Bewertung
Cedric Nicolas-Troyan

Huntsman, The & The Ice Queen

"Are you ready huntsman?"

Foto: Copyright: 2016 Universal Pictures International
© 2016 Universal Pictures International

Inhalt

Viele Jahre vor der Regentschaft Snow Whites war die tyrannische Ravenna (Charlize Theron) gemeinsam mit ihrer Schwester Freya (Emily Blunt) an der Macht. Auch Freya besitzt magische Fähigkeiten, die erst entfacht werden, nachdem ihr durch Verrat und Betrug das Herz gebrochen wird. Sie entflieht dem Königreich und errichtet sich weit abgeschiedenen ein eigenes eisiges Reich, welches sie als Eiskönigin regiert. Um eine mächtige Armee heranzuziehen, stiehlt sie Kinder aus Dörfern und bildet sie zu kämpferischen Huntsmen aus. Die einzige Regel, die Freya dabei aufstellt, ist, dass niemals einer von ihnen lieben darf, denn Liebe ist etwas Schlechtes. Die Jahre vergehen, die Kinder werden älter und reißen immer Macht für Freya an sich. Doch dabei verlieben sich Eric (Chris Hemsworth) und Sara (Jessica Chastain) unsterblich ineinander und verraten somit ihre Königin.

Kritik

Nach dem ernüchternden ersten Teil, der 2012 unter dem Titel "Snow White and the Huntsman" in die Kinos kam, folgt nun die Fortsetzung, die die Hintergrundgeschichte des Jägers Eric genauer unter die Lupe nimmt und beleuchtet, wie er zu dem Krieger geworden ist, der er nun ist. Ob es sich bei "The Huntsman & The Ice Queen" um ein Prequel oder ein Sequel handelt, darüber lässt sich streiten, da der erste Teil der Handlung vor den Ereignissen des vorangegangenen Films spielt und es dann einen Zeitsprung gibt und der restliche Verlauf sich zur Zeiten der Regentschaft Snow Whites abspielt. Für die Fortsetzung hat man Regisseur Cedric Nicolas-Troyan an Bord geholt und zahlreiche neue Darsteller für den Film gewonnen. So spielen nun neben Chris Hemsworth und Charlize Theron weitere Hollywood-Größen wie Emily Blunt und Jessica Chastain, die aufgrund ihres schauspielerischen Talents den Film auf jeden Fall sehenswerter machen als dessen Vorgänger.

Die Handlung von "The Huntsman & The Ice Queen" ist sehr einfach gestrickt und nicht sonderlich spektakulär. Nichtsdestotrotz ist es interessant, hinter die Fassade des kühlen Huntsman Eric zu blicken und zu erfahren, wie er zu solch einem Menschen wurde. Jahrelang wurde er in einem Trainingscamp zu einem starken Krieger ausgebildet und hat so gelernt, sich selbst und andere Menschen verteidigen zu können. Die Eiskönigin hat den Kindern zwar vermittelt, dass all dies nur zu ihrem Besten geschieht, doch Eric hat sich nie von ihr täuschen lassen und seine Menschlichkeit bewahrt, was ihn stark von den anderen Huntsmen unterscheidet und ihm einiges an Sympathiepunkten einbringt. Wie sich seine Beziehung zu Sara über die Jahre entwickelt hat, kann man durch ein Zeitraffer zu Beginn des Films sehr gut nachvollziehen. Auch wenn sich dies innerhalb weniger Minuten abspielt, so kann man doch sehen, wie sie sich über die Jahre entwickelt haben. Aus Fremden wurden Freunde, aus Freundschaft wurde Liebe. Es wirkt nicht überstürzt, sondern relativ realistisch.

Eric und Sara tragen die Handlung und wissen auf ihrer späteren Reise gemeinsam mit den Zwergen durch ihre Wortgefechte zu überzeugen. Das lenkt davon ab, dass der Film im Grunde eigentlich eher langweilig ist. Es gibt keine unerwarteten Wendungen und auch ansonsten gehen die Geschehnisse eher schleppend voran. Man merkt, dass die Drehbuchautoren versucht haben, einige Überraschungsmomente einzubringen, diese sind allerdings nicht sonderlich gut gelungen. Wären die Charaktere nicht so hervorragend ausgearbeitet und würden sie sich nicht so entwickeln, wie sie es tun, dann würde der Film vermutlich sehr schnell wieder in Vergessenheit geraten.

Die träge Handlung versucht man zudem durch gewaltige, bunte Bilder zu überspielen. Diese sind in der Regel auch sehr gut gelungen, insbesondere, als die Reise zu den diebischen Kobolden führt. Der Wald mit all seinen Gefahren wird szenisch sehr gut umgesetzt. In solchen Momenten zahlen sich auch die Effekte in 3D sehr gut aus. Allerdings gibt es zu wenige solcher Szenen, in denen das der Fall ist – leider. Der Film hat Potenzial, welches aber nicht hundertprozentig ausgeschöpft worden ist. So hat man es hier nicht geschafft, einen herausragenden Fantasystreifen zu produzieren, sondern leider nur ein seichtes Filmchen mit zu vielen Schwachstellen.

Fazit

Auch wenn "The Huntsman & The Ice Queen" durch fantastische Darsteller einige Pluspunkte sammeln kann, so kann man einfach nicht über die mittelmäßige Handlung hinwegsehen. Zwar ist der Film besser als sein Vorgänger, dennoch weit davon entfernt, ein perfektes Fantasyabenteuer zu sein.

Sanny Binder - myFanbase
06.04.2016

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