeizig und seine Arroganz wird ihm schnell zum Verhängnis. Dadurch, dass er sich für den allerbesten hält, unterschätzt seinen Gegenspieler. Doch steckt in Ant-Man viel mehr, als man zunächst vermuten würde. Leider ist Corey Stoll in seiner Rolle nicht sehr ernst zu nehmen. Seine Gestik und Mimik können nicht durchweg überzeugen, aber er versucht sein Bestes, was man ihm wenigstens anrechnen muss

Auch Dr. Hank Pym und seine Tochter Hope gehören zum festen Ensemble des Actionstreifens. Sie geben Scott die nötige Kraft, die er benötigt um in den Anzug zu schlüpfen und die Welt zu retten. Während es Dr. Pyms Wunsch ist, seine Familie zu beschützen, ist es sehr schwer Hope wirklich zu durschauen. Sie hat etwas sehr Mysteriöses und Geheimnisvolles an sich. Einerseits ist dies gut, da man dadurch zwingend mehr von ihr sehen möchte. Andererseits steht es bisher nicht fest, ob sie in weiteren Marvel-Filmen eine Rolle erhalten wird. Man darf also gespannt sein, wie es bei ihr weitergeht, denn die Geschichte der Hope van Dyne findet so schnell kein Ende.

Was bei "Ant-Man" anders ist, als bei den bisherigen Marvel-Filmen, ist, dass es hier deutlich an Action fehlt. Man ist es gewohnt von einer Kampfszene in die nächste zu springen, was hier allerdings nicht der Fall ist. Das Tempo der Handlung ist sehr gemächlich und es dauert etwas länger, bis das Ganze an Fahrt aufnimmt. Was aber in diesem Film nicht wirklich schlimm ist, da es zur Handlung passt. Allerdings sollte man keinen durchweg spannenden und actionreichen Film erwarten, da man sonst nur enttäuscht wird.

Fazit

"Ant-Man" ist ein absolut empfehlenswerter und humorvoller Film aus dem Marvel-Universum. Scott Lang ist ein wunderbarer Protagonist, der durchweg überzeugen kann und den Film zu etwas ganz Besonderem werden lässt. Auch wenn das Tempo hier etwas langsamer ist als gewohnt, kann man das Abenteuer des ameisengroßen Superhelden durchweg genießen, wenn man sich nur darauf einlässt.

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Sanny Binder - myFanbase
19.07.2015

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