Bewertung
David Robert Mitchell

It Follows

"It could look like someone you know or it could be a stranger in a crowd. Whatever helps it to get close to you."

Foto: Copyright: Weltkino Filmverleih GmbH
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Inhalt

Die hübsche, in ihrer Clique überaus beliebte High-School-Schülerin Jay (Maika Monroe) genießt die Verabredungen mit Hugh (Jake Weary). Das seltsame Verhalten des Jugendlichen bei einem gemeinsamen Kinobesuch hält die irritierte Jay weder davon ab, sich erneut Hugh zu treffen, noch davon, mit ihm schließlich Sex zu haben. Doch dem schönen Beisammensein folgt ein Horrortrip: Jay wird von ihrem Date betäubt und gefesselt. Als sie wieder zu sich kommt, erklärt ihr Hugh, dass er sie soeben durch den Sexualakt mit einer geheimnisvollen Krankheit infiziert hat. Von nun an werden ihr wiederholt unheimliche Gestalten folgen und nach dem Leben trachten. Kann Jay ihnen jemals wieder entkommen?

Kritik

Ein Mädchen im Teenageralter flieht leichtbekleidet aus dem Elternhaus, verfolgt von einer für die Zuschauer unsichtbaren Macht. Ihre Flucht führt sie fort von ihrer Wohngegend, mit dem Auto zum Strand. Und während sie, offensichtlich verstört, ein Telefonat mit den Eltern führt, wartet man bereits auf den ersten großen Schockmoment. Aber das Grauen kommt in David Robert Mitchells Horrorfilm im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal auf leisen Sohlen. So warnt auch Hugh die von ihm zuvor überwältigte Jay vor dem unbekannten Wesen: "Es ist langsam, aber nicht dumm."

Inspiriert von den Vertretern des Horrorgenres der 1960er bis späten 80er Jahre (speziell von John Carpenters "Halloween" von 1978) spielt "It Follows" mit den Erwartungen des Publikums. Die Schockmomente sind nicht nur wohldosiert, sondern erfolgen zumeist auch gänzlich unerwartet. Im Laufe des atmosphärischen Films wird die Spannungsschraube, auch dank des stimmigen Soundtracks, immer fester angezogen. Splattereffekte werden hierbei komplett ausgespart.

Dass die deutliche Mehrheit der Kritiken zu dem Werk positiv ausfiel, verwundert nicht weiter. Denn "It Follows" weist gleich mehrere Elemente auf, die es über den durchschnittlichen Horrorstreifen hinausheben: glaubwürdige Dialoge unter Jugendlichen, durchweg überzeugende Darsteller (besonders Hauptdarstellerin Monroe verdient an dieser Stelle ein großes Lob für ihre starke Leistung) und eine originelle Geschichte, die Raum für verschiedene Interpretationen lässt. Wofür steht "Es"? "Es" als symbolisiertes HIV-Virus ist dabei nur eine der möglichen Deutungen.

Doch bei allem Lob für die gelungene Inszenierung und die Riege der allesamt überzeugenden Jungdarsteller - darunter Keir Gilchrist aus "Taras Welten"-, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die zentrale Schwäche von "It Follows" das zuweilen nicht nachvollziehbare Verhalten der Protagonisten bildet, vor allem im finalen Akt. Dennoch überwiegen die Stärken des Films.

Fazit

Stimmungsvoller, handwerklich top inszenierter Teenie-Horror mit einer intelligenten und interpretationswürdigen Geschichte sowie einer durchweg gut spielenden Besetzung und fast ohne grafischen Ekelfaktor. Obwohl nicht frei von erzählerischen Makeln, auf jeden Fall empfehlenswert!

Maren Langos - myFanbase
17.08.2015

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